Staatlichkeit, Deliberation und Facework

Eine qualitative Analyse von Interaktionen in der öffentlichen Verwaltung

Die Begegnung zwischen Bürgern und Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung kann nicht lediglich als bürokratische Implementation von Normen verstanden werden und folgt nicht dem Muster einer "lebenden Maschine" (Max Weber), sondern Interaktionen auf Ämtern enthalten Praktiken des Austauschs von Argumenten und Gegenargumenten. Die Dialoge zwischen Bürgern und Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung bleiben auf Entscheidungen bezogen, die getroffen werden müssen: Wieviel Steuern sollen bezahlt werden? Kann eine Eheschließung angemeldet werden? Können Passdokumente ausgestellt werden? Darin zeigen sie Anteile von Deliberationen. Die... alles anzeigen expand_more

Die Begegnung zwischen Bürgern und Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung kann nicht lediglich als bürokratische Implementation von Normen verstanden werden und folgt nicht dem Muster einer "lebenden Maschine" (Max Weber), sondern Interaktionen auf Ämtern enthalten Praktiken des Austauschs von Argumenten und Gegenargumenten. Die Dialoge zwischen Bürgern und Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung bleiben auf Entscheidungen bezogen, die getroffen werden müssen: Wieviel Steuern sollen bezahlt werden? Kann eine Eheschließung angemeldet werden? Können Passdokumente ausgestellt werden? Darin zeigen sie Anteile von Deliberationen. Die soziologische Studie untersucht Interaktionen auf Finanz-, Standes- und Bürgerämtern und arbeitet heraus, wie sich in solchen deliberativen Anteilen Staatlichkeit auf der Mikroebene realisiert. Die übliche Beschränkung des Begriffs der Deliberation auf die Legislative kann überwunden und eine Perspektive begründet werden, die auch administratives Handeln in der staatlichen Exekutive als Teil der deliberativen Demokratie begreift. Methodisch werden Prinzipien der Konversationsanalyse mit solchen der Objektiven Hermeneutik verbunden.



Oliver Schmidtke, PD Dr., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB "Medien der Kooperation" / Universität Siegen. Er studierte Soziologie, Philosophie, Psychoanalyse und ev. Theologie an der Goethe-Universität Frankfurt und der Phillips-Universität Marburg und war wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Verwaltungs- und Kultursoziologie, qualitative Methoden, Interaktionsanalyse, Architektursoziologie, politische Soziologie. Ausgewählte Monographien: "Ideal und Ironie der Gesellschaft", "Familiales Scheitern" und "Architektur als professionalisierte Praxis".

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