Meine Nacht im Picasso-Museum
Über Erotik und Tabus in der Kunst, in der Religion und in der Wirklichkeit
Kamel Daoud, Picasso und der Dschihadist – ein Kulturclash der besonderen Art.
In seinem neuen Buch »Meine Nacht im Picasso-Museum« beschäftigt sich Kamel Daoud mit den Themen Erotik, Religion und Radikalismus. Er hat dafür eine Nacht im Pariser Picasso-Museum verbracht. Herausgekommen sind hochinteressante Betrachtungen aus verschiedenen Perspektiven: der des Westens und der eines erfundenen Islamisten namens Abdellah. Kamel Daoud, Autor des Bestsellers »Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung«, lässt sich für eine Nacht im Picasso-Museum einschließen und riskiert einen Blick auf das Verhältnis des großen Malers zur Erotik, zur Kunst und zur Philosophie des Westens. Mit dabei ist Abdellah, ein junger islamistisch geprägter Mann, den Daoud sich ausdenkt und dessen Gefühlswelt angesichts der westlichen Zurschaustellung von Nacktheit und Diesseitsbezogenheit er ebenso beschreibt wie seine eigene. Ausgehend vom Begriff der Nacktheit entwickelt Daoud einen faszinierenden Text über das Kunst- und Selbstverständnis des Westens, aber auch über den Gedanken der »Reinigung der Geschichte« und der kulturellen Konkurrenz in der sogenannten arabischen Welt. Er erklärt, warum das westliche Kulturverständnis ebenso wie das Frauenbild einem fundamentalistisch geprägten Menschen wie dem prototypischen Abdellah als Provokation erscheinen muss. In der Gegenüberstellung dieser Gedankenwelten von Orient und Okzident, eines Orients, der verschleiert und maskiert, und eines Westens, der enthüllt und die Nacktheit feiert, liegt die Stärke dieses literarischen Essays, in dem Daoud aber zugleich auch immer die eigene schöpferische Tätigkeit reflektiert.
Kamel Daoud, Jahrgang 1970, arbeitete lange als Journalist für den Quotidien d'Oran und andere Zeitungen. Heute lebt er als Schriftsteller mit seiner Familie in Oran. Für seinen ersten Roman »Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung« wurde er von der Kritik gefeiert und unter anderem mit dem Prix Goncourt du Premier Roman ausgezeichnet. Das Buch wurde in 30 Sprachen übersetzt.
Barbara Heber-Schärer, übersetzt u.a. Werke von Dominique Manotti, Leslie Kaplan, Claude Lanzmann, Lyonel Trouiliot.
»Dieser Essay ist eine tastende, hochliterarische Suche nach der Verbindung von Sexualität und Kunst. Die stilistische Üppigkeit seiner Romane findet sich auch in diesem reflektierenden Text.«
»Es ist brillant, wie Daoud versucht, dessen Gefühls- und Gedankenwelt parallel zu seiner eigenen und der des Westens aufzuschließen.«
»Keine klassischen Bildbeschreibungen, sondern ein Buch, das eine neue, transkulturelle Sicht auf die erotischen Werke eines alten Meisters eröffnet.«
»Kamel Daoud zeigt in ›Meine Nacht im Picasso-Museum‹
erneut, dass er einer der herausragenden Schriftsteller und Denker ist.«
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- Artikel-Nr.: SW9783462320015450914
- Artikelnummer SW9783462320015450914
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Autor
Kamel Daoud
- Mit Barbara Heber-Schärer
- Wasserzeichen ja
- Verlag Kiepenheuer & Witsch eBook
- Seitenzahl 139
- Veröffentlichung 20.08.2020
- Barrierefreiheit
- Barrierefrei nach: EPUB Accessibility Spec 1.1
- Keine Lesegerät oder -software Optionen aktiv abgeschaltet/eingeschränkt
- Eindeutige logische Lesereihenfolge wird eingehalten
- Enthält ARIA Rollen
- Aussehen von Textinhalten kann angepasst werden
- Barrierefrei nach: WCAG v2.1
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- ISBN 9783462320015
- Mit Barbara Heber-Schärer