Die Schwarze Kutsche
Roman im heißen Sommer 1759
Eine Zeitreise zurück in den Sommer 1759. Drückende Hitze liegt über der Stadt Frankfurt, schon zwei Monate lang. Wir lernen die Töchter Hugenheim – Susan und Melissa – kennen, wie sie mit ihrem jungen Hauslehrer Michel Schneemilch ein Schäferspiel einüben: Das soll zum 100jährigen Jubiläum des väterlichen Wollgroßhandels aufgeführt werden. Zufällig gerät Medizinstudent Jakob Kreuzer unter die Probenden, und rasch hat ihn Susan zur Rolle des fremden Schäfers überredet. Jakob lehnt nicht ab, will Susan unbedingt wieder sehen, aber Regisseur Michel ist nicht nur wegen des Standesunterschieds der Familien Hugenheim und Kreuzer gegen diese Entwicklungen. Er hat auch ganz persönliche Motive …
Hinter diesen Stadtbildern beschwört Hans Haverkampf, ehemaliger Stadtbau-Dezernent Frankfurts, der schon mit seinen Erzählungen "Meercazzing" literarische Ausflüge in die Weltgeschichte unternahm, die Zeit des Siebenjährigen Krieges herauf. Die Antagonisten Britannien und Frankreich pumpen gigantische Summen in die Erbfolgekriege. Entsprechend prosperiert das Frankfurter Unternehmen Hugenheim & Kreuzer. Neid entsteht. Dazu Intrigen. Als Michel Schneemilch Susan entführt, heftet sich ein Gerücht an seinen Namen: Ist er Jude? Führt der Skandal womöglich zu einem Pogrom?
"Die ironische Distanz des Autors", sagt Harry Oberländer, langjähriger Leiter des Literaturforums Hessen: "ist in einzelnen Kapiteln zu großer Satire gesteigert, die sich beispielsweise an der Hinterzimmer-Politik von Mitgliedern des Rats der Stadt Frankfurt entzündet. Ich gehe davon aus, dass hier Erfahrungen des Autors eingegangen sind, die Jahrhunderte spielend überschritten haben. – Ein großes und anspruchsvolles Lesevergnügen."
Hans-Erhard Haverkampf ist Wirtschaftswissenschaftler. Ab 1975 war er Mitglied des Frankfurter Magistrats und wirkte hier bis 1989 als Baudezernent und entwickelte zusammen mit Hilmar Hoffmann das Frankfurter Museumsufer. Danach freiberufliche Tätigkeit. Von 1997 an leitete er den Neubau des Bundeskanzleramtes in Berlin und zweier Bauten des Bundestages. 2003 bis 2005 Geschäftsführer der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Anschließend war er in verschiedenen kulturellen Bereichen tätig.
Nach diversen Veröffentlichungen war "Meercazzing" (ISBN 978-3-86638-167-4) sein erster Erzählband. "Die Schwarze Kutsche" ist, nachdem er zwischenzeitlich weitere essayistische Publikationen vorgelegt hatte, unter anderem ein lesenswertes Buch über Walter Benjamin, sein erster Roman.
Teil I Die Welt passt in kein Schäferspiel 7
Max d'Or
Zu viel der angemaßten Nähe
Kunst rettet Leben
Das Bier, die Maid, das Bett aus Kohlen
Nach dem Sieg
Sind Zufälle grundlos?
Kapitel II Eine Leidenschaft, die von der Tarnung lebt
Und noch ein Brief
Über das Vertrauen
Was die Welt zusammen hält
Was zählt, bist Du nicht selbst
Krieg ist auch ein Handwerk
Der Seher vom Dorfe, Oper
Das Netz wird dichter
Im Wingert
Familiensegen
Kapitel III Michel verliert, aber gibt nicht auf
Er oder ich und noch etwas
Wer schreibt, bleibt – leider
L'Homme Machine?
Über Dach zu fliehen?
Dem Anschein nach
Michel schreibt sich die Welt zu Recht
Kapitel IV Der Krieg spaltet, doch das Kapital vereint
Politik buchstabiert sich C-l-u-b
Bei Peter
Trudel, Tannhauser und Wetzel
Der kleine Krieg im großen
Familienschmelze
Die Welt im Liegen
Theaterpläne
Handel aller Orten, auch das Schicksal handelt mit
Kapitel V Michel gewinnt, aber gibt auf
Wer Opfer, wer Täter?
Linksrheinisches Unheil
Rechts-rheinisches Warten
Gottesurteil
Ein Sprengel namens Engelthal
Melissa
Kapitel VI Le Monde comme il va
Anders denken
Der Arzt und sein Patient
Die Falaise Lohrberg
Cornelis Kuypers
Die Verlobung
Der Himmel so weit
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- Artikel-Nr.: SW9783866382824110164
- Artikelnummer SW9783866382824110164
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Autor
Hans Haverkampf
- Wasserzeichen ja
- Verlag Axel Dielmann Verlag
- Seitenzahl 288
- Veröffentlichung 05.12.2019
- ISBN 9783866382824
- Wasserzeichen ja