MERKUR Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken
Heft 04 / April 2013
Zwei Essays des Aprilhefts (Nr. 767) setzen sich mit dem Thema »Aktualität« auseinander. Lothar Müller und Wolfgang Hagen beschäftigen sich allerdings aus sehr unterschiedlicher Perspektive damit. Während Müller die Geschichte der »Aktualität« erzählt, wie sie Zeitungen produzieren, sieht Hagen im Internetzeitalter das Ende eines Verständnisses von Aktualität gekommen, das er bis zu Meister Eckhart und der Scholastik zurückverfolgt. Erste Umrisse eines größeren Forschungsprojekts stellt die Wissenschaftshistorikerin Anke te Heesen vor: Sie möchte eine »Naturgeschichte des Interviews« erzählen. Niels P. Petersson eine Geschichte der Globalisierung, allerdings keine derjenigen, die zu dem Thema immer erzählt werden. Er kann nämlich zeigen, wie sehr die Schifffahrt an vielen Punkten in der ökonomischen Vernetzung der Welt eine Schlüsselrolle gespielt hat und in den Wandlungen der weltgesellschaftlichen Ökonomie heute noch spielt. In seiner letzten Soziologiekolumne befasst sich Jürgen Kaube mit der Organisationssoziologie der Universität. Christian Demand erinnert in der Designkolumne an Otto Neurath, den austromarxistischen Nationalökonomen und Erfinder der bildstatistischen Methode Isotype. Gerhard Henschel befasst sich mit den frühen Schriften von Walter Kempowski, Klaus Birnstiel hat sich exoterische Erinnerungsschriften von Akademikern, darunter insbesondere Helmut Lethens »Suche nach dem Handorakel«, angesehen. Über den Unterschied zwischen dem chemischen und dem politischen CO2 und dessen Implikationen schreibt der Chemiker und Philosoph Jens Soentgen. Helmut König befasst sich anlässlich des Films von Margarethe von Trotta mit den Kontroversen zu Hannah Arendts Haltung im Eichmann-Prozess. Jochen Rack liefert ein Reisebild aus Peking. Und Stephan Herczeg setzt sein Journal fort.
Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 2012 lehrt. Buchveröffentlichungen: Die Beschämung der Philister: Wie die Kunst sich der Kritik entledigte (2003), Wie kommt die Ordnung in die Kunst? (2010). Christian Demand ist Herausgeber des MERKUR.
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- Artikel-Nr.: SW378595