Die Seherin Hildegard
Aus: Geib, Karl; Sagen und Geschichten des Rheinlandes, Mannheim 1836
„O meine Söhne — so spricht der Herr — die Ihr die Schafe meiner Kirche weidet, warum werdet Ihr nicht schamroth ob der lehrreichen Stimme Eures Meisters? Die unvernünftigen Thiere erfüllen die Gebote, welche sie von ihrem Schöpfer erhalten; warum nicht ihr? Ich habe Euch wie Sonne und Sterne angesetzt, auf daß Ihr die Menschen erleuchten möchtet, und Ihr gleicht der Nacht, welche Finsterniß aushaucht...... Ihr solltet jenen Aposteln gleichen, von welchen geschrieben steht: ‚Der Schall ihrer Worte geht in alle Welt aus!‘ Aber Ihr seyd in weltlicher Eitelkeit so lau geworden, daß Ihr Euch nicht schämt, bald als Krieger, bald als Höflinge, bald als Bänkelsänger aufzutreten, und in eitlem Amte die Fliegen zu verjagen.....“
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- Artikel-Nr.: SW318150
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Autor
Karl Geib
- Verlag eJus
- Veröffentlichung 01.01.2012
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