ANKLAENGE 2022/2023

Zur Russischen Stunde der Ravag (1945–55). Ein Kapitel österreichischer Radiogeschichte

Rundfunkgeschichte gehört seit Längerem zu den zeitgeschichtlichen Forschungsfeldern, hat sich als musikhistorisches Thema aber erst in jüngerer Zeit etabliert. Dieser Band der Anklaenge ist dem zuvor kaum behandelten Thema sowjetischer Präsenz in Gestalt der Radiosendereihe Die Russische Stunde gewidmet. Die von der RAVAG auf Radio Wien seit 1945 ausgestrahlte Sendereihe behandelte Themen aus Musik, Literatur und Wissenschaft, zunächst insbesondere im Zusammenhang mit der Sowjetunion, mit dem ausdrücklichen Ziel, das vom NS-Regime propagandistisch verzerrte Bild des Landes zu korrigieren. In zunehmendem Maße entwickelte sich die Sendung zum... alles anzeigen expand_more

Rundfunkgeschichte gehört seit Längerem zu den zeitgeschichtlichen Forschungsfeldern, hat sich als musikhistorisches Thema aber erst in jüngerer Zeit etabliert. Dieser Band der Anklaenge ist dem zuvor kaum behandelten Thema sowjetischer Präsenz in Gestalt der Radiosendereihe Die Russische Stunde gewidmet.

Die von der RAVAG auf Radio Wien seit 1945 ausgestrahlte Sendereihe behandelte Themen aus Musik, Literatur und Wissenschaft, zunächst insbesondere im Zusammenhang mit der Sowjetunion, mit dem ausdrücklichen Ziel, das vom NS-Regime propagandistisch verzerrte Bild des Landes zu korrigieren. In zunehmendem Maße entwickelte sich die Sendung zum Agitationsinstrument der KPÖ. Nach Abschluss des Staatsvertrages 1955 wurde die Sendung eingestellt.

Die Beiträge dieses Bandes analysieren die Rolle des inländischen Rundfunks im von der sowjetischen Besatzungsmacht dominierten Teil Österreichs. Die Publikation ist zudem ein Ausweis der am Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung traditionell betriebenen musikalischen Zeitgeschichte. Sie kann auch als wesentliche Ergänzung der in anderen Disziplinen angesiedelten historischen Forschung verstanden werden.



Anita Mayer-Hirzberger, ao. Universitätsprofessorin am Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Studium der Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Graz und Trompete an der Musikhochschule Graz. Diplomarbeit: Die Musikdrucke der Offizin Widmanstetter in Graz, 1585–1806. Dissertation: Die Musik der Jugendbewegungen in Österreich bis zum Zweiten Weltkrieg. Habilitation: "... ein Volk von alters her musikbegabt". Der Begriff "Musikland Österreich" im Ständestaat.



Cornelia Szabó-Knotik, habilitierte sich 1996 in Graz; Außerordentliche Universitätsprofessorin für historische Musikwissenschaft in Ruhe; 2016-2020 Studiendekanin für wissenschaftliche Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Forschungsinteressen betreffen musikalische Medien- und Zeitgeschichte, besonders im Hinblick auf den ästhetischen Gehalt und die sozio-kulturelle Bedeutung von Musik. Seit 2017 leitet sie das Projekts Telling Sounds. Eine digitale Forschungsplattform zur Dokumentation und Aufarbeitung österreichischer Musiken-Geschichte auf der Basis audiovisueller ZeitzeugInnendokumente, 2017–18 hatte sie gemeinsam mit Anita Mayer-Hirzberger die Leitung des Projekts Wie klingt Österreich. Musik als Träger des Emotions-Managements politischer Bewegungen im "Musikland Österreich" inne.



Vorwort



Wolfgang Mueller

Eine "scharfe Waffe" im Kalten Krieg? Die sowjetische Rundfunkpolitik

in Österreich 1945–1955: Wiederaufbau, Zensur, Radio Moskau und

Russische Stunde



Manfred Mugrauer

Die Personalpolitik der KPÖ in der Russischen Stunde der RAVAG



Alexander Golovlev

Musik aus Russland und der Sowjetunion in der Russischen Stunde:

Oper, Klassiker und Moderne



Anita Mayer-Hirzberger

"Das Volkslied und der Volkstanz dürfen nicht wieder eine Domäne

der Reaktion werden." Mediale Auseinandersetzung mit Volksmusik

im Umkreis der KPÖ



Christian Glanz

Propaganda mit Musik im Format der Montage. Drei Beispiele



Melissa Hirzberger

Junge Sänger*innen vor dem Mikrofon.

Das Opernstudio der Russischen Stunde



Manfred Permoser

Bönsch 'Kolchos-Schnadahüpfl' und 'Estrada'-Swing

Anmerkungen zur Unterhaltungsmusik in der Russischen Stunde



Hannes Heher

Hanns Eisler und die Russische Stunde



Samner Williams

Tonbändersammlung der Russischen Stunde der Ravag



Christoph Hubner

Bestände der Russischen Stunde im Dokumentationsarchiv Funk,

Schwerpunkt Alfred Klahr Gesellschaft



Autorinnen und Autoren



Personenregister

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