Aus dir wird nie etwas!

Paul Richener - vom Verdingbub zum Gemeindepräsidenten

An der Hand seines sechsjährigen Bruders fühlt sich der vierjährige Pauli sicher. Die Familie ist arm, die beiden schlagen sich wie zwei Stadtfüchse auf Nahrungssuche durchs Kleinbasel. Doch dann bricht die achtköpfige Familie auseinander, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf, die jüngeren Kinder werden "versorgt". Für Paul heisst das: Pflegefamilien, Kinderheim, Kinderknecht auf einem Bauernhof, schliesslich gar Jugendknast, auch wenn bis heute niemand weiss, warum. Aus Paul Richener ist trotz allem doch etwas geworden, zuerst Polizist, und heute ist er Gemeindepräsident exakt jenes kleinen Baselbieter Dorfes, in dem er verdingt war. Er... alles anzeigen expand_more

An der Hand seines sechsjährigen Bruders fühlt sich der vierjährige Pauli sicher. Die Familie ist arm, die beiden schlagen sich wie zwei Stadtfüchse auf Nahrungssuche durchs Kleinbasel. Doch dann bricht die achtköpfige Familie auseinander, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf, die jüngeren Kinder werden "versorgt". Für Paul heisst das: Pflegefamilien, Kinderheim, Kinderknecht auf einem Bauernhof, schliesslich gar Jugendknast, auch wenn bis heute niemand weiss, warum. Aus Paul Richener ist trotz allem doch etwas geworden, zuerst Polizist, und heute ist er Gemeindepräsident exakt jenes kleinen Baselbieter Dorfes, in dem er verdingt war. Er hat lange geschwiegen. Erst als der Umgang der Fürsorgebehörden mit bevormundeten Kindern in den Medien und danach in der Politik zum Thema wird, steht auch Paul Richener auf: Das muss jetzt endlich einmal gesagt werden! Dorothee Degen-Zimmermann hat ihm zugehört, die Akten studiert und gibt jetzt dem Verdingkind die Stimme, die es nie hatte.



Dorothee Degen-Zimmermann, geboren 1946 in Olten, Ausbildung zur Primarlehrerin. Arbeitet als Redaktorin der Fachzeitschrift "Und Kinder" sowie als Journalistin. Sie lebt in Zürich. Im Limmat Verlag sind von ihr "Mich hat niemand gefragt. Die Lebensgeschichte der Gertrud Mosimann" sowie ""Euch zeig ich's!" 15 Zürcherinnen erzählen" erschienen.



«Am Sonntagnachmittag fährt die Familie weg, wohin, weiss Paul nicht, denn der Achtjährige wird jeweils bis zum Abend im dunklen Estrich eingesperrt. Es ist heute unfassbar, wie gedanken- und gefühllos, ja sadistisch, in den 50er und 60er Jahren Kinder ‹versorgt› worden sind, sowohl von Eltern und Pflegeeltern wie von Amtspersonen. Nach zwei Pflegefamilien kommt Paul Richener ins Kinderheim, in welchem die der Zweitklässler tagtäglich bis spät abends putzen muss. Dann als Verdingbub aufs Land, schliesslich für Jahre in ein Erziehungsheim – eine Begründung dafür hat er in seinen Akten bis heute nicht gefunden. Endlich frei, macht Richener die Polizeischule, später wird er Gemeindepräsident in Baselland. Die Jounalistin Dorothee Degen-Zimmermann erzählt dieses Leben schlicht, klar und ergreifend.»



«Es ist ein Dokument, wie in der Schweiz bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus mit Kindern und Jugendlichen umgegangen wurde, die aus sogenannten zerrütteten Familien kamen.»



«Es gab Lichtblicke. Wenige, wichtige. Subtil und gekonnt geschrieben stellt sie Dorothee Degen gegen das viele Bittere.»

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