Nachricht von ruhigen Momenten

89 Geschichten. 64 Bilder

Im goldenen Herbst des Jahres 2012 stand »Die Welt« für einen Tag still, und als Sinnbild des Stillstands lag dort ein schläfriger Hund, wo sonst die Schlagzeilen drohen. Was war geschehen? Gerhard Richter, einer der global maßgeblichen Künstler, hatte die Herrschaft ergriffen und allen 30 Seiten der »Welt«-Ausgabe vom 5. Oktober 2012 seinen Handstempel aufgedrückt: Bilder von ruhigen Momenten in unruhigen Zeiten, Aufhebung des politischen Primats, Privates statt Welthistorisches, vor allem aber: kunstvolle Kontraste zwischen Schärfe und Unschärfe. Bei der öffentlichen Vorstellung dieser ungewöhnlichen Kunstaktion... alles anzeigen expand_more

Im goldenen Herbst des Jahres 2012 stand »Die Welt« für einen Tag still, und als Sinnbild des Stillstands lag dort ein schläfriger Hund, wo sonst die Schlagzeilen drohen. Was war geschehen? Gerhard Richter, einer der global maßgeblichen Künstler, hatte die Herrschaft ergriffen und allen 30 Seiten der »Welt«-Ausgabe vom 5. Oktober 2012 seinen Handstempel aufgedrückt: Bilder von ruhigen Momenten in unruhigen Zeiten, Aufhebung des politischen Primats, Privates statt Welthistorisches, vor allem aber: kunstvolle Kontraste zwischen Schärfe und Unschärfe. Bei der öffentlichen Vorstellung dieser ungewöhnlichen Kunstaktion hielt Alexander Kluge die Laudatio. Spontan begleitete er die Fotos mit Geschichten. Gerhard Richter antwortete darauf ebenso spontan mit dem Vorschlag eines gemeinsamen Buches. Richter lieferte weitere Bilder und Kluge weitere Geschichten. So entstand nach dem Erfolgsbuch »Dezember« eine zweite gemeinsame Arbeit der beiden im Februar 1932 geborenen Künstler: ein Buch zur zeitgleich durchlebten Geschichte, so scharf wie unscharf gesehen.



»... ein ausgesprochen schönes, so ganz anderes Buch, das in keine Schublade passt. Die Texte haben oft etwas Beiläufiges, Assoziatives, das gerade weil es nicht auserzählt wird, seinen Reiz behält ... Richters Fotos illustrieren die Texte nicht, sie korrespondieren mit ihnen.«



»Die im Zusammenspiel von Richters Fotos und Kluges Texten entstehenden

Nachrichten von ruhigen Momenten sind denn auch von solch untergründiger Unruhe erfüllt, dass sie einen noch lange beschäftigen.«



»Großartig sind die ›Kürzestgeschichten‹ und Momentaufnahmen in diesem schmalen Büchlein – meisterhaft festgehaltene Augenblicke.«



»Hier verbinden sich Bilder und Geschichten zu einem Gemeinschaftswerk teils expliziter, teils rätselhafter Bezüge. Kunst und Literatur bedeuten uns etwas, wenn sie uns berühren und selbst im Schweigen noch etwas sagen, unsere Neugierde wecken, ohne sie ganz zu stillen. So zu erleben in diesem hinreißend komponierten Band.«



»Kluge ist ein Könner auf der Kurzstrecke, großartig in der Reduktion. Er hat kunstvolle, eindrucksvolle Texte im Kleinformat beigesteuert ... Richters Fotos illustrieren nicht, sie korrespondieren mit den Texten. Mal ist die Beziehung klar, oft auch nicht so direkt. Aber immer passt es: Da haben sich zwei gefunden.«



»Bilder und Texte im Mit- und Nebeneinander.«



Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, ist Jurist, Autor, Filme- und Ausstellungsmacher; aber: »Mein Hauptwerk sind meine Bücher.« Für sein Werk erhielt er viele Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Theodor-W.-Adorno-Preis,Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf und 2019 den Klopstock-Preis der Stadt Halberstadt.



»Ich bin und bleibe in erster Linie ein Buchautor, auch wenn ich Filme hergestellt habe oder Fernsehmagazine. Das liegt daran, daß Bücher Geduld haben und warten können, da das Wort die einzige Aufbewahrungsform menschlicher Erfahrung darstellt, die von der Zeit unabhängig ist und nicht in den Lebensläufen einzelner Menschen eingekerkert bleibt. Die Bücher sind ein großzügiges Medium und ich trauere noch heute, wenn ich daran denke, daß die Bibliothek in Alexandria verbrannte. Ich fühle in mir eine spontane Lust, die Bücher neu zu schreiben, die damals untergingen.«
Alexander Kluge (Dankesrede zum Heinrich-Böll-Preis, 1993)



Gerhard Richter, geboren 1932 in Dresden, ist einer der bedeutendsten bildenden Künstler der Gegenwart. Im Suhrkamp Verlag erschien Nachricht von ruhigen Momenten, zusammen mit Alexander Kluge (2013), und die Bilder zu den Bänden Mit meiner Vergangenheit lebe ich. Memoiren von Holocaust-Überlebenden, herausgegeben von Ivan Lefkovits (2016).

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  • Autor find_in_page Alexander Kluge, Gerhard Richter
  • Autoreninformationen Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, ist Jurist, Autor,… open_in_new Mehr erfahren
  • Wasserzeichen ja
  • Verlag find_in_page Suhrkamp
  • Seitenzahl 135
  • Veröffentlichung 19.08.2013
  • ISBN 9783518733448

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