Zur Geschichte des letzten Obotritenfürsten Niklot, seiner Söhne und der alten Slawenburg Dobin

Das Buch erzählt unter Nutzung historischer Fakten die reale Geschichte des letzten Königs der Obotriten, Niklot, welcher vor 870 Jahren endgültig vor die Entscheidung gestellt wurde, sein Land den christlichen Heeren zu unterwerfen oder sich gegen die Angreifer zu verteidigen. Unter dem sächsischen Herzog Heinrich dem Löwen kam es deshalb im Jahre 1147 zu einem Kreuzzug gegen die noch heidnischen Slawen. Zur Verteidigung hat dabei Niklot die Burg Dobin zwischen Schweriner See und Döpesee umfassend ausbauen lassen. Die Angreifer konnten die Burg auch nicht erobern. Doch ließen sich anschließend 1000 Slawen taufen. Das unentschiedene Schicksal... alles anzeigen expand_more

Das Buch erzählt unter Nutzung historischer Fakten die reale Geschichte des letzten Königs der Obotriten, Niklot, welcher vor 870 Jahren endgültig vor die Entscheidung gestellt wurde, sein Land den christlichen Heeren zu unterwerfen oder sich gegen die Angreifer zu verteidigen. Unter dem sächsischen Herzog Heinrich dem Löwen kam es deshalb im Jahre 1147 zu einem Kreuzzug gegen die noch heidnischen Slawen. Zur Verteidigung hat dabei Niklot die Burg Dobin zwischen Schweriner See und Döpesee umfassend ausbauen lassen. Die Angreifer konnten die Burg auch nicht erobern. Doch ließen sich anschließend 1000 Slawen taufen. Das unentschiedene Schicksal des Obotritenreiches endete endgültig mit neuen Feldzügen der Sachsen und Dänen im Jahr 1160 und in den folgenden Jahren, bei denen Niklot den Tod fand und zwei seiner Söhne aktiv die Politik ihres Vaters weiter verfolgten. Schließlich ergab sich der überlebende Sohn Pribislav dem Sachsenherzog, ließ sich taufen und wurde von Heinrich dem Löwen als erster christlicher Fürst in Mecklenburg eingesetzt. Die alte Burg Dobin verlor danach an Bedeutung und wurde später nur wirtschaftlich genutzt. Im Andenken an das Wirken des Fürsten Niklot hat der Kulturverein Sagenland e.V. in dieser touristisch interessanten Region einen „Niklotpfad“ mit Hinweistafeln und Sagensteinen eingerichtet.



1. Der Stamm der Obotriten in Mecklenburg

2. Der Obotritenfürst Niklot und sein Wirken

3. Das verhängnisvolle Jahr 1147 – Vorbereitungen zum Kreuzzug

4. Der Angriff auf die Burg Dobin

5. Das Jahr 1160 – Niklots Ende und der Zusammenbruch des Obotritenreiches

6. Die Söhne Niklots

7. Das weitere Schicksal der Burg Dobin

8. Ein neues Kapitel mit der Burg Dobin: Die Gemeinde Dobin am See

9. Die Einrichtung des Niklot-Pfades



Trotz dieser Zustände wurde Prislav, ein weiterer Sohn Niklots, auf Initiative des Herzogs mit einer Schwester des dänischen Königs Waldemar verheiratet, offenbar um durch Differenzen zwischen den dänischen Herrschern wiederum Unfrieden zu stiften. Unter dem Einfluss der christlichen Ehefrau des Prislav und des Bischofs Berno ließ sich Prislav schon bald taufen. Das gefiel wiederum dem Vater nicht. Niklot überwarf sich mit seinem Sohn und verbannte ihn aus seinem Machtbereich. Aber der Schwiegervater Waldemar überließ Prislav eine große dänische Insel als Lehen, damit die Eheleute standesgemäß leben konnten. Das erzürnte Niklot noch mehr. Und er ließ die Raubfahrten der Obotriten gegen die Dänen noch weiter ausdehnen. Damit aber setzte sich Niklot über die Anordnungen des Sachsenherzogs hinweg, denn der Herzog hatte für die Zeit seiner neuerlichen Italienfahrt die Ausführung von Piratenüberfällen verboten.

Fürst Niklot hatte schon weitere Zugeständnisse an die Macht des Herzogs machen müssen. In der Dotationsurkunde für das Bistum Ratzeburg waren dem neuen Bistum auch Dörfer und Zinszahlungen zugesprochen worden, die ursprünglich zum Einflussbereich Niklots gehörten. In dieser Urkunde bezeichnete sich Bischof Berno bereits als Bischof von Schwerin. Niklot wird das Versprechen gegeben haben müssen, Berno in Schwerin zu dulden. Doch gegenüber den Dänen setzte er die Piraterie trotz eines gegenteiligen Versprechens fort.

Herzog Heinrich nahm nach der Rückkehr von seiner Wallfahrt in den Süden den erneuten Vertragsbruch der Obotriten zum Anlass, um das Slawenland ganz in seinen Besitz zu bringen. Er berief vorerst seine Lehenspflichtigen zu einem Landtag nach Barförde ein. Dort sollte sich Niklot für die Überfälle auf dänisches Gebiet und den Eidbruch verantworten. Sich seiner Schuld bewusst, wagte es Niklot aber nicht zu erscheinen. Der Herzog erklärte ihn daraufhin für geächtet.

Diese Situation kam dem Sachsenherzog Heinrich gerade recht und er befahl seinem Kriegsvolk, es solle sich um die Erntezeit (im Jahr 1160) zur Heerfahrt gegen die Wenden bereithalten. So konnte sich Niklot über den erneuten Ernst der Lage keinen Täuschungen mehr hingeben.

Herzog Heinrich hatte sicherlich aus dem mehr oder weniger gescheiterten Zug von 1147 gelernt und seine Pläne, seine Heerführer und Krieger entsprechend darauf eingestellt. Der Vorwand der Heidenbekehrung war auch jetzt ein Bestandteil der Angriffs- und Besatzungsstrategie. Und auch diesmal griffen verbündete Dänen in die Kämpfe gegen die Slawen ein, indem sie an der Ostseeküste landeten und verschiedene Gebiete eroberten.

Zwar versuchte Fürst Niklot wieder einem Angriff durch die Sachsen zuvorzukommen und wollte Lübeck erobern, aber es misslang ihm diesmal.

Beim Angriff auf das Obotritenland muss die Überlegenheit des sächsischen Heeres über die Streitkräfte der Obotriten sehr groß gewesen sein. So drang Herzog Heinrich, begleitet vom Lausitzer Markgrafen Dietrich und dänischen Kräften, mit starker Kriegsmacht in das Obotritenland ein und verwüstete es mit Feuer und Schwert. Fürst Niklot, der die Aussichtslosigkeit des Kampfes sah, entschloss sich, alle seine westlichen Burgen aufzugeben. Um sie dem Feind nicht funktionsfähig in die Hände zu geben, ließ er sowohl die Burgen in Ilow, Mecklenburg und Schwerin als auch diesmal die Burg Dobin abbrennen. So sind alle oberirdischen Gebäude, Tore und Palisaden vernichtet worden. Fürst Niklot zog sich mit den beiden Söhnen und seinen Kriegern zur Burg Werle (bei Schwaan) zurück.



Dr. Heinz Falkenberg war als Diplomlandwirt während seiner Berufstätigkeit in der Tierzuchtforschung tätig. Neben seinen Promotions- und Habilitationsarbeiten hat er dabei eine Vielzahl von Artikeln für Fachzeitschriften verfasst.

Seit 1990 wohnt er in Hohen Viecheln, einem kleinen Ort am Nordende des Schweriner Sees, und hat als Ortschronist zu einer Reihe historischer, regionaler Themen Beiträge publiziert. Von ihm sind neben Zeitungsbeiträgen unter anderem die folgenden Schriften erschienen: „Hohen Viecheln – 825 Jahre jung“, 2003 (Gemeinschaftsbeiträge); „Eine geschichtliche und kulturhistorische Exkursion am Nordende des Schweriner Sees“, 2008; „700 Jahre gotische Hallenkirche Hohen Viecheln“, 2010 (Falkenberg, Heske); „300 Jahre Geschichte der Fischerfamilie Prignitz“, 2015 sowie Beiträge zu dem Buch „Sagenhafte Orte um den Schweriner See“ von E. und J. Borchardt.

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