Antibiotika Langzeit-Therapie bei chronischer Lyme-Borreliose mit Borrelien DNA-Nachweis durch PCR:

Gegenstand der Anwendungsbeobachtung sind 90 Patienten einer Internisten-Praxis, die wegen einer Lyme-Borreliose bereits leitlinienkonform 14 Tage bis 3 Wochen antibiotisch behandelt worden waren, die sich aber weiterhin krank fühlten und bei denen wir später Borrelien-DNA mittels der PCR-Methode nachweisen konnten, 82 davon durch Hautbiopsien, 8 im Urin. Die Krankheitsvorgeschichte bis zur Wiederaufnahme der antibiotischen Behandlung (zwischen 1998 und 2007) dauerte mindestens 1 Jahr, längstens 40 Jahre, im Durchschnitt 9,5 Jahre. Antibiotisch behandelt haben wir zu Anfang kontinuierlich zumeist ein halbes Jahr lang, später in Intervallen streng an den Symptomen... alles anzeigen expand_more

Gegenstand der Anwendungsbeobachtung sind 90 Patienten einer Internisten-Praxis, die wegen einer Lyme-Borreliose bereits leitlinienkonform 14 Tage bis 3 Wochen antibiotisch behandelt worden waren, die sich aber weiterhin krank fühlten und bei denen wir später Borrelien-DNA mittels der PCR-Methode nachweisen konnten, 82 davon durch Hautbiopsien, 8 im Urin. Die Krankheitsvorgeschichte bis zur Wiederaufnahme der antibiotischen Behandlung (zwischen 1998 und 2007) dauerte mindestens 1 Jahr, längstens 40 Jahre, im Durchschnitt 9,5 Jahre. Antibiotisch behandelt haben wir zu Anfang kontinuierlich zumeist ein halbes Jahr lang, später in Intervallen streng an den Symptomen der Patienten orientiert. Unter dieser Art der Therapie kam es bei 37,8% der Patienten zur Remission. 56,7% der Patienten litten immer wieder unter Krankheitsschüben, so dass bei ihnen die Behandlung in Intervallen auch über mehrere Jahre weiter geführt wurde. 5,5% der Patienten zeigten sich therapieresistent.



Gegenstand der Anwendungsbeobachtung sind 90 Patienten einer Internisten-Praxis, die wegen einer Lyme-Borreliose bereits leitlinienkonform 14 Tage bis 3 Wochen antibiotisch behandelt worden waren, die sich aber weiterhin krank fühlten und bei denen wir später Borrelien-DNA mittels der PCR-Methode nachweisen konnten, 82 davon durch Hautbiopsien, ...



Textprobe:

Kapitel 3.1.1.1, Tetrazykline:

Wir bevorzugten Doxycyclin 200 mg/Tag i.v. in 100 ml NaCl 0,9%, meistens in Kombination mit Tetracyclin 2x500 mg/Tag oral am selben Tag in Anlehnung an S. Donta [7] über mindestens 20 Tage. In Abhängigkeit vom klinischen Verlauf wiederholten wir 20-tägige Behandlungszyklen. Später verordneten wir anstelle von Doxycyclin Minocyclin 2x 100 mg/Tagl, weil Minocyclin stärker lipophil ist und eine bessere Liquorgängigkeit haben soll [4, 12].

3.2, Betalaktam-Antiinfektiva:

Von den Betalaktam-Antiinfektiva bevorzugten wir Ceftriaxon [2, 26, 27] in der Dosierung 2-4 g/Tag als Infusion durchgehend über zunächst 21 Tage, anschließend gepulst an 3-4 Tagen pro Woche mehrere Wochen lang.

Bei schweren Fällen mit neurologischer Beteiligung verwendeten wir anstelle von Ceftriaxon Cefotaxim 3x4g /Tag.

3.2.1, Makrolide:

Von den Makroliden [30] zogen wir Clarithromycin in Anlehnung an J. Adler und Dattwyler et al. [31, 32] vor, mit zunächst 2x500mg/Tag i.v über 5 Tage, danach verabreichten wir es als Tabletten. Bei unbefriedigendem Behandlungserfolg kombinierten wir mit Doxycyclin. Telithromycin erschien uns zu risikoreich. Wir haben es nicht verwendet.

3.2.1.1, Linkosamide:

Bei Versagen der genannten Therapieregime, führten wir auch Behandlungsversuche mit Clindamycin durch in der Dosierung von 2x900 mg i.v. plus 600 mg oral/Tag in Anlehnung an Jemsek [33].

3.3., Nitroimidazole:

Von den Nitroimidazolen wurde Metronidazol [34] meist in der Dosierung 2x 500 mg i.v. plus 400 mg oral/die über 10 Tage verwendet. Metronidazol kam zumeist dann zum Einsatz, wenn andere Antiinfektivaregime versagt hatten.

3.3.1, Lysosomotropika:

Von den Lysosomotropika (C. de Duve 1994) [26] verwendeten wir Hydroxichloroquin 200 bis 400 mg/Tag überwiegend in Kombination mit Clarithromycin, gelegentlich auch mit Doxycyclin entsprechend den Angaben von O und SH Brorson und ST Donta [30, 35].

Lysosomotropika wurden bei der Lyme-Borreliose von uns nur zusammen mit anderen antiinfektiv wirksamen Substanzen angewendet.

3.3.1.1., Antimykotika:

Fluconazol 200 mg/Tag über 25 bis 50 Tage verwendeten wir gelegentlich bei encephalopathischer Symptomatik. Unmittelbar folgend behandelten wir antiinfektiv weiter (Sequenztherapie) entsprechend den Angaben von F. Schardt [36].



1958 Studium der Naturwissenschaft, Abschluss in Medizin, Promotion an der Universität zu Köln im Fach Chirurgie. Weiterbildung in Allgemeinmedizin, Angiologie, Kardiologie, Innerer Medizin. 1975 bis 2006 niedergelassen als Internist und allgemeinmedizinisch arbeitender Hausarzt, in Crailsheim, Baden Württemberg. Fliegerärztliche Untersuchungsstelle, Taucheruntersuchungsstelle. Weiterbildungen: 1985 psychosomatische Medizin, 1995 Umweltmedizin. 2003 Nanozellbiologie und Nanostruktur - Medizin. 2004 bis 2006 in fachärztlich internistischer Gemeinschaftspraxis tätig in den Bereichen Gastroenterologie, Angiologie, Kardiologie, Hygiene, Infektiologie und Umweltmedizin. Seit 2007 Privatpraxis. Seit 2008 freier Mitarbeiter, seit 2012 ärztlicher Vertreter in der BCA-Clinic in Augsburg.

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