Aufs Kreuz gelegt

Ein Sam Acquillo-Roman

Sam Aquillo – Ex-Boxer, Ex-Firmenchef und zufälliger Held von »Letzte Zuflucht« – ist zurück in dieser actiongeladenen, spannenden Fortsetzung. Sam will eigentlich nur ein paar Nägel in sein baufälliges Cottage schlagen, jede Menge Wodka trinken, mit seinem Hund Eddie abhängen und sich ansonsten von Ärger fernhalten. Aber der Ärger scheint ihn trotzdem zu finden. Als eine Autobombe vor einem angesagten Restaurant am Hafen einen prominenten Anlageberater tötet und Sam und die mit ihm befreundete Anwältin Jackie Swaitkowski verletzt, wird er praktisch automatisch in die Ermittlungen hineingezogen. Wo die Polizei... alles anzeigen expand_more

Sam Aquillo – Ex-Boxer, Ex-Firmenchef und zufälliger Held von »Letzte Zuflucht« – ist zurück in dieser actiongeladenen, spannenden Fortsetzung.



Sam will eigentlich nur ein paar Nägel in sein baufälliges Cottage schlagen, jede Menge Wodka trinken, mit seinem Hund Eddie abhängen und sich ansonsten von Ärger fernhalten. Aber der Ärger scheint ihn trotzdem zu finden.



Als eine Autobombe vor einem angesagten Restaurant am Hafen einen prominenten Anlageberater tötet und Sam und die mit ihm befreundete Anwältin Jackie Swaitkowski verletzt, wird er praktisch automatisch in die Ermittlungen hineingezogen. Wo die Polizei auf Hindernisse stößt, kommt Sam mit seinem typischen Witz, Instinkt und Charme weiter. Außerdem will er es einfach wissen: Warum würde jemand einen solchen Aufwand betreiben, um einen Menschen nicht nur zu töten, sondern ihn buchstäblich auszulöschen?



»Aufs Kreuz gelegt« spielt wieder vor der Kulisse von Southhampton, Long Island, und ist voll von stimmungsvollen Sonnenuntergängen, Strandgrundstücken und schönen Menschen mit außergewöhnlich viel Geld und sehr gefährlichen Geheimnissen.



Irgendwo klingelte ein Handy. Die Frau von der New Yorker East Side hörte auf zu reden und wühlte in ihrer Tasche. Dann klingelte es erneut und der Typ an den Docks drehte sich zu seinem Auto um.

Gelbhöschen kam zurück auf die Terrasse, schob Stühle beiseite, die ihm im Weg standen und übertönte so das nächste Klingeln des Handys. Aber der Typ auf den Docks hörte es dennoch, ging zur Beifahrertür, öffnete sie und ließ sich auf den Sitz fallen. Er hatte das Handy in der Hand, als es das nächste Mal sein hartnäckiges Zwitschern ertönen ließ. Er hieb auf die Tasten, aber ohne erkennbaren Effekt. Die beiden Frauen setzten ihr Gespräch fort, beschwerten sich jetzt über den Kaffee, der sich mit dem, den sie neulich in einer Trattoria am Palazzo del Duomo hatten, nicht vergleichen ließ.

„Firenze. So nennen sie ihre Stadt dort. Wenn ich’s dir doch sage! Fie – renn – zeee.”

„Das klingt gar nicht wie Florenz.“

„Ich dachte immer, Florence wäre der Name ihrer Königin dort oder so.“

„Aus der Zeit, bevor sie dort Demokratie hatten.“

„Nichts von dem, was sie sagen, klingt so, dass man es versteht. Die Familie meines Schwagers – das sind Italiener.“

„Ich hab mich die ganze Zeit gewundert, was zum Teufel diese Florence mit der Stadt zu tun hat. Und ich war wie lange dort? Eine Woche?“

Der Typ in dem Lexus zog die Füße ins Auto und schloss die Tür. Ich warf einen Blick auf den Pudel. Mit dem Ball im Maul ragte seine Nase knapp über der Wasseroberfläche, was ihn in seiner Geschwindigkeit etwas drosselte. Eine kleine Welle aus öligem Meerwasser folgte ihm. Die teuren Sitzbezüge im Lexus taten mir leid.

Das erste Dröhnen war geradezu unterirdisch – zu leise für das menschliche Ohr. Der Kopf von Gelbhöschens Begleiterin zuckte hoch wie der eines aufgeschreckten Rehs. Das Innere des Lexus füllte sich mit wunderschönen rot-orangenen Blüten, und ein Strudel aus Flammenwirbeln brandete wie eine Welle gegen die getönte Heckscheibe. Das Auto begann zu schaukeln. Die Heckscheibe zersplitterte wie ein gezacktes Netz, das eine betrunkene Spinne gewoben hat.

Ich hörte jemanden schreien. Der Ton kam von der Treppe neben der Terrasse. Die Stimme klang vertraut. Der Pudel hörte auf zu paddeln und sah zu dem Auto hoch. Die Begleitung von Gelbhöschen griff nach ihrem Weißwein. Verwirrung überspülte die Terrasse. Irgendetwas stimmte nicht mit der Farbe der Flammen. Ich rannte zur Brüstung, um besser zu sehen. Gelbhöschen raunzte mich an, als ich seinen Stuhl aus dem Weg stieß.

Wieder hörte ich Jackie Swaitkowski. Sie rief meinen Namen. In diesem Moment begriff ich, was die Flammen bedeuteten. Ich dachte, es wäre schon zu spät, aber mehr als über die Brüstung auf die Treppe zu springen, konnte ich jetzt sowieso nicht mehr tun. Beinahe landete ich auf Jackie, die am Fuß der Treppe stand und das Auto anstarrte. Sie drückte sich an die Wand, den Handrücken gegen den Mund gepresst. Ich packte ihr Shirt. Unwillkürlich versuchte sie sich loszureißen.

„Weg hier!“

Als sie mich erkannte, hörte sie auf, sich zu wehren. Ich zog sie die Treppe hoch, stürzte zum Haupteingang des Restaurants und knallte gegen einen Zigarettenautomaten, der den Vorraum beinahe ausfüllte. Die Luft um uns herum begann in einem leichten flackernden Gelb zu leuchten.

„Sam?”

Ich zog sie an einem Münzfernsprecher und einem Regal mit unzähligen Broschüren vorbei durch den vollgestopften Vorraum und stieß sie ins Restaurant. Drinnen war es so gut wie leer. Ein Mann mit schmalem schwarzem Schnurrbart stand an einem Tresen aus Glas, hinter ihm eine altmodische Registrierkasse und darunter Reihen von Pfefferminzbonbons und Schokoriegeln so groß wie Kinder. Nach dem Telefon auf dem Tresen tastend, starrte der Mann auf das glitzernde Licht, das ins Restaurant fiel.

Wir pflügten an dem Schild „Bitte nehmen Sie Platz“ vorbei in den hinteren Teil des Raums. Ein großer Tisch voll mit Horsd’œuvres und Häppchen zur Happy Hour versperrte uns den Weg. Jackie versuchte sich loszumachen.

„Was zum Teufel tust du?”

Ich packte ihr Shirt noch fester und warf sie über den Tisch. Sie rutschte über die Tischplatte an Eimern voller Chicken Wings und große Glasschüsseln mit grünen Paprika- und Selleriestreifen vorbei. Ich schob die Hände unter den Tisch und warf ihn um. Von hinten überrollte mich betonharte Luft wie ein Faustschlag, und ein funkelnder Sprühnebel aus Glas, der sich anfühlte wie ein elektrischer Graupelschauer, traf meinen Rücken, als ich über die Kiefernplatte des Tisches hechtete.

Der Tisch war massiv genug, dass uns der Hurrikan aus umherfliegenden Balken und Trägern, Fensterrahmen, Regenschirmen, Aschenbechern und Long-Island-Bewohnern, die von der Terrasse des Windsongs hereingefegt wurden, nicht bei lebendigem Leib häutete. …



Chris Knopf führt ein Doppel- bzw. Triple-Leben. Er ist Mitinhaber einer Werbeagentur, Mitinhaber von PERMANENT PRESS und sehr erfolgreicher Autor mehrerer Krimiserien, die hauptsächlich in den Hamptons spielen, einer Gegend, die eben nicht nur eine Enklave der Reichen, Gierigen und Schönen aus New York ist, sondern (off season) unendlich viel spannender, vielschichtiger und melancholischer.

Umgeben von atemberaubender Küste und wildem Meer, leben dort Menschen, die den Kampf mit Armut, Wasser und Sturm gewöhnt sind. Der „Einfall“ der New Yorker Schickeria hat vieles verändert, aber die Struktur ist dennoch erhalten geblieben, und kaum verschwinden im September die Sommergäste, schon funktionieren wieder die alten Regeln der „Eingeborenen“.

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