Das Spiel der Mächtigen von Jeffrey Archer

Liest man Jeffrey Archer zum ersten Mal, sind seine Bücher durchaus unterhaltsam. Nicht umsonst habe ich hier auf dem Blog schon mehrmals seine Bücher empfohlen. Die anfängliche Faszination nutzt sich aber irgendwann ab - so auch bei diesem Roman.

Chronologisch gesehen zählt Das Spiel der Mächtigen schon zu den älteren Titeln. In Deutschland ist der Roman ursprünglich 1998 unter dem Titel Imperium erschienen. Sein Alter merkt man ihm meiner Meinung nach an. Denn auch wenn sich die Story gewohnt flüssig liest, fehlt es doch an kleinen Finessen und ein wenig Abwechslung in der Handlung, wie man es beispielsweise von der siebenstelligen Cliton-Saga her kennt.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Wie auch schon bei Kain und Abel gibt es zwei Gegenspieler, die wir von ihrer Kindheit bis ins hohe Alter begleiten und deren Herkunft nicht unterschiedlicher sein könnte: Keith Armstrong, Australier und aus einer Verlegerfamilie stammend und der osteuropäische Jude Lubji, der vor den Nazis flieht und später mit der englischen Besatzung als Dick Armstrong nach Westberlin kommt.

Beiden ist gemeinsam, dass sie sich ein Medienimperium aufbauen. Auf dem Weg nach ganz oben begegnen sie sich immer wieder und stechen sich gegenseitig aus - bis schließlich einer siegt.

Um Macht geht es immer in Archers Romanen, allerdings hat sich bisher kein Roman so stark allein auf das Thema Wirtschaft und Geschäft fokussiert wie Das Spiel der Mächtigen. Sonst gab es immer noch ein wenig mehr Liebe und Familiengeplänkel dazu - hier geht es alleine um Keith‘ und Dicks wirtschaftlichen Aufstieg.

Archers Protagonisten sind meist Sympathen, die durch besondere Fähigkeiten und Intelligenz herausragen und dadurch mit klugen Schachzügen gegen „das Böse“ siegen. Typische Helden eben. Keith und Dick aber sind beide rücksichtslose Geschäftsmänner, die selbst nicht davor zurückschrecken, langjährige, loyale Mitarbeiter vom einen auf den anderen Tag vor die Tür zu setzen. Sie sind Geschäftsmänner, die immer mehr wollen - und sie sind Spieler.

Anfangs erzählt das Spiel der Mächtigen noch abwechslungsreich: Von der Schulzeit, vom Zweiten Weltkrieg, dem Studium und dem besetzten Berlin. Bald tritt das biografische aber zurück und es geht nur noch ums Geschäft.

Zu Ende gelesen habe ich auch diesen Roman, wie alle anderen von Jeffrey Archer. Insgesamt war er aber etwas farblos und es fehlte an erzählerischer Finesse.

 


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