Humor an der Uni

Ist Humor die edelste Form der menschlichen Selbstäußerung? Ist Humor vor allem Lustgewinn? Oder ist Humor gar die äußerste Form der Freiheit des Geistes, wie oft zu lesen ist? Wie immer diese Fragen beantwortet werden: Humor ist die beste Medizin für die menschliche Seele, macht die Menschen glücklicher, klüger und gesünder, ist aktive Lebenshilfe, beflügelt die berufliche Karriere, macht beliebt und ist auch ein Indiz für Intelligenz. Wer lacht, hat also mehr vom Leben. Und der deutsche Schriftsteller Carl-Ludwig Schleich schrieb sogar: „Ein Mensch ist so stark, wie er lustig sein kann!“ Während seiner... alles anzeigen expand_more

Ist Humor die edelste Form der menschlichen Selbstäußerung? Ist Humor vor allem Lustgewinn? Oder ist Humor gar die äußerste Form der Freiheit des Geistes, wie oft zu lesen ist?

Wie immer diese Fragen beantwortet werden: Humor ist die beste Medizin für die menschliche Seele, macht die Menschen glücklicher, klüger und gesünder, ist aktive Lebenshilfe, beflügelt die berufliche Karriere, macht beliebt und ist auch ein Indiz für Intelligenz. Wer lacht, hat also mehr vom Leben. Und der deutsche Schriftsteller Carl-Ludwig Schleich schrieb sogar: „Ein Mensch ist so stark, wie er lustig sein kann!“

Während seiner langjährigen Tätigkeit als Hochschullehrer in Dresden hat der Autor immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Lachen die wissenschaftliche Kreativität befruchtet und einen erheblichen Bildungs- und Erziehungswert besitzt. Deshalb sollte auch in einer guten Lehrveranstaltung wenigstens einmal herzlich und befreiend gelacht werden. In den letzten Jahren hat sich der Humor mit all seinen Erscheinungsformen fast zu einer eigenen Wissenschaft entwickelt, in der sogar gelehrt und geforscht wird. Also: Wahrer Humor ist immer souverän! Das alles waren Gründe, weshalb Prof. Dr. Claus Göbel vor einigen Jahren begann, akademischen Humor aller Art zu sammeln und damit für die Nachwelt zu erhalten. Aus eigenem Erleben, aus studentischen Zeitungen und Festschriften sowie aus Beiträgen von Bekannten und Fachkollegen sammelte er Anekdoten, Glossen, Episoden, Sprüche, Versprecher, gewollte und ungewollte Zweideutigkeiten und einige ausgewählte Professorenwitze, welche er unter dem Begriff Humoritäten zusammengefasst hat.

Claus Göbel begann nach seinem Studium in Dresden und einer zweijährigen Tätigkeit als Bauleiter auf der Insel Rügen im Jahre 1964 eine wissenschaftliche Laufbahn. Er arbeitete fast 40 Jahre seines Lebens an Dresdner Hochschulen und veröffentlichte als Hochschulmann in dieser Zeit mehrere Fachbücher. Jetzt, im Ruhestand, widmete er sich vor allem autobiografischen Themen, woraus unter anderem auch dieses Buch entstand.



1 Was ist und was bewirkt Humor?

2 Selbst erlebte Humoritäten

Professor für Ingenieurgeologie

Professor für Mathematik

Akademischer Architekt

Professor für Brückenbau

Professor für Darstellende Geometrie

Professor für Eisenbahnlinienführung

Alkoholmissbrauch

Wir lesen heute nicht!

Sexuelle Belästigung

Bombe im Flugzeug

Diplomhauptprüfung

Forschungsberatung

Wachdienst

Wintervorhersage

Statistik

Marxistisch-leninistische Abendschule

Die einzige Krawatte

Erste Westdienstreise

Regelstudienzeit

3 Humoritäten von Fachkollegen und Bekannten

Live aus dem Hörsaal

Ernteeinsatz

Leiden eines EAW

Ansprache zum 80. Geburtstag eines emeritierten Professors

Gemischtes

Verkehrliches

Gebet eines Emeritus

4 Humoritäten aus Studentenzeitungen – Markante Professorensprüche und -versprecher

Lebenswichtige

Wissenschaftliche

Architektonische

Mathematische und physikalische

Der ideale und der reale Student

Dialektik des Lernens

Informationsverluste

Der kleine Unterschied zwischen Ingenieuren und Ökonomen

Gehaltszuschlag

Die verhinderte Enthaltsamkeit

Berufswahl oder am Rande des kritischen Weges

Wochenplan eines Studenten

Rammlied

Statistik der Jagd

Johann Wolfgang von Goethe über …

La dolce vita (Das süße Leben eines Studiosus)

Wissenschaftliche Zauberei

Studenten, die es kaum noch gibt

Das Gedicht langweiliger Lehrveranstaltungen

Prüfungsstress

Der Prodekan

Ergötzliches aus mündlichen Prüfungen

Aus dem Hörsaal

Studentenerlebnisse

Professoren unter sich



Sexuelle Belästigung

Bei großer sommerlicher Hitze nimmt ein Professor im besten Mannesalter eine mündliche Wiederholungsprüfung von einer sehr attraktiven Studentin ab, die ihm direkt gegenüber sitzt. Die junge Frau, die glatt als Schönheitskönigin der Hochschule durchgehen könnte, ist mit einem Mini-Mini-Rock so sparsam bekleidet, dass dem Professor der Atem stockt. Sie hat alles, was eine Frau braucht, leider aber keine Ahnung vom Prüfungsfach.

Während des Prüfungsgesprächs, das unendlich zäh verläuft, schlägt sie ihre Beine betont langsam und so übereinander, dass der Professor seinen Blick abwenden muss. Sie versucht ganz offensichtlich, mangelndes Wissen durch ihre unbestreitbaren weiblichen Reize auszugleichen. Als ihr kurze Zeit später der Träger ihrer Bluse von der Schulter rutscht und weitere betörende Einblicke freigibt, platzt dem Professor der Kragen: „Meine Dame, Sie sind aus zwei Gründen durchgefallen. Erstens ist Ihr Wissen nach wie vor völlig unzureichend und zweitens fühle ich mich von Ihnen sexuell belästigt. Ich gebe Ihnen noch eine allerletzte Chance im kommenden Winter und rate Ihnen dringend, sich dann mit Wissen angereichert sowie mit oben und unten geschlossener Kleidung wieder bei mir vorzustellen.“

Bombe im Flugzeug

Ein Doktorand hat erfolgreich über ein wahrscheinlichkeitstheoretisches Thema promoviert. In der anschließenden Promotionsfeier fragt ein begutachtender Professor den jungen Doktor: „Junger Mann, mein Bruder ist Flugzeugpilot und hat mich unlängst gefragt, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Bombe in ein Flugzeug gelangen kann. Können Sie auf der Grundlage Ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse diese Frage beantworten?“

Der junge Doktor denkt kurz nach und sagt: „Mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Bombe in ein Flugzeug gelangen kann, weiß ich auch nicht. Aber vielleicht hilft uns folgendes Gedankenexperiment weiter: Nehmen wir einmal an, dass eine Bombe mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1000000 in ein Flugzeug gelangen kann. Nimmt nun Ihr Bruder eine Bombe selbst mit an Bord, die er natürlich niemals zünden wird, dann würde sich theoretisch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Anderer eine Bombe an Bord schmuggelt und zündet, auf 1:2000000 verringern. Aus wahrscheinlichkeitstheoretischer Sicht empfehle ich Ihrem Bruder deshalb, ständig eine Bombe in seinem Flugzeug mitzuführen, weil dadurch das Risiko einer Bombenexplosion halbiert wird!“

Diplomhauptprüfung

Zur Diplomhauptprüfung erscheint ein Student mit einer verwaschenen Jeanshose und einem billigen T-Shirt bekleidet vor zwei akkurat gekleideten Professoren. Diese schauen den Prüfling an, schütteln verständnislos den Kopf und sind übereinstimmend der Auffassung, dass die Prüfung mit diesem Outfit des Studenten nicht stattfinden darf. Nachdem ein Professor zu dem Studenten gesagt hat: „Wir werden heute Ihre Prüfung nicht durchführen. Lassen Sie sich einen neuen Termin geben, wo Sie angemessen angezogen hier noch einmal erscheinen“, entgegnet dieser jammernd: „Ich bin arm und kann mir kein weißes Hemd und auch keinen eigenen Anzug leisten. Ich komme finanziell gerade so über die Runden.“ – „Gut, dann leihen Sie sich in einem Kostümverleih einen Anzug für die Prüfung aus. Die Leihgebühr bekommen Sie dann von mir zurück.“

Zwei Wochen später erscheint der Student wie aus dem Ei gepellt wieder vor den beiden Herren. Offenbar Maßanzug, weißes Hemd, blaue Krawatte und alles vom Feinsten. Auch die Prüfung verläuft positiv, und als der Student nach der Quittung vom Kostümverleih gefragt wird, sagt er: „Ich war nicht im Kostümverleih. Diesen Anzug und alles andere habe ich mir von meinem großen Bruder ausgeliehen!“

Forschungsberatung

Im Rat der Fakultät wird zu tiefsten DDR-Zeiten über ein wichtiges Forschungsprojekt beraten. Der Lösungsweg ist relativ klar, allerdings sind für die Durchführung des Projekts Messgeräte notwendig, die in der DDR nicht verfügbar sind und aus dem Westen eingeführt werden müssen. Weil allerdings die dafür erforderlichen Devisen nicht zur Verfügung stehen, scheitert das Forschungsprojekt. Seufzend fasst der Dekan die Diskussion mit den Worten zusammen: „Uns geht es offenbar wie einem Eunuchen. Wir wissen noch, wie es gemacht wird, aber wir können es nicht mehr!“

Wachdienst

Während der DDR-Zeit wurde aus Ermangelung an Nachtpförtnern an unserer Hochschule ein Nachtwachdienst eingerichtet, der von den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Hochschule zu besetzen war. Etwa zweimal im Jahr musste man nach Dienstschluss in der Pförtnerloge einrücken und die Hochschule über Nacht bewachen. Ein Kollege von mir hatte seinen Einsatz glatt vergessen und ist einfach nach Hause gefahren. Kurze Zeit später bekommt er einen wütenden Anruf des Prorektors mit den Forderungen, den Nachtdienst unverzüglich anzutreten und ihm morgen eine Erklärung zu übergeben, weshalb er nicht zum Wachdienst angetreten ist.

Am nächsten Tag schrieb der Assistent folgende Erklärung: „Sehr geehrter Genosse Prorektor! Ich entschuldige mich in aller Form für das Fernbleiben vom Wachdienst, weil ich diesen Termin vergessen habe!“ Einen Tag später bekommt er seine Erklärung mit folgendem handschriftlichen Vermerk des Prorektors zurück: „Vergessen ist keine ausreichende Begründung für Ihr Fernbleiben. Ich verlange eine stichhaltige Begründung!“

Zwei Tage lang dachte der arme Assistent intensiv darüber nach, wie man ein Vergessen stichhaltig begründen kann. Ihm fiel nichts Vernünftiges ein, dennoch muss er antworten. Mutig schreibt er dann: „Sehr geehrter Genosse Prorektor! Ich habe es vergessen, weil ich nicht daran gedacht habe!“

Danach kam nichts mehr.



Prof. Dr. Claus Göbel ist weder Schriftsteller noch Historiker, sondern Bauingenieur und Hochschullehrer. Nach dem Studium und einer zweijährigen Praxis als Bauleiter begann er eine wissenschaftliche Laufbahn und arbeitete fast 40 Jahre seines Lebens an Dresdner Hochschulen. Als Hochschulmann veröffentlichte er in dieser Zeit mehrere Fachbücher.

Jetzt, im Ruhestand, widmete er sich vorrangig autobiografischen Themen, woraus unter anderem dieses Buch entstand.

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