Das Geheimnis der Felsengrotte

Sagen aus Schwerin und Umgebung

1995 sorgten die beiden Autoren Erika und Jürgen Borchardt auch bei den Kennern der mecklenburgischen Kulturgeschichte für eine Überraschung. Ihr Titel "Brüder Grimm: Das blaue Licht. Märchen aus Mecklenburg" präsentiert ein Dutzend einheimischer Quellen für die weltberühmte Sammlung der Grimms. Was nur wenigen literarischen Erscheinungen des Landes widerfuhr: Märchen aus Mecklenburg wurden so Bestandteil der Weltkultur. Nun legen die beiden Autoren mit den Sagen aus Schwerin und Umgebung wieder eine Neuheit vor: Erstmals sind in dieser Ausgabe rund 30 verstreut publizierte Geschichten verschiedener Art über die Landeshauptstadt... alles anzeigen expand_more

1995 sorgten die beiden Autoren Erika und Jürgen Borchardt auch bei den Kennern der mecklenburgischen Kulturgeschichte für eine Überraschung. Ihr Titel "Brüder Grimm: Das blaue Licht. Märchen aus Mecklenburg" präsentiert ein Dutzend einheimischer Quellen für die weltberühmte Sammlung der Grimms. Was nur wenigen literarischen Erscheinungen des Landes widerfuhr: Märchen aus Mecklenburg wurden so Bestandteil der Weltkultur.



Nun legen die beiden Autoren mit den Sagen aus Schwerin und Umgebung wieder eine Neuheit vor: Erstmals sind in dieser Ausgabe rund 30 verstreut publizierte Geschichten verschiedener Art über die Landeshauptstadt Mecklenburg- Vorpommerns gesammelt bzw. bisher nur mündlich verbreitete aufgeschrieben, von der Grünen Glocke im Dom, dem Wilden Jäger in Ostorf und Wüstmark, dem Gerippe auf dem Galgenberg, dem Ungeheuer im Schweriner See, von Geistern bei Pinnow, Peckatel und Brüsewitz u.v.a.m. Natürlich gehören dazu auch einige Sagen vom Petermännchen, einer einzigartigen Gestalt in der deutschen Mythologie.



Interessant: Das Petermännchen spukt nicht allein im Schloß, sondern auch im Dom, am Pfaffenteich, im Ziegelsee und in Pinnow. Wie mag es da wohl hingekommen sein? Zu einigen Geschichten schuf die Schweriner Malerin Ingeburg Selke in sehr fein gezeichneten Illustrationen ihre Sicht auf das geisterhafte und oft dramatische Geschehen.



INHALT:

Ungeheuer im Schweriner See

Die unterirdischen Gänge des Schlossgeistes

Die grüne Glocke im Dom

Petermännchen, der Prinz

Die teuflische Dachluke

Das Geisterschloss im See

Das Feuerloch im See

Petermännchens Schatzkammer

Der Poltergeist im Kloster

Der steinerne Zwerg

Vom Treiben des Wilden Jägers Wod

Der Schutzgeist des Fürstenschlosses

Der Wilde Jäger in Ostorf und Wüstmark

Die Vertreibung Wallensteins

Der Schimmelreiter auf der Schelfe

Die Vertreibung General Lavals

Frau Wode in der Spinnstube

Ein Zimmermädchen wird belohnt

Das Gerippe vom Galgenberg

Ein Dieb wird entlarvt

Die verzauberte Jungfrau im Pinnower See

Die Rache des Knechts

Die versteinerten Hirtenknaben

Das rostige Schwert

Die Unterirdischen im Rummelsberg

Der Trompetenbläser

Der Wechselbalg

Aufregung vorm Glockenturm

Unterirdische im Petersberg

Schauriges im Burggarten

Die Schieldinge

Das Geheimnis der Fesengrotte

Die Unterirdischen an der Fähre

Eine schreckliche Prophezeiung

Das Petermännchen im Petersberg

Kronprinzessin Cecilie erinnert sich



Ungeheuer im Schweriner See

Die grüne Glocke im Dom

Die teuflische Dachluke

Das Feuerloch im See

Der Poltergeist im Kloster

Vom Treiben des Wilden Jägers Wod

Der Wilde Jäger in Ostorf und Wüstmark

Der Schimmelreiter auf der Schelfe

Frau Wode in der Spinnstube

Das Gerippe vom Galgenberg

Die verzauberte Jungfrau im Pinnower See

Die versteinerten Hirtenknaben

Die Unterirdischen im Rummelsberg

Der Wechselbalg

Unterirdische im Petersberg

Die Schieldinge

Die Unterirdischen an der Fähre

Das Petermännchen im Petersberg

Die unterirdischen Gänge des Schlossgeistes

Petermännchen, der Prinz

Das Geisterschloss im See

Petermännchens Schatzkammer

Der steinerne Zwerg

Der Schutzgeist des Fürstenschlosses

Die Vertreibung Wallensteins

Die Vertreibung General Lavals

Ein Zimmermädchen wird belohnt

Ein Dieb wird entlarvt

Die Rache des Knechts

Das rostige Schwert

Der Trompetenbläser

Aufregung vorm Glockenturm

Schauriges im Burggarten

Das Geheimnis der Fesengrotte

Eine schreckliche Prophezeiung

Kronprinzessin Cecilie erinnert sich



Eine schreckliche Prophezeiung



Man sollte annehmen, daß jeder Fürst in seinem Residenzschloß die Fest- und Prunksäle in bestem Zustand zu gestalten und zu erhalten bestrebt sein müßte, immerhin sind sie Spiegelbild von Macht und Reichtum.



Im Schweriner Schloß, seit dem 14. Jahrhundert bereits Residenz der mecklenburgischen Herzogsfamilie gibt es jedoch einen Saal, welcher der Sage nach zu Lebzeiten der Landesherrn nie fertiggestellt werden durfte. Es ist der "unausgebaute Saal". Er liegt auf der Westseite des Schlosses, zur Stadt zu, von der Brücke aus rechts neben dem Hauptportal im dritten Geschoß.



Mit diesem Saal hat es folgende Bewandtnis:

Vor langer Zeit wurde prophezeit, daß großes Unheil über die Fürstenfamilie käme, wenn der damals unausgebaute Saal jemals fertiggestellt werden würde. Mit der Fertigstellung des Saales würde die Dynastie aufhören zu existieren. Die Sage wanderte von Mund zu Mund, man erzählte gar, das Unglück könnte nur dann abgewendet werden, wenn auch das Schloß nie ganz fertig würde. Damit die Sage nicht in Vergessenheit geriete, mußte jeder Fürst bei seinem Regierungs-

antritt nach einem festgelegten Zeremoniell im "unausgebauten Saal" einen Stein mauern, aber nur einen einzigen. Nach menschlichem Ermessen würde der Saal so bis in alle Ewigkeit nicht fertig. Bis ins 20. Jahrhundert gelang es auch.



1897 übernahm Großherzog Friedrich Franz IV. die Regierung. Er war ein praktisch orientierter Mensch. Eine vollendete Bildung ließ ihn über abergläubisches Geschwätz erhaben erscheinen. Er wollte diesen, wenn auch weit verbreiteten, "Unfug" über den "unausgebauten Saal" nicht glauben.



Seine Schwester Cecilie berichtete:

"Als nun im Jahre 1913 das Schloß zum Teil abgebrannt war, faßte mein Bruder, der diesen Aberglauben nicht teilte, den Entschluß, den Saal zu einer Reihe von Fremdenzimmern auszubauen. Aber noch ehe der Plan ganz ausgeführt werden konnte, brach 1914 der Krieg aus, und 1918 verlor unser Haus mit dem Land auch das Schloß".



Aber das war noch nicht das Ende.

Die traditionsreiche Fürstenfamilie verlor zwar die Macht über das Land, die Weiterführung ihres Geschlechtes schien jedoch gesichert. Neben zwei Töchtern erfreuten zwei gesunde, kräftige Söhne das Herz des entthronten Großherzogs.

Aber der älteste Sohn, nach seinem Vater Friedrich Franz benannt, blieb kinderlos. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Christian Ludwig zeugte zwei Töchter, Söhne waren ihm nicht vergönnt. Damit wird das älteste Fürstengeschlecht Europas, das eine lückenlose Abfolge im Mannesstamm bis in das Jahr 1130 zurück nachweisen kann, aussterben.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, die nach dem 2. Weltkrieg den Saal für ihre Zwecke fertigstellen ließ, wurde 1952 aufgelöst. Ihre Nachfolger, die in diesem Saal tagten, fanden im Herbst 1989 ein klägliches Ende.



Erika Borchardt:

Jahrgang 1944, Diplom-Kulturwissenschaftlerin

Fachverkäuferin für Lebensmittel, als Lehramtsanwärterin kombiniertes Direkt- und Fernstudium für Mathematik und Technisches Zeichnen, danach im Kulturbereich tätig und vier Jahre Fernstudium der Kultur- und Leitungswissenschaft sowie weitere fünf Jahre Fernstudium der Kulturwissenschaft. War über ein Jahrzehnt wissenschaftliche Mitarbeiterin im Schlossmuseum Schwerin. Mitbegründerin des Kulturvereins Sagenland Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Autorin von wissenschaftlichen Arbeiten zur mecklenburgischen Kulturgeschichte und mehreren Erzählbüchern, vor allem mit Petermännchen-Geschichten. Daneben Hör- und Puppenspiele sowie ein Bühnenstück. Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Dr. Jürgen Borchardt.

Bibliografie (Auswahl)

Autorin/ Mitautorin:

Wie Petermännchen zu Hut und Stelzen kam. Ein Märchen, 1990

Petermännchen. Der verwunschene Prinz. Sagengeschichten, 1991

Mecklenburgs Herzöge. Porträts, 1991

Petermännchen. Der Poltergeist. Eine Sagengeschichte, 1992

Petermännchen. Der Schweriner Schlossgeist. Sachbuch, 1992

Petermännchen. Der geheimnisvolle Zwerg. Erzählungen, 1994

Der habgierige Fischer. Puppenspiel, Uraufführung 1995

Bei Petermännchen zu Gast. Hörspiel, Erstsendung NDR 4, 1995

Das Geheimnis der Felsengrotte. Sagen aus Schwerin und Umgebung, 1996

Im Paradies des Verkehrsteufels. Ein Bühnenstück für Kinder, 1996

Schloss Basthorst. Architektur und Geschichte, 2004

Das sagenhafte Schwerin. Wanderführer, 2006

Sagenhafte Orte. Um den Schweriner See. Wanderführer, 2007

Zwei Kahnschnecken voller Gold. Sagengeschichten aus Pinnow, Godern und Raben Steinfeld, 2009

Mitherausgeberin:

Brüder Grimm: Das blaue Licht. Märchen aus Mecklenburg, 1994

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