Die Installation der Angst

Zwei Männer klingeln bei einer alleinstehenden Frau. Sie sind gekommen, um in ihrer Wohnung die Angst zu installieren. Wortreich erklären die beiden die Notwendigkeit der Angst, ihre Funktion bei der Kontrolle der Bevölkerung. Die beiden sehr unterschiedlichen Installateure erläutern verschiedene Arten von Angst, etwa die Angst vor Terrorismus, Flüchtlingen, die ins Land strömen, vor Krankheit oder vor sexuellen Übergriffen. Angst, so betonen sie, braucht die Kooperation der Menschen – je besser die Frau sich für die Angst öffne, desto schneller würden sie sie wieder in Ruhe lassen. Die Männer ahnen jedoch nichts von der... alles anzeigen expand_more

Zwei Männer klingeln bei einer alleinstehenden Frau. Sie sind gekommen, um in ihrer Wohnung die Angst zu installieren. Wortreich erklären die beiden die Notwendigkeit der Angst, ihre Funktion bei der Kontrolle der Bevölkerung. Die beiden sehr unterschiedlichen Installateure erläutern verschiedene Arten von Angst, etwa die Angst vor Terrorismus, Flüchtlingen, die ins Land strömen, vor Krankheit oder vor sexuellen Übergriffen. Angst, so betonen sie, braucht die Kooperation der Menschen – je besser die Frau sich für die Angst öffne, desto schneller würden sie sie wieder in Ruhe lassen.



Die Männer ahnen jedoch nichts von der tatsächlichen Angst der Frau, nämlich daß die Beamten ihr im Badezimmer verstecktes Kind finden könnten. Als es schließlich doch zur Entdeckung kommt, verändert sich das Machtgefüge zwischen der passiven Frau und den aktiven Installateuren der Angst, die schließlich in einer überraschenden Wendung ihr eigenes Produkt zu spüren bekommen.



Die Novelle zitiert aus unterschiedlichen Zeiten und Zusammenhängen stammende Texte, Sprichwörter, Zeitungsartikel, Klischees und vieles mehr. Sie ist als Kammerspiel gestaltet, als Sprechstück der Gewalt und Bedrohung, und sie zeigt, daß die Angst in den Worten wohnt: Ein Angstszenario, das den Leser mit sich reißt.



Zwei Männer klingeln bei einer alleinstehenden Frau. Sie sind gekommen, um in ihrer Wohnung die Angst zu installieren. Wortreich erklären die beiden die Notwendigkeit der Angst, ihre Funktion bei der Kontrolle der Bevölkerung. Die beiden sehr unterschiedlichen Installateure erläutern verschiedene Arten von Angst, etwa die Angst vor Terrorismus, ...



Rui Zink gelang schon mit seinem ersten Roman, »Hotel Lusitano« (1986), ein Kultbuch. Seine Novelle »Die Installation der Angst« (A Instalação do Medo) erschien in Portugal 2012. Zink, 1961 in Lissabon geboren, unterrichtete an der Universität von Michigan/USA, lehrt heute Portugiesische Literatur an der Universidade Nova de Lisboa und schreibt regelmäßig für die großen Lissabonner Tageszeitungen. Er veröffentlichte zahlreiche belletristische Werke, darunter eine Graphic Novel, und im Jahr 2001 den ersten portugiesischen Internetroman »Os Surfistas« (Afghanistan). Im Jahr 2004 erhielt er den Prémio PEN für seinen Roman Dádiva Divina (»Göttliches Geschenk«). Zuletzt erschien Osso (»Knochen«, 2015).

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