Takeshis Haut
Frida ist eine der Besten ihres Fachs. Sie kann Horror und Kriege simulieren, sie weiß, dass es zwanzig Arten gibt, eine Zigarette zu rauchen, und dass jede anders klingt. Nur das Hüftknacken, das ihre eigenen Schritte begleitet, müsste einer rausschneiden, findet sie. Da hört man die Jahre vergehen.
Und doch hätte alles so weiterlaufen können, das Leben mit Robert in dem Haus vor der Stadt – wäre nicht plötzlich Jonas aufgetaucht, ein junger Regisseur, mit einem apokalyptischen Film, dessen Tonspur samt Tonmann auf unerklärliche Weise abhandengekommen ist. Die Geräuschemacherin soll nach Japan, genauer: nach Kyoto reisen, um die verlorene Tonspur zu rekonstruieren.
Ein Angebot, das Frida voller Neugier annimmt, nicht ahnend, dass im Land der sprechenden Automaten und Sony-Rekorder mehr als nur technische Prüfungen auf sie warten. Die Begegnung mit dem jungen Takeshi bringt Fridas Welt ins Wanken. Und als sich, am 11. März 2011, ein weiteres schweres Beben ereignet, scheinen sich Ursache und Wirkung, Innen und Außen vollends zu verkehren.
Ein Roman von der Liebe und ihren Erschütterungen, voller Sinnlichkeit und auch Trost, mit magischen Wendungen und einer Menge punktgenauer Pointen. Ein Buch, das bebt.
Lucy Fricke, 1974 in Hamburg geboren, hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert, lange Jahre beim Film gearbeitet und Romane und Erzählungen veröffentlicht. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihr Buch «Töchter» erhielt den Bayerischen Buchpreis 2018. Seit 2010 veranstaltet Lucy Fricke HAM.LIT, das erste Hamburger Festival für junge Literatur und Musik. Sie lebt in Berlin.
Eine solche Geschichte zu erzählen, das sie nicht nur absurd ist, sondern auch schön, tragisch und immer wieder auch sehr komisch, ist ein Kunststück.
Ein großartiger Roman … Lucy Fricke traut sich was, auch literarisch: Ihr Roman entfaltet eine unglaubliche Wucht.
An Fridas Seite wandelt der Leser erst durch ein fremdes Land und dann durch ein ihr fremd gewordenes Leben, wobei sich weder in dem einen noch in dem anderen erahnen lässt, wie es hinter der nächsten Ecke weitergeht. So schön, das muss man sagen, hat man sich lange nicht mehr verlaufen.
Ein mit allen reinigenden Wassern der Trivialität gewaschenes, lustvoll schräges Buch. Eindeutig zeigt sein Vektor Richtung Abgrund.
Zauberhaft, hochpoetisch … und hemmungslos realistisch.
Takeshis Haut verwebt das innere Brodeln seiner Hauptfiguren geschickt mit dem Beben und dem Knall der Fukushima-Katastrophe. Es ist ein Buch für Augen und Ohren. Es knistert und brummt, flimmert und flirrt in Lucy Frickes Roman. Sehr lesenswert.
Selten hat mich ein Buch so berührt, zum Lachen und Nachdenken, fast zum Weinen gebracht. Keine 200 Seiten umfasst Takeshis Haut und jede einzelne Seite ist wunderbar in Sprache, Aussage und Bildern.
Takeshis Haut ist ein super Buch über emotionale Zustände, verrückte Liebe und nicht zuletzt eine Reise nach Japan. Eine herzliche Empfehlung.
Ein glänzender, sinnlicher Roman, der bis zum Ende fasziniert.
Absolut empfehlenswert, denn Lucy Fricke ist eine fantastische Erzählerin.
Wie Lucy Fricke Innen- und Außenwelt zusammen erbeben lässt, Fridas somnambule Gleichgültigkeit aufbricht und gleichzeitig die Folgen des Erdbebens, die Reaktorkatastrophe von Fukushima, schildert, ist waghalsig und ziemlich genial.
Packend und gefühlvoll.
Ein bitterschöner Roman.
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- Artikel-Nr.: SW9783644040014450914
- Artikelnummer SW9783644040014450914
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Autor
Lucy Fricke
- Wasserzeichen ja
- Verlag Rowohlt E-Book
- Seitenzahl 174
- Veröffentlichung 29.08.2014
- Barrierefreiheit
- Keine Angabe: Keine Informationen zur Barrierefreiheit bereitgestellt
- ISBN 9783644040014