Die Zeitreisende, Teil 11

Zum Ursprung – 15 000 Jahre zurück

Ein Leben voller Abenteuer liegt hinter unserer Zeitreisenden. Was musste Maria Lindström , die sich selbst stolz Aphrodite nennt, nicht alles überstehen. Auf dem Flug zum Pluto wurde sie ohne ihre Zustimmung als Versuchsperson benutzt und unfreiwillig schwanger. Das war aber nur der Anfang einer langen Leidensgeschichte. Der Sturz durch Raum und Zeit in die Vergangenheit sollte die Leidensfähigkeit der Zeitreisenden auf eine harte Probe stellen. Ihr Schicksal in der Sklaverei und ihre erzwungenen Hurendienste sind für sie unvergessene traumatische Erlebnisse. Es war ein ewiger Überlebenskampf, der sie tief in ihrem Herzen geprägt und für immer... alles anzeigen expand_more

Ein Leben voller Abenteuer liegt hinter unserer Zeitreisenden. Was musste Maria Lindström , die sich selbst stolz Aphrodite nennt, nicht alles überstehen. Auf dem Flug zum Pluto wurde sie ohne ihre Zustimmung als Versuchsperson benutzt und unfreiwillig schwanger. Das war aber nur der Anfang einer langen Leidensgeschichte. Der Sturz durch Raum und Zeit in die Vergangenheit sollte die Leidensfähigkeit der Zeitreisenden auf eine harte Probe stellen. Ihr Schicksal in der Sklaverei und ihre erzwungenen Hurendienste sind für sie unvergessene traumatische Erlebnisse. Es war ein ewiger Überlebenskampf, der sie tief in ihrem Herzen geprägt und für immer geformt hat. Dass sie später zu Macht und großem Reichtum gelangte, hat daran nichts geändert. Am Ende blieb ihr nur die Flucht. Ihr Leben danach auf dem Planeten der Frauen war ebenso spektakulär. Vielleicht hat sie es aber doch geschafft, dort das Rad der Geschichte ein Stück weiter zu drehen. Die Abenteuer in der Zukunft hätten sie beinahe das Leben gekostet. Doch ihr Wirken hat auch dort für ein Umdenken gesorgt und die Macht der Unsterblichen für immer gebrochen. Zurück in ihre Welt, die Welt des 23.Jahrhunderts, war ebenfalls kein Spaziergang. Die Freude, Bruder und Schwester zu sehen, wurde schnell von dunklen Machenschaften verschiedener Kreise getrübt. Für den Entschluss, zurück in die antike Zeit zu reisen, wurde sie nicht belohnt. Das Land der Pharaonen wollte sie ebenfalls nicht haben. Nun soll sie den Kampf gegen außerirdische Zivilisationen in einer fernen Vergangenheit, in der Steinzeit, aufnehmen. Wird ihr das gelingen?



Die Einweisung

Die Schamanin Afra

Die Gefahren im Busch und unbekannte Spuren

Die bösen Geister sind da!

Der Hunger besiegt die Angst

Die Rückkehr der Männer

Die Mächtigen, die eigene Ohnmacht und eine Begegnung der anderen Art

Ein kleines Glück

Die Heuschrecken gehen. Wird alles besser?

Die Dienerin des Bösen

Der Tod der Minoser

Der lange Marsch

Die Höhlen der Ahnen und der Geister

Ein unbekanntes Monster und Menschenfresser

Die Minoser sind noch da? War alles umsonst?

Männer

Der Stamm der Creck

Aufgewacht



Gebannt horcht Afra auf die vielen Stimmen des neuen Tages. Das Heulen und Bellen der Hyänen hat kaum eine Frau schlafen lassen. Nur einmal hat ein Löwe gebrüllt. Das genügte auch der letzten Frau, dicht aneinandergedrängt am Feuer zu stehen und Rotz und Wasser zu heulen. Es ist eben ganz etwas anderes, im Schutz der Hütten den Löwen brüllen zu hören. Ihre hier eilig errichtete Dornenhecke ist kein richtiges Hindernis für einen Löwen. Die Männer behaupten immer wieder, dass Löwen höher und weiter springen könnten als jede Gazelle. Wenn das wahr ist, springt ein Löwe mühelos über ihr ganzes Nachtlager, ohne den Boden dabei zu berühren.

Nur Afra steht alleine den Frauen gegenüber und schüttelt den Kopf. Ihr darf keine Frau die Angst aus den Augen herauslesen. Wenn sie sich jetzt auch gehen lässt, vor Angst weint, sind sie alle verloren.

Afra bestimmend, aber leise: „Auseinander. Wer einen Speer von euch hat, kniet nieder und bohrt das Ende in den Boden. Auf die Art habe ich die Löwin getötet. Verteilt euch um das Feuer. Die Frauen ohne Waffen greifen sich aus dem Feuer brennende Hölzer. Haltet auch Steine bereit, die ihr auf die Bestie werfen könnt. Verkauft euer Leben so teuer, wie ihr nur könnt.“

Der Löwe brüllt erneut und lässt die Frauen weinen. Das Tier muss ganz in der Nähe sein.

„Springt der Löwe, müssen wir uns alle sofort auf ihn stürzen. Es ist unsere einzige Chance zu überleben. Der Löwe holt nur einmal zwischen uns Luft, dann sind wir alle von ihm zerfetzt worden. Dazu kommt es nicht, wenn wir mit unseren Waffen auf ihn einhauen!“, behauptet Afra kühn. Sie gibt sich kämpferisch. Ihr muss das gelingen, woran schon oft erfahrene Jäger scheiterten.

Die Frauen sind von ihren klaren, ruhigen Worten und der Ruhe, die sie ausstrahlt, beeindruckt. Dass sie den Frauen den eigenen Tod so drastisch vor Augen führte, weckt in ihnen den Mut der Verzweiflung. Schnell hat sich ein Verteidigungsring nach Afras Vorschlägen um das Feuer formiert.

Lange ist es still und es tut sich nichts. Das zehrt auch an Afras Nerven. Afra glaubt für einen kurzen Moment, den beißenden Geruch eines Löwen wahrzunehmen. Oder täuschen sie ihre überreizten Nerven?

Dann brüllt erneut ein Löwe. Viel lauter und näher als je zuvor.

Der Geruch ist wieder da und steigt in Afras Nase. Also keine Täuschung. Für Afra ist klar, der Löwe macht sich nicht die Mühe, sein Erscheinen zu verbergen. Hat der Löwe sich gar bewusst so in den Wind gestellt, um seine Opfer durch sein bloßes Erscheinen zu verängstigen? Die Bestie will vielleicht mit der Beute spielen. Anders als in der offenen Savanne, wo der Beute immer Fluchtwege offen stehen, sitzen die Frauen für ihn in der Falle, aus der kein Entkommen ist. Nur ihr Zusammenhalt sichert ihnen das Überleben.

Hyänen bellen aufgeregt und wittern schon fette Beute. Für sie fällt immer etwas ab, wenn Löwen Beute machen. Die unersättlichen Hyänen und die Geier sorgen dafür, dass noch vor Sonnenuntergang die letzten Spuren der Opfer für immer im Busch verlorengehen.

Die Bestie ist ganz nah, aber noch unsichtbar. Alle Nerven liegen blank. Afra dreht sich um, als hinter ihr die Frauen heulen. Ein gewaltiger Löwe steht im Morgenlicht nur einen Steinwurf von den Frauen entfernt zwischen niedrigen Büschen. Bedächtig geht der gewaltige Löwe auf die Frauen zu. Er leckt sich das Maul ab und gähnt laut hörbar. Sein gewaltiges Gebiss stellt er dabei zur Schau.

Die Frauen weinen. Erst wenn die letzte Frau von ihm zerfetzt worden ist, wird sein Blutrausch gestillt sein. Dass es so geschehen wird, haben die Männer in unzähligen Geschichten über die Löwen immer wieder berichtet.

Der Löwe ist sich seiner Sache sicher, die Geister haben ihm heute die Beute aus Dankbarkeit für seine treuen Dienste geschenkt, glaubt Afra in seinen funkelnden bösen Augen zu lesen. Unmengen Speichel hängen als lange Fäden schon aus seinem riesigen Maul. Zähne, so lang wie Faustkeile, kann Afra erkennen. Diese Zähne zerfetzen sie alle in wenigen Minuten, wenn der Löwe die Dornenhecke übersprungen hat. Dass auch nur eine der Frauen es wagen wird, ihren Speer oder ihre Steinaxt auf den Löwen zu schleudern, bezweifelt Afra. Einer Schlange den Kopf abzuschlagen oder den Speer auf so einem gewaltigen Löwen zu schleudern, sind zwei Welten. Die Männer behaupten immer wieder in ihren Jagdgeschichten, dass ein Löwe auch mit einem Speer in der Brust noch viele mutige Männer tötet, bevor er verendet.

Solange der Löwe direkt auf Afra zugeht, hat sie nicht die geringste Chance, den Löwen mit ihrem Speer zu treffen. Seine wuchtige Mähne und sein gewaltiger Schädel sind undurchdringlich für ihren Speer. Sie hofft, dass der Löwe die Gefahr unterschätzt und doch noch um ihr Lager herumläuft. Nur so bietet er Afra seine Flanke an. Denn nur an den Weichteilen kann ihr Speer den Löwen verletzen. Sie wird ihn nur verletzen, nicht töten können. Die Kraft der Männer fehlt ihr einfach, um die Rippen eines Löwen zu durchstoßen und ihn so zu töten. Realistisch gesehen, sind sie alle ohne die geringste Chance, den Angriff des Löwen zu überleben. Es ist ein denkbar schwacher Trost für sie, dass der Löwe alleine auf der Jagd ist. Löwinnen jagen immer im Rudel. Die Männer wollen schon fünf bis sechs Löwinnen bei der Jagd beobachtet haben. An zwei jagende Löwinnen wagt sich schon kein erfahrener Jäger heran, haben die Männer ihr immer wieder erklärt. Afra erinnert sich, es waren zwei Löwinnen, die damals Jagd auf sie und ihre kleine Gruppe Frauen gemacht haben. Nur den Männern hat sie am Ende ihr Leben zu verdanken. Das die erste Löwin von ihr tödlich getroffen wurde, hätte die zweite Löwin nicht daran gehindert, das blutige Geschäft für die tote Partnerin zu beenden.

Ein kleines Wunder geschieht, der Löwe macht ihr die zweifelhafte Freude, um ihr Lager herumzulaufen. Die Bestie läuft um die Hecke und sucht sich sicher nur eine gute Position für ihren Sprung. Dabei kommt der Löwe ihnen nicht einen Schritt näher. Afra ahnt, dass der Löwe sich auf seine gewaltige Sprungkraft verlässt. Die Männer haben also doch nicht bei ihren Erzählungen übertrieben. In der Zukunft will sie mehr auf die Männer hören, wenn sie hier überleben sollte. Sie hat einen starken Drang, Wasser zu lassen, so tief sitzt die Todesangst in ihr. Wenn das die Frauen mitbekommen, wissen sie, dass auch sie voller Ängste ist. Dann bricht vielleicht Panik aus. Ist es das, was der Löwe mit seinem Lauf um ihr Lager erreichen will? Setzt der Löwe auf Panik und Chaos unter den Frauen? Für den Löwen sind sie nur eine Beute wie jede andere auch. Ist eine Herde gewarnt und organisiert sich, stehen die Chancen auf Beute für den Jäger schlecht. Dass wir Frauen für ihn organisiert erscheinen, lässt ihn also zögern. Ihr ist bewusst, von ihrem Verhalten hängt es also ab, ob sie alle überleben werden.

Afra verwirft den Plan, den Löwen an der Flanke zu verletzten. Der Löwe läuft immer schneller um ihr Lager. Keine Chance das Tier so zu treffen. Ihr fehlt einfach die Übung, ein so schnelles Ziel mit dem Speer zu treffen. Sie hat nur einen Speer. So läuft sie mit dem Löwen mit und will dort stehen, wo der Löwe springt. Wenn der Löwe springt, soll er in ihren Speer stürzen, ist ihr kühner und einzig praktikabler Plan. Schon einmal war so das Jagdglück auf ihrer Seite. Werden die Geister auch auf ihrer Seite sein? Die Zuversicht von damals fehlt ihr heute ganz. Nur ganz tief unten verspricht eine zaghafte Stimme, dass doch alles gut wird.

Dann geschieht das Unausweichliche. Aus dem Lauf heraus springt der Löwe. Er landet vor dem Feuer im Sand und versucht sich verzweifelt aufzurichten. Sein Brüllen lässt die Frauen neben dem Löwen in Ohnmacht fallen. Warum der Löwe nicht hochkommt und sich auf die Frauen stürzt, ist Afra mit einem Blick klar. Drei kleine Speere stecken tief hinter den Schulterblättern im Rücken des gewaltigen Tieres. Darauf, dass die kleinen Speere die Bestie tödlich getroffen haben könnten, verlässt sich Afra nicht. Mit ihrer ganzen Kraft und unbändigem Lebenswillen bohrt sie dem Löwen auch ihren Speer tief in den Rücken. Ihr Speer zerbricht, als sie mit ihrer ganzen Körperkraft den Speer in den Löwen bohrt.

Die Frauen schreien verzweifelt und stehen dicht gedrängt auf der anderen Seite. Jeder Mut, sich auch auf die Bestie zu stürzen, hat sie gänzlich verlassen. Sie haben nie gelernt, sich zu wehren.



1955 in Sternberg als Sohn eines Arztes geboren, der starb, als Manthey 9 Jahre alt war.Nach der 10. Klasse lernte er Gärtner. Den Grundwehrdienst in Berlin nutzte er ausgiebig für Museumsbesuche, Theatervorstellungen und Konzertbesuche. Danach wurde er Angestellter einer Kreisverwaltung. Nebenbei war er Reiseleiter beim DDR-Jugendreisebüro „Jugendtourist“, um sich die ihm damals erlaubte Welt anzusehen. Nach der Grenzöffnung konnte er sein Hobby, die Welt zu bereisen, weiter ausdehnen. Auf einer Reise zu den ägyptischen Pyramiden kam ihm die Idee für einen Science-Fiction-Roman, zu dem inzwischen 15 Teile erschienen sind.

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