Chefarzt Dr. Norden 1205 – Arztroman

Kerstin und Uwe Hansen, die Eltern von Erik Bergers verstorbener Frau, laden in ihre Frühstückspension auf der Insel Rügen ein. Uwes 65. Geburtstag und seine Genesung nach dem schweren Herzinfarkt sollen gefeiert werden. Neben Erik haben auch Christina Rohde sowie Fee und Daniel Norden eine Einladung bekommen. Christina freut sich darauf, Kerstin und Uwe wiederzusehen. Und sie freut sich auch, Zeit mit Erik zu verbringen. In den letzten Wochen hat sich das Verhältnis zu ihm verbessert; er ist verträglicher geworden und scheint ihre Freundschaft endlich zu akzeptieren. Allerdings erhofft sie sich mehr von ihm. Sie hat sich in ihn verliebt und glaubt manchmal, dass er ihre Gefühle erwidert. Doch während der Fahrt nach Rügen kommen ihr Zweifel. Erik ist besonders ruppig und unhöflich, sodass sie sich fast ständig streiten. Christina fragt sich wütend, warum sie sich ausgerechnet in ihn verlieben musste.



Katja Baumann, die Assistentin des Chefarztes der Behnisch-Klinik, sah von ihrer Arbeit auf, als sich die Tür öffnete und Dr. Felicitas Norden hereinkam. »Fee, wie schön, dass du mich mal wieder besuchen kommst!«, sagte sie nicht ganz im Ernst. Obwohl sich die beiden Frauen gut verstanden, galt Fees Auftauchen im Vorzimmer des Chefarztes nur selten seiner Assistentin. »Eigentlich will ich Daniel abholen. Wir sind zum Mittagessen verabredet.« Fee Norden, die leitende Kinderärztin und Daniel Nordens Ehefrau, sah sehnsuchtsvoll zum nagelneuen Vollautomaten, der hier seit einigen Wochen seinen Dienst tat. »Aber ich bin extra früher gekommen, damit wir noch ein bisschen quatschen können.« Mit einem wissenden Lächeln stand Katja auf. »Und gegen einen Kaffee aus unserer tollen Maschine hast du sicher auch nichts einzuwenden.« »Überhaupt nicht!« Fee steuerte einen der bequemen Clubsessel in der Besucherecke an. Sie war glücklich, dass Katja sofort erkannt hatte, wie nötig sie einen guten Kaffee hatte. »Darauf freue ich mich schon den ganzen Vormittag.« Sie lehnte sich zurück und schloss für ein paar erholsame Sekunden die Augen. »So schlimm?«, fragte Katja teilnahmsvoll, als sie die Tassen auf dem Tisch abstellte und sich zu Fee setzte. »Hinter mir liegt ein langer, anstrengender Wochenenddienst«, erklärte Fee nur.