Das Tal der Hornissen

November 1944. Slowakei. Ein früher und bitterer Winter wird erwartet. SS-General Höfle will die Partisanen, die sich in die Berge zurückgezogen haben, zu Tode hetzen. Kälte, Fieber und Hunger sollen die töten, die keine Kugel trifft. Zu den slowakischen Partisanen gehören auch zwei Deutsche, die eines Nachts aus einem sowjetischen Flugzeug abgesprungen sind, sie tragen sowjetische Uniformen ohne Rangabzeichen und haben russische Decknamen. Auch die Partisanen dürfen nicht wissen, dass sie Deutsche sind – Deutsche, wie diejenigen, die sich jetzt auf das Gebiet zubewegen, in dem die Erdbunker der Partisanen liegen. Wieso wussten ihre Feinde so... alles anzeigen expand_more

November 1944. Slowakei. Ein früher und bitterer Winter wird erwartet. SS-General Höfle will die Partisanen, die sich in die Berge zurückgezogen haben, zu Tode hetzen. Kälte, Fieber und Hunger sollen die töten, die keine Kugel trifft.

Zu den slowakischen Partisanen gehören auch zwei Deutsche, die eines Nachts aus einem sowjetischen Flugzeug abgesprungen sind, sie tragen sowjetische Uniformen ohne Rangabzeichen und haben russische Decknamen. Auch die Partisanen dürfen nicht wissen, dass sie Deutsche sind – Deutsche, wie diejenigen, die sich jetzt auf das Gebiet zubewegen, in dem die Erdbunker der Partisanen liegen. Wieso wussten ihre Feinde so genau Bescheid? Und was war mit den Posten geschehen, die so getarnt standen, dass sie nur der Eingeweihte entdecken konnte?

Ein gnadenloser Wettkampf zwischen den heranziehenden SS-Leuten und den Partisanen beginnt, darunter den beiden Deutschen. Bärenbach und Fechner. Obwohl der Tod, getarnt mit weißen Schneehemden und Kapuzen, von allen Seiten kommt, können sie mehrfach entkommen. Aber können sie sich auch in das neue Operationsgebiet absetzen?

Und dann: Der Schuss fiel plötzlich. Es war ein einzelner Schuss. Fechner krümmte sich zusammen, ehe er seitwärts zwischen die Tannen stürzte. Sofort warf sich auch Bärenbach in ihren Schutz. Wer hatte geschossen? War es nur ein Schütze? Lauerte er mit anderen im Schutz der Stämme?



Sie laufen, noch ehe die Schüsse fallend

Vor ihnen liegt der Tunnel, und sein Eingang gähnt wie ein schwarzes drohendes Loch. Eine Kugel reißt Hanuš die Mütze vom Kopf. Er läuft als letzter. Ihre Schritte dröhnen im Tunnel, den zwei Lampen sehr schwach erhellen. Der eisige Atem des Todes ist nah: Sind sie noch im Tunnel, wenn sie die Verfolger erreichen, haben sie keine Chance! Sie sind die besten Zielscheiben, die man sich denken kann!

Sie wickeln die Maschinenpistolen aus. Hanuš zerschießt die Lampen, die den Tunnel erhellen. Nun werden sie nicht gesehen, aber sie laufen selbst im Dunkeln. Die Schüsse dröhnen wie Kanonenböller. Nur nicht stolpern! Nur laufen, laufen...

Einhundertfünfzig Meter!

Einhundertfünfzig Meter Gefahr!

Sie haben die Hälfte der Unterführung geschafft, sie keuchen, und sie mobilisieren ihre letzten Kräfte zu einem Spurt. Sie starren nach vorn, sehen die Unterführung münden in einen hellen Fleck. Der Ausgang!

"Sie sind hinter uns!", ruft Hanuš erschrocken.

Bärenbach wirbelt herum, und er feuert sein ganzes Magazin leer, und während er es gegen ein neues auswechselt, hastet er den anderen nach. Unheimlich ist der Widerhall der Schüsse. Sie laufen weiter mit tauben Ohren. Das Ohr unterscheidet nicht mehr die einzelnen Schüsse. Ein Dröhnen füllt den Tunnel.

Noch acht Meter, noch drei! Querschläger zischen über ihre Köpfe.

Wenn die Deutschen nun auch am Ausgang lauern? Wenn sie hineinlaufen in die tödlichen Geschosse?

Karel hat den Tunnelausgang erreicht.

"Lauft auf der rechten Seite", schreit er, "ich schieße auf der linken!"

Garbe auf Garbe feuert er ab. Der Ausgang!

Sie hasten auf dem Bahnkörper entlang, rennen geduckt über Schienen, kriechen unter Güterwagen hindurch, laufen in ihrem Schutz und um eine Lokomotive herum, erklettern einen Zaun und lassen sich in den Schnee fallen, ehe sie einen Moment verschnaufen. Sie sind unverletzt, alle. Aber Karabinerfeuer schlägt gegen das Holz in ihrem Rücken. Eine Lokomotive pfeift grell.



Geboren 1941 in Berlin. Diplom-Wirtschaftsingenieur. War einer der erfolgreichsten Krimiautoren der DDR.

Theodor-Körner-Preis.

Lebt in Leipzig. Schreibt Krimis, Thriller, Kinderbücher. Übersetzung ins Chinesische, Niederländische, Russische, Tschechische und Dänische.

Zwei Krimis erschienen vor der Wende bei S. Fischer. Sein Krimi „Tatort Teufelsauge“ war ab 2006 nach der Übersetzung ins Englische durch Professor Mark Webber Lehrstoff an der Universität Toronto im Kurs „Deutsche Kriminalliteratur“.

Sein Krimi „Der Sog“ wurde 1988 verfilmt und als „Alles umsonst“ nach der Wende mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt, zuletzt 2009.

Im Jahr 2010 erschienen seine besten schwarzhumorigen Kriminalgeschichten „Dunkel ist der Weg der Rache“.

Ab Mai 2012 ist sein fesselnder Norwegen-Krimi „Auf den Schwingen der Hölle“ im Buchhandel, der für Kontroversen sorgt, drastisch, düster, aber auch voller Poesie. Ein Buch mit einem gänzlich unerwarteten und schockierenden Finale.

Nach aufwendigen Recherchen in Tokyo entstand sein Thriller „Man stirbt nicht lautlos in Tokyo“, der zur Buchmesse 2013 in Leipzig als ein Vorzeige-Krimi des fhl Verlages Leipzig erschien.

Teilnahme am 2. Berliner Krimimarathon 2011.

Bibliografie:

Kinderbücher

Flucht über die Anden

Das Glücksschwein und andere Taschengeldgeschichten

Der Kommissar in der Regentonne und andere Detektivgeschichten

Ein Fall für die Feriendetektive

Ein Fall für die Superspürnasen

Elf Kicker im Fußballfieber

Mutgeschichten

Der vertauschte Mittelstürmer und andere Fußballgeschichten

Das Labyrinth in den Klippen

Die Ruine der Raben

Flucht aus Montecastello

Das Labyrinth in den Klippen

Gefährlicher Vollmond

Abenteuerland

Verfolgung durch die grüne Hölle

Schatzsuche auf der Totenkopfinsel

Das Grab des Pharaos

Duell mit dem Tyrannosaurus

Krimis

Der Sog (BRD-Titel: "Ein tödliches Ultimatum")

Tatort Teufelsauge

Die Hölle hat keine Hintertür

Neuntöter

Eine Stadt sucht einen Mörder

Der graue Mann

Der Tod kam in der Mittsommernacht

Satans tötende Faust

Im Höllenfeuer stirbt man langsam

Dunkel ist der Weg der Rache

Auf den Schwingen der Hölle

Sonstiges

Polterabend

Die ungewöhnliche Brautfahrt und andere Geschichten

Das Tal der Hornissen

Die Stunde des Kondors

Die Nacht der Schnee-Eule

Sternschnuppen fängt man nicht

Wo blüht denn blauer Mohn

Geschichten in Schulbüchern verschiedener Länder (Frankreich, Schweden, Norwegen)

Geschichten in christlichen Anthologien (Marienkalender)

Fernsehfilm: Alles umsonst

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