Parallelwelt 520 - Band 17 - End-Station

Reafers Einzug in die irre neue utopische Welt geht weiter und nähert sich dem endgültigen Ende der Reise. Sie lernt Orte, Plätze, Umstände und Menschen kennen, die so gut wie nichts mehr gemeinsam haben mit der düsteren Welt, die sie gerade verlassen hat: Alles ist anders, seltsamer, verrückter --- aber auch einladend und heimelig! Die Serie Parallelwelt 520 stellt dem vertrauten Hier und Jetzt eine irre Anderswelt gegenüber, die es vielleicht irgendwo im Multiversum gibt, oder die es hätte geben können… Ein aufregendes Wechselspiel zwischen dem Hier-und-Jetzt und dem Morgen-und-ganz-woanders… Reafers Einzug in die... alles anzeigen expand_more

Reafers Einzug in die irre neue utopische Welt geht weiter und nähert sich dem endgültigen Ende der Reise.

Sie lernt Orte, Plätze, Umstände und Menschen kennen, die so gut wie nichts mehr gemeinsam haben mit der düsteren Welt, die sie gerade verlassen hat: Alles ist anders, seltsamer, verrückter --- aber auch einladend und heimelig!



Die Serie Parallelwelt 520 stellt dem vertrauten Hier und Jetzt eine irre Anderswelt gegenüber, die es vielleicht irgendwo im Multiversum gibt, oder die es hätte geben können…

Ein aufregendes Wechselspiel zwischen dem Hier-und-Jetzt und dem Morgen-und-ganz-woanders…



Reafers Einzug in die irre neue utopische Welt geht weiter und nähert sich dem endgültigen Ende der Reise.

Sie lernt Orte, Plätze, Umstände und Menschen kennen, die so gut wie nichts mehr gemeinsam haben mit der düsteren Welt, die sie gerade verlassen hat: Alles ist anders, seltsamer, verrückter --- aber auch einladend und heimelig!



Die Serie ...



Carter steckte misstrauisch seinen Kopf durch die Tür, konnte aber zu seiner Beruhigung feststellen, dass sie offenbar alle wieder normal waren — bis auf die Tatsache, dass der SC immer noch ein heiteres Gesicht machte!

"Will noch jemand Kaffee?"

Reafer wollte "Hier!" schreien, aber Sunyard vermasselte ihr die Tour. "Nee, danke, Carter! Jetzt nicht mehr!" Und den anderen erklärte er: "Wir werden unsere Zelte hier nämlich jetzt abbrechen! — Den Rest können wir auch in aller Ruhe in SaS durchhecheln."

"Na, endlich!" brummte Rhyan.

"Warum haste uns eigentlich überhaupt hierher expediert?!" wollte Deane wissen. "Wollt'st du uns hier nur großartig vorführ'n... oder hatte das auch noch 'n tieferen Sinn?!"

"Tust du so minderbemittelt oder hast du echt etwas gelitten?!" erkundigte Shelley sich mit boshaftem Interesse.

Und Kees ließ wissen: "Mein lieber Knabe! Wir haben bis vor 'ner Stunde im Keller gesessen und den Scheiß-Chipshaufen beruhigt!" PAFF!

"Und weil 'er' das so schön findet, dürfen Sunyard und ich gleich sogar nochmal runter und nachsitzen!" stieß Shelley hinterher. "Alles wegen euch!"

"Ist ja gut! Hätt' ich bloß nix gesagt!"

"Ach ja: euer Computer!" erkannte Reafer.

Sunyards Braue ging hoch. "Habt ihr ihr das schon erzählt?"

"Ja! — Oder hätten wir nicht sollen?!"

"Aber ja!"

"Das heißt," ergänzte Sirrah, "wir haben ihr erzählt, dass es sich um eine, äh, zentrale Datenverwaltungs- und Kontrolleinheit handelt... Von deinem, äh, perversen Verhältnis zu diesem Apparat haben wir natürlich nichts gesagt!"

"Wieso 'perverses Verhältnis'?!" war Reafer sofort neugierig. Aber sie hatte gleich eine Vorstellung. "Ach so! Bist du mit dem Ding vielleicht in so 'nem mutualen Feedback-Clinch?"

Kees röhrte los. "Madam!! So langsam wirste mir unheimlich! — Du weißt ja wohl überall Bescheid!"

"Sunyard! Stimmt das?!" drängelte Reafer.

Sunyard lächelte schief. Dann nickte er und fuhr sich seufzend durch seine schwarze Mähne. "Der olle 'Ottokar' ist der Alptraum meiner schlaflosen Nächte!"

"Ach ja?!" Shelleys Stimme triefte vor Hohn. "In einer von diesen 'schlaflosen Nächten' haste das Monstrum ja selbst ausgebrütet!"

"'Ausgebrütet'?!" Reafer lachte los. "Sunyard! Sag bloß, das ist wirklich so'n Ding, wovon ihr beide, du und 'Æ', immer gesponnen habt! — So 'ne Überwachungseinheit... Damit Leute, die das Kommando schwingen, 'ne Instanz haben, die auf sie aufpasst!"

Sunyard nickte nur.

"Ich krieg die Tür nicht mehr zu!!! Man kann also tatsächlich so 'ne Maschine bauen, die sich mit biologischen Einheiten austauschen kann?!! — Und du hast auch noch den Nerv gehabt, dich wirklich anschließen zu lassen?!! Freiwillig?!!" Sie wusste offenbar genau, wovon die Rede war.

"Nicht nur Sunyard!" grummelte Shelley.

Sunyard grinste. "Das System funktioniert sogar noch besser, als wir uns das damals vorgestellt haben! — Leider! Das Biest nervt nämlich nicht schlecht rum! Alle paar Monate müssen wir antreten und uns durchchecken lassen: ob man nicht inzwischen größenwahnsinnig geworden ist, oder schizophren, oder schwindsüchtig, oder was-weiß-ich! Und, vor allem, ob man noch Eins und Eins zusammenzählen kann! — Alles von der Einheit selbst entwickelt!"

"Also lernfähig?!"

"Und wie!" knurrte Shelley. "Sunyard und der Kasten liegen ständig im Wettstreit, wer schneller ist: der Kasten mit Kapieren, oder Sunyard mit faulen Tricks! Aber über Witze lachen, oder mal 'n Auge zudrücken kann der blöde Chipshaufen natürlich nicht! Der nimmt alles total bierernst! — Er ist so 'ne Mischung aus wichtigtuerischem Beamten, der ständig die Vorschriften zitiert, dümmlichem Vorgesetzten, nörgelndem Weib und störrischem Kleinkind — alles zusammen! Da kannste Läuse kriegen!"

Reafer gluckste. "Wie war das noch... 'die Geister, die ich rief'...! — Nachdem du so'n 'liebevolles' Verhältnis zu dem Kasten hast, Shelley, vermute ich, dass ihr beide gekoppelt seid — so im binomischen Bestätigungs-System?"

Die Männer grumpften geschockt auf.

"Dir kann man ja wohl überhaupt nix Neues mehr erzählen, was?!" kam offene Bewunderung von Shelley.

Sunyard zuckte die Achseln. "Na, sie war ja dabei, als wir uns damals Gedanken gemacht haben über objektive Kontrollsysteme und die Zusammenschaltbarkeit von entronischen mit biologischen Einheiten. — Und was wir uns hier in SA zusammengeklempnert haben, das zehrt ja noch im Wesentlichen von den Prinzipien, an denen wir damals gebastelt haben! — Aber", er wandte sich wieder an Reafer, "es ist nicht nur 'n binomisches, sondern sogar 'n tetradisches Bestätigungssystem: Kees und Akin hängen auch noch mit dran! — Wenn also wirklich mal einer von uns größenwahnsinnig wird, dann sind immer noch drei andere da!"

"Naja... 'tetradisch'..." brummte Kees aus seiner Wolke. "Eigentlich sind wir mehr die zweite Besetzung! — So im täglichen Routinetrott sind hauptsächlich Sunyard und Shelley eingebunden! Weil die die Haupt-Entscheidungsträger sind!"

"Jaaa...!" seufzte Shelley. "Alles, was über die Belange einer einzelnen Station hinausgeht, muss mit dem Kasten zusammen durchdekliniert werden! — In jeden Quatsch mischt er sich ein mit seiner Besserwisserei und Oberpingeligkeit!"

"Ja, und wir andern müssen uns auch regelmäßig von dem Ding durchchecken lassen!" gab Akin zum Besten. "Alle Station-Chefs! — Und wenn's was Besonderes gibt, so wie jetzt euer Spektakulorum, dann muss der vollständige 'Vierer' bei Fuß stehen! — Und deswegen sind wir jetzt alle hier!"

"Hm..." machte Reafer. "Das letzte, das versteh' ich jetzt eigentlich nicht! Wieso ist das für den Computer was Besonderes, wenn Sirrah, Rhyan und Deane abgehen? — Wenn doch bloß die Chefs von Stations was mit dem Apparat zu tun haben, und normale Controller nicht..."

"Mensch, Mädchen! Du passt ja vielleicht auf!" Shelley brach in hemmungslose Lobpreisung aus.

Kees war sachlicher. "Testen lassen müssen sich Station-Chefs!" PAFF! "Aber gespeichert iss der komplette Zentralrat! Weißte schon, was das iss?"

Reafer nickte. Ja: sämtliche Controller..."

"Richtig! Einschließlich deiner sauberen Spezis! — Und für den Computer" PAFF! "bildet der Zentralrat in seiner Gesamtheit ein Funktionssystem. Sämtliche Komponenten ‑also die Cons‑ sind gespeichert, und der Apparat prüft laufend ab, ob das System noch vollständig iss — ob also alle 'Komponenten' noch da sind!" PAFF!

"Wie macht er das denn?!" Reafer sah ihre Spezis an. "Müsst ihr euch dauernd irgendwo melden?!"

"Hmpfh, das hätt' uns grad' noch gefehlt! — Nee, es iss viel einfacher! Das iss hier ja alles mit'nander verbunden... Und in dem Moment, wo ich meine Handfläche auf irgend 'nen E‑Blocker lege... Schwupps, hat er mich registriert! Und das passiert am Tag 'n paarmal: zum Beispiel in den Privatetagen, wo ich wohne... die haben ja alle E‑Blocker... im Büro... und überhaupt sonstwo! Das geht ganz automatisch! Da brauchen wir gar nix zu machen!"

"Ja! Bloß, äh, wenn eine solche Registrierungsmöglichkeit fehlt... dann, äh, wird's brenzlig!"

Shelley nickte. "Ja! Wenn einer 'ne bestimmte Zeit nicht registriert wird, dann geht die Maschine davon aus, dass die 'Komponente' nicht mehr funktionstüchtig ist! Oder sogar, dass sie gar nicht mehr existiert! — Und dann wird der Betreffende eben... gelöscht!"

"Und das, liebe Cracks, äh, wäre um ein Haar uns passiert!"

"Ja! Die Frist beträgt genau sechsundneunzig Stunden!" wusste Akin. "So lange hat man noch Möglichkeiten. Aber wenn die Frist um ist...!"

"Sechsundneunzig Stunden?! — Wir waren aber um einiges länger unterwegs!"

"Na, das war ja das Schlimme! — Sunyard hat dem Kasten dauernd 'ne Verlängerung abschwatzen müssen!" knurrte Shelley. "Und mach mal 'ner Rechenmaschine klar, dass das logisch sein soll, dass 'ne System-Komponente zwar nicht mehr da ist... aber trotzdem nicht gestrichen werden darf! — Zum Schluss hat der Kasten die Nase voll gehabt, und uns alle zusammen verdächtigt, dass wir da irgendwas mauscheln! Und das bedeutet für ihn dann nicht mehr nur Verlust von 'n paar blöden 'Komponenten', sondern komplette 'Funktions-Beeinträchtigung!'! Und das wiederum..."

"... dass er die 'funktions-beeinträchtigenden Mauschler' schnellstens aus dem System entfernen muss!" kapierte Reafer. "Wenn Rhyan, Deane und Sirrah also nicht mehr rechtzeitig hätten registriert werden können..."

"... dann wär'n wir alle mit dran gewesen! Richtig!" vervollständigte Sunyard.

Deane, Sirrah und Rhyan saßen da wie mit dem Knüppel auf den Kopf!

Reafer sah ihre geschockten Spezis an. "Habt ihr das gewusst?"

Kopfschütteln. Wie betäubt.

"Ouh Mann! Sunyard!!!"

Sunyard hob nur die Braue.

"Ja, ja..." paffte Kees. "Wir war'n alle mächtig knapp dran! — Um 'ne knappe Viertelstunde, um genau zu sein! — Wenn euer Alter nicht so gute Nerven hätte...!!" PAFF!

Sie saßen da, mit hängenden Schultern, bliesen die Luft aus, total zerschmettert! — Um eine Viertelstunde!!!

Allein Sunyard hatte ganz gelassene Gesichtszüge. "Jetzt, im Nachhinein, braucht ihr euch auch nicht mehr aufzuregen! — Aber wo wir schon davon sprechen... Ich fänd' das schon nicht schlecht, wenn ihr sowas nicht so schnell wieder machen würdet!"

"In der Tat!" Sirrah stieß einen tiefen Seufzer aus. "Das, äh, wäre vielleicht wirklich zu empfehlen..."

Reafer griente Sunyard an. "Da müsstest ja eigentlich selbst du mal 'n bisschen geschwitzt haben, was?!"

"Oh ja!"

"Was haste dem Kasten denn eigentlich erzählt?!"

Sunyard winkte ab. "'n Haufen Zeug! War so kompliziert, dass ich's gar nicht mehr rekonstruieren kann!" Er hatte offensichtlich nicht vor, sich weiter darüber zu verbreiten.

Reafer schüttelte befremdet den Kopf. "Sagt mal! Ist das denn noch sinnvoll?! Wenn man derart von so 'ner blöden Maschine abhängig ist?!"

"Und ob!" widersprach Shelley. "Sowas Unverschämtes wie euer Spektakel ist ja nun nicht gerade als Routinefall vorgesehen! Und ansonsten... Auch wenn das Ding 'n Nervie ist, aber funktionieren tut es astrein! — Menschen, selbst Sunyard, könnten das doch nie leisten: absolut alle Vorgänge auf dem Kontinent im Zusammenhang sehen, jedes Detail jederzeit mit allen anderen Details gegenchecken... Milliarden von Querbezügen herstellen... Auswirkungen von Einzelentscheidungen bis in die kleinsten Verästelungen vorausberechnen! Entscheidungen vorbereiten, oder aus den Abläufen ableiten, dass 'ne Entscheidung fällig ist... Urteile immer wieder der veränderten Wirklichkeit anpassen!"

"Ja, schon... Aber das Monstrum engt euch dann doch auch komplett ein..."

"Aber nein! Er nimmt uns die Entscheidungen ja nicht ab! Er analysiert sie bloß! Entscheiden müssen wir schon selbst!"

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