Wenn keiner singt, ist es still

Porträts, Rezensionen und andere Texte (1979 - 2019)

"Wenn keiner singt, ist es still", sagt Roma B. in Rainer Werner Fassbinders Stück "Der Müll, die Stadt und der Tod". Raimund Hoghe zitiert diesen Satz in seinem Porträt einer Frankfurter Hausbesitzerin, die in den 1980er Jahren gegen den Bau von Europas höchstem Hochhaus in ihrer Nachbarschaft kämpfte. Die ihr von Banken angebotenen Abfindungen in Millionenhöhe schlug sie aus und sagte Nein zur Zerstörung ihres Viertels. Der Satz von Roma B. könnte aber auch über anderen Texten stehen, die Raimund Hoghe für dieses Buch zusammengestellt hat. Sie erzählen von Menschen, die Haltung zeigen und den eigenen Weg gehen, z. B. der... alles anzeigen expand_more

"Wenn keiner singt, ist es still", sagt Roma B. in Rainer Werner Fassbinders Stück "Der Müll, die Stadt und der Tod". Raimund Hoghe zitiert diesen Satz in seinem Porträt einer Frankfurter Hausbesitzerin, die in den 1980er Jahren gegen den Bau von Europas höchstem Hochhaus in ihrer Nachbarschaft kämpfte. Die ihr von Banken angebotenen Abfindungen in Millionenhöhe schlug sie aus und sagte Nein zur Zerstörung ihres Viertels.



Der Satz von Roma B. könnte aber auch über anderen Texten stehen, die Raimund Hoghe für dieses Buch zusammengestellt hat. Sie erzählen von Menschen, die Haltung zeigen und den eigenen Weg gehen, z. B. der von den Nazis verfolgte Tenor Joseph Schmidt, die Autoren Pier Paolo Pasolini und Hervé Guibert, der Butoh-Tänzer Kazuo Ohno, Gret Palucca oder Pina Bausch, über die er zuerst schrieb und deren Dramaturg er dann in den achtziger Jahren war Und ob prominenter Künstler oder unbekannte Toilettenfrau in Wuppertal: immer geht es Raimund Hoghe um Würde und Respekt.



Raimund Hoghe, geboren in Wuppertal, machte sich früh einen Namen mit Porträts von Außenseitern und Prominenten, die überwiegend in Die Zeit und in mehreren Büchern erschienen. 1980 bis 1989 arbeitete er als Dramaturg für das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, über das er auch zwei Bücher schrieb. Seit 1989 entwickelt er eigene Theaterarbeiten für Tänzer und Schauspieler aus Frankreich, Italien, Belgien, Schweden, Spanien, Portugal, Irland, Kanada, Japan, Südkorea, Brasilien, Algerien und aus dem Kongo. 1992 begann seine Zusammenarbeit mit dem bildenden Künstler Luca Giacomo Schulte, der bis heute sein künstlerischer Mitarbeiter ist. 1994 realisierte Raimund Hoghe das erste Solo für sich, Meinwärts. Neben seiner Theaterarbeit arbeitete Hoghe häufig auch für das Fernsehen und realisierte zuletzt für ARTE den Film Die Jugend ist im Kopf über die französische Theaterleiterin Marie- Thérèse Allier (2016). Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, mit seinen Stücken gastierte er in verschiedenen Ländern Europas, in Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Er lebt in Düsseldorf.



Vorwort der Kunststiftung NRW

von Ursula Sinnreich und Fritz Behrens / Seite 7



Vergessen – wie macht man das?

Begegnungen in einem jüdischen Altenheim

von Raimund Hoghe / Seite 11



Übergänge

Anmerkungen zu einigen Bildern in Pina Bauschs Kontakthof

von Raimund Hoghe / Seite 19



Und die Liebe höret nimmer auf

Bruchstücke aus dem Leben der Prostituierten Annemarie Slovik, 67

von Raimund Hoghe / Seite 25



Kontaktversuche

Pier Paolo Pasolini als Zeichner

von Raimund Hoghe / Seite 33



Doch immer war's ein Tanzen ohne Ende

Notizen zu Sankai Juku

von Raimund Hoghe / Seite 39



Auf dem Mönchsberg

Der Schriftsteller Peter Handke

von Raimund Hoghe / Seite 45



"'ne einfache Frau bin ich"

Die Wartefrau Maria Rüb

von Raimund Hoghe / Seite 53



Mit nackten Augen

Die Lyrikerin Rose Ausländer

von Raimund Hoghe / Seite 61



"Ja, fürchten dürfen Sie sich nicht"

Die Schauspielerin Elisabeth Bergner

von Raimund Hoghe / Seite 71



Die Toten beginnen zu laufen

Kazuo Ohno und andere Butoh-Tänzer in Berlin

von Raimund Hoghe / Seite 79



"Ich hab' nie große Rollen gespielt"

Die Sängerin Irmgard Urbschat-Brux, genannt Irmchen

von Raimund Hoghe / Seite 85



Einfache Geschichten

Text für Heiner Müller

von Raimund Hoghe / Seite 91



"Wenn keiner singt, ist es still"

Hannelore Kraus und ihr Kampf gegen das höchste Gebäude Europas

von Raimund Hoghe / Seite 95



Andreas nimmt Abschied vom Leben

Der aidskranke Andreas M.

von Raimund Hoghe / Seite 101



Palucca, der Tanz und das Meer

Die Ausdruckstänzerin und Pädagogin Gret Palucca

von Raimund Hoghe / Seite 109



"Und weben der Menschheit einen wärmenden Mantel"

Anmerkungen zu der Arbeit des Fotografen Stefan Moses

von Raimund Hoghe / Seite 118



Die Bilder. Die Worte. Und Aids.

Hervé Guiberts Mitleidsprotokoll und sein Film Die Scham oder die Schamlosigkeit

von Raimund Hoghe / Seite 123



Ein Stern fällt

Der Sänger Joseph Schmidt

von Raimund Hoghe / Seite 131



Mehr als ein Leben

Die Schriftstellerin Anja Lundholm und die Geschichte einer Familie in Deutschland

von Raimund Hoghe / Seite 139



"So kam ich unter die Deutschen"

Bruchstücke und Notizen zu den Asylbildern von Martin Rosswog

von Raimund Hoghe / Seite 146



Der schmale Weg ist mir zu eng

Text über Grenzgänger

von Raimund Hoghe / Seite 149



Nachwort

von Raimund Hoghe / Seite 154



Der Autor / Seite 156



Textnachweise / Seite 157

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