Die stille Revolution

In Frankreich gilt Marcel Gauchet als einer der wichtigsten Ideengeber seiner Generation. Micha Knuth legt nun die erste Gesamtdarstellung von Gauchets Werdegang und seiner bahnbrechenden Geschichte der westlichen Demokratien vor. Das Buch eröffnet darüber hinaus neue Perspektiven auf die Geistesgeschichte Frankreichs nach Foucault und dem Poststrukturalismus.

Die »stille Revolution« bezeichnet ursprünglich den Wertewandel in den westlichen Demokratien nach 1968. Gauchets Lebenswerk ist der Frage gewidmet, wie es zu diesem uns bis heute prägenden Wandel des Geistes der Demokratie kommen konnte. Ganz der Tradition des umfassenden Erklärungsanspruchs der Sozialwissenschaften verpflichtet, spannt er den Bogen von der Entstehung der ersten Staaten über die politische Geschichte der Religion bis hin zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts und zum vorläufigen Triumph der Demokratie in der Nachkriegszeit. Wer Gauchet auf dieser Reise folgt, wird mit neuen Augen auf Gegenwart und Zukunftschancen der Demokratie blicken.



Micha Knuth hat in Freiburg im Breisgau und Aix-en-Provence Angewandte Politikwissenschaften und Philosophie studiert. Seine von der Studienstiftung des Deutschen Volkes geförderte Dissertation über Marcel Gauchet ist an der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden. Anschließend war er Stipendiat am Hamburger Institut für Sozialforschung. Sein Forschungsschwerpunkt ist die französische Geistesgeschichte von 1968 bis heute.



Warum Gauchet?



I Genesis



1 Textures Grundlegung eines Forschungsprogramms (1971–1976)



2 Libre Vom Antitotalitarismus zur Frage der Macht (1977–1980)



3 Le Débat Wege zur Zeitgenossenschaft (1980–2020)



II Anamnesis



4 Das Zeitalter der Religion



5 Das Zeitalter der Demokratie



6 Geschichte und Gegenwart des modernen Selbst



Verzeichnis verwendeter Siglen



Literaturverzeichnis



Personenregister



Danksagung