Schwarzes Blut

Düstere Welten - Band 20

Ein rationaler Verstand und logisches Denken sind die bevorzugten Waffen des Inquisitors Stephan von Bartholomae im Kampf gegen böse Mächte. Unterstützt durch den Novizen Jonas führt ihn ein Hilferuf in Form eines Schreibens, verfasst durch einen einfachen Pater, in die östlichen Gebiete jenseits der Moldau. Darinnen heißt es, das Böse habe die Macht über die Mitglieder seiner Gemeinde gewonnen. Bei ihrer Ankunft wird den Vertretern der Kirche schnell bewusst, dass ihre Anwesenheit wenig erwünscht ist. Der mittlerweile erfolgte Selbstmord des Paters gibt Rätsel auf. Stück für Stück versucht Stephan das Mosaik... alles anzeigen expand_more

Ein rationaler Verstand und logisches Denken sind die bevorzugten Waffen des Inquisitors Stephan von Bartholomae im Kampf gegen böse Mächte. Unterstützt durch den Novizen Jonas führt ihn ein Hilferuf in Form eines Schreibens, verfasst durch einen einfachen Pater, in die östlichen Gebiete jenseits der Moldau. Darinnen heißt es, das Böse habe die Macht über die Mitglieder seiner Gemeinde gewonnen.

Bei ihrer Ankunft wird den Vertretern der Kirche schnell bewusst, dass ihre Anwesenheit wenig erwünscht ist. Der mittlerweile erfolgte Selbstmord des Paters gibt Rätsel auf. Stück für Stück versucht Stephan das Mosaik zusammenzulegen und erkennt dabei menschliche Schwäche und den Versuch der Täuschung.

Als man ihm eine Schuldige anbietet, überschlagen sich die Ereignisse. An diesem Punkt angelangt, muss Stephan sich eingestehen, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man nicht mit reiner Wissenschaft erklären kann.



Im Jahre des Herren 1554, 03. November

Krächzend zog eine beängstigende Anzahl von Raben über die Weite der Ländereien weit östlich der Moldau. Mit ihren harten Schnäbeln verteilten sie leichte Hiebe unter ihresgleichen, wenn etwas gegen den Willen des Individuums lief, und fanden kurz darauf neuen Gefallen an gemeinsamen Unternehmungen. Der Zweckverband der schwarzen Unglücksboten befand sich lediglich auf der Durchreise. Lautstarke Verständigung gab Flugrichtung und Ziel vor, sodass dieser Landstrich schnell seine Ruhe zurückerlangte, nachdem die Meute ihre Aufmerksamkeit gen Norden lenkte.

Leichte Schneeverwehungen lagen über stoppeligen Feldern, welche vor wenigen Wochen voll im Korn gestanden hatten. Stellenweise lugten gefrorene Erdklumpen hervor und sorgten für markante Abwechslung in dem Hauch aus Weiß. Kahle Bäume, die am Anfang ihres Winterschlafes standen, säumten den Rain mühsam angelegter Äcker. Diese wiederum bildeten das erste Anzeichen menschlichen Schaffens in einer trübsinnigen Gegend. Das abfällige Urteil erschuf mit Sicherheit eine Ungerechtigkeit, da zur kalten Jahreszeit die meisten ländlichen Gegenden von einer Schwermut überzogen wurden und daher ungastlich wirkten.

Und doch hing über diesem Land eine besondere Stimmung, die bedrohlich wirkte. Welche düsteren Mächte hier ein undurchsichtiges Spiel trieben, konnte man auf den ersten Blick nicht erkennen. Dennoch existierten sie, zu jeder Zeit und an jedem Ort.

Die wachen Augen des älteren der beiden auf Eseln reisenden Mönche suchten erste Hinweise. Gewiss, und das lehrte ihn die Erfahrung, standen am Ende des Weges Menschen in all ihrer abgrundtiefen Verderbtheit und weniger ein ziegenfüßiger Teufel. Letzterer wäre ihm sogar willkommener gewesen, da man allein beim Anblick des Antichristen wusste, worauf man sich einließ. Menschen hingegen vermochten es, ihre ganze Verschlagenheit in die Waagschale zu werfen. Sie verstanden zu täuschen, lügen und umgarnen. Während man dich freundlich bediente, wetzte irgendjemand im Hinterzimmer bereits die Klinge. Auf diese Weise trieben die Boshaften ein Spiel, um ihre queren Gedanken in die Tat umzusetzen. Nicht selten blieben dabei die Unschuldigen auf der Strecke.

Stephan von Bartholomae zügelte sanft den Strick und sein Reittier kam zum Stehen. Überrascht blickte der jüngere Mönch, deutlich dem Knabenalter entwachsen, zurück, nachdem er das Grummeln des zweiten Grautieres vernommen hatte.

„Habt ihr etwas entdeckt, mein Herr?“

Die natürliche Achtung vor dem älteren und wesentlich weiseren Mann gebot die Form der Anrede. Zumal sich der Junge im Noviziat befand und vor seinem endgültigen Gelöbnis zunächst durch die harte Schule des Mönchdaseins im Alltag zu gehen hatte, nebst dem Erlernen von allerlei spiritistischen Gegebenheiten.

„Seltsam, diese Raben. Wer versteht schon ihre Schliche und die Beweggründe, welche sie antreiben, dieses oder jenes zu unternehmen? Leben unbekümmert in den Tag hinein und verspotten all jene Menschen, die täglich um ihre Existenz ringen. Nutzloses Getier möchte man meinen. Aber sie geben uns oft wichtige Indizien, die unseren wachen Augen andernfalls verborgen blieben. Folgen wir dem Schwarm und sehen, ob unser Interesse an einer bestimmten Sache gleichfalls geweckt wird.“

Mit sachtem Stupsen in die Flanke gab Stephan dem Esel zu verstehen, dass man die vorhergesehene Route verlassen würde. Der ohnehin schwach ausgeprägte Weg wurde durch einen weitaus weniger genutzten Pfad abgelöst. Ein betrübliches Anzeichen für den praktisch nicht vorhandenen Handelsverkehr in dieser Region. Überhaupt grenzte es an ein Wunder, dass man eine Delegation aus Avignon bis in diesen entlegensten Winkel päpstlichen Einflusses entsandte. Aber die Umstände oder vielmehr der Hilferuf einer Pfarrei verlangten dies eindringlich. Und die unter vorgehaltener Hand kursierenden Gerüchte, dass man vonseiten der Inquisitionsführung seit geraumer Zeit darum bemüht war, Stephan von Bartholomae in seinen Absagen an etwaigen Hexenwerken selbst dem Pakt mit dunklen Mächten zu überführen gedachte. Lediglich die schützende Hand durch den Pontifex persönlich verhinderte bislang ein überstürztes Handeln. Daher schien dieser Auftrag fern der Zivilisation wie ein Geschenk des Himmels. Lief es zweckmäßig, würde der unbequeme Dominikaner bereits auf der Reise den Tod durch Strauchdiebe oder anderen Einflüssen finden. Möglicherweise könnte er sich eine unheilbare Krankheit infolge unhygienischer Zustände vor Ort einfangen oder ein komplizierter Knochenbruch seine Rückreise für immer verhindern. Die Begierde, ihn loszuwerden, schuf selbst ein teuflisches Anliegen und besudelte die hohen Ämter mit Sünde.

Das gesprochene Wort, die ausgeführte Tat spielen dem Bösen in die Hände, warnte Stephan stets seinen Schützling, und nicht der Ruf der Unterwelt sorgt für den Bruch mit Gott.

Stephan, der unterschwellig von gewissen Ansinnen seine Person betreffend wusste, behielt seinen Weg eisern bei. Gab es keinen Beweis, schickte er keine Frau auf den Scheiterhaufen und keinen Mann an den Galgen. Lediglich ein Dämon als Auftraggeber liefere ein adäquates Schuldbekenntnis, indem er höchstpersönlich vor unser aller Antlitz erscheinen und gestehen möge. Dass solches Antiwunder je geschehen könnte, hielt er für unwahrscheinlich. Der Kirche geriet er damit zum Dorn im Auge. Man wollte verhindern, dass das einfache Volk nachdachte, Schlüsse zog und irgendwann die Maßnahmen infrage stellte. Zusätzlich kamen ihm bei der Beurteilung eines Falles leider oft genug die weltlichen Gerichte in die Quere, welche selten einfühlsam zu Werke gingen und ihre Urteile selbst auf vage Vermutungen hin fällten. Daher blieb offen, ob eine Fügung des Schicksals oder das Erhören düsterer Fürbitten dazu beitrugen, dass der ungeliebte Mönch mehr oder minder in der Nähe in einem Kloster der Zisterzienser verweilte, als der neue Auftrag erteilt und somit zur offiziellen Sache erklärt wurde.

Nach der letzten Mission sah Stephan sich zur inneren Ruhe verdammt. Ohnehin war eine unmittelbare Rückkehr in die Niederlassung der Inquisition, der Congregatio Sancti Officii, weniger strebsam, da beständig irgendwelche Anliegen in dämonischen Fragen vorlagen. Als Fass ohne Boden bezeichnete er die Aufgaben seines Ressorts. Dabei lag die Flut an Anschuldigungen weniger im Durchbrechen höllischer Heerscharen begründet, als vielmehr in der Wahnvorstellung, dass es tatsächlich geschehen könnte. Eine gefährliche Entwicklung, welche Denunzierungen zum eigenen Vorteil oder aus reiner Boshaftigkeit heraus Tür und Tor öffneten.

Mit und ohne Schnee abwechselnd versehene starke Böen veranlassten die Mönche dazu, ihre Gesichter tiefer in der weiten Kapuze des Obergewandes zu verstecken. Die Kälte dieses Landstrichs wäre erträglicher, würden die schneidenden Winde nicht unbarmherzig an der Haut zerren. Glücklicherweise verfügte man über engmaschige Kutten und erhielt dank des Reittieres zusätzliche Wärme. Dennoch geriet die Reise im amtlichen Auftrag von Stück zu Stück zur Prüfung der Willenskraft.

Der angehende Mönch, Jonas d’Artois, nahm jene Begleitumstände ebenso stoisch hin, wie das bisweilen sture Huftier, auf welchem er saß. Im Laufe der Zeit hatte er allerlei widrige Umstände erlebt. Besser Kälte als durchdringender Regen. Besser Nebel als Sturm. Darüber hinaus sah er seine Treue stärker an seinen Lehrmeister gebunden als an den Orden der Dominikaner. Die Gründe hierfür lagen klar auf der Hand. Als jüngster von vier Brüdern hatte er kein nennenswertes Erbe zu erwarten. Somit blieb die Wahl zwischen Kutte und Kreuz oder Schwert und Schild. Da aber bereits im Kindesalter eine deutliche Abneigung gegen Autorität bestand, woher diese kam, blieb allen stets ein Rätsel, zog er die Mönchskluft vor. Zwar gab es hier ebenfalls eine Reihe unsinniger Regeln zu befolgen, dennoch gelang innerhalb des Ordens das Herauswinden aus ungeliebten Aufgaben wesentlich unauffälliger, als es in Kriegsdiensten der Fall gewesen wäre. Und seit er Stephan zugeteilt wurde, genoss Jonas mehr Freiheiten als zuvor im Hause seines eigenen Vaters.

Im Gegensatz zu diesem Umstand wusste Stephan, den jungen Mann mit fester Hand an langer Leine seiner Bestimmung zuzuführen. Dabei wollte er ihn nicht bedrängen, sondern seinen eigenen Weg zu Gott finden lassen.

Erneut griff der Wind nach und brachte den nächsten eisigen Hauch sowie eine Fülle winziger Flocken, die wie vollkommen reine Feen vor den Augen umher tanzten. Der ältere Mönch vergrub seine Hände, so gut es ging, in den großzügig bemessenen Ärmeln der Kutte. Nicht ohne eine Spur von Wehmut dachte er in diesem Augenblick an die wärmende Kochstelle des Klosters zurück, in welchem man als Gast drei volle Monate in spiritueller Ruhe verbrachte. Einem Tagtraum gleich wanderten seine Gedanken zurück nach Arnsberg.



*



Es begann das Ende des Spätsommers. Die ersten, größeren Erntezüge auf den Feldern standen an, während das Grün der Blätter sich mit dem golden gefärbten Herbstlaub allmählich in der Waagschale hielt. Die Anzeichen deuteten auf einen frühen Beginn der kalten Monate hin. Stephan sah sich zu jener Zeit dazu berufen, anstelle der demütigen Suche nach innerer Ausgeglichenheit, den ansässigen Mönchen beim Einbringen der Feldfrüchte zur Hand zu gehen. Für Jonas ergab dies eine neue Art von körperlicher Betätigung, entstammte er doch einer reichen Handelsfamilie aus Arras. Harte Arbeit scheute er weniger und wurde daher als kräftiger Bursche, der er war, schnell zum Beladen des Fuhrwerks eingeteilt.

Derweil ging Stephan hoch konzentriert mit der Sense zu Werke und erreichte dabei ein beachtliches Pensum, gerade so, als ob er die letzten Jahre mit nichts anderem zugebracht hätte. Außenstehenden erschien es, als falle eine große Belastung von den Schultern des beliebten Gastbruders. Die Aufgabe verstand er als Medizin, die Gewissenhaftigkeit als Therapie.

Die Tage verstrichen und nicht wenige erkannten, dass der dominikanische Mönch eine wachsende Befreiung ausstrahlte. Den Ertrag von Gottes Früchten einzubringen, stand wesentlich höher im Kurs als das Aufspüren von Hexenwerk und Teufelsbeitrag.

Mit den künftigen Aussichten auf weitere Querelen entwickelte sich ein rebellierender Gedanke von Veränderung. Rückzug in ein von Avignon weit entferntes Konvent, möglichst ohne eine Spur auf den eigenen Verbleib in der bekannten Welt hinterlassend, erschien verlockend. Aber das Schicksal traf eine andere Wahl. Kurz vor dem Festum Omnium Sanctorum erreichte ein offizielles Schreiben den amtierenden Abt von Arnsberg, sodass dieser umgehend nach Stephan schicken ließ. Während der Abt sofort an Gestik und Haltung erkannte, dass der Gast durchaus auf ein Schreiben aus dieser Quelle hätte verzichten könne, las Stephan wiederum in den Augen des Abtes eine Art von Bedauern.

Über das Bistum Mainz ergingen genaue Anweisungen für den zu untersuchenden Fall. Stephan studierte den Inhalt des offiziellen Schreibens und erübrigte als Fazit einen gelangweilten Seufzer. Stärkeres Interesse weckte dahingegen das beiliegende Gesuch, welches überhaupt erst die Steine ins Rollen brachte. Gespannt wartete Jonas auf eine Wiedergabe des Inhaltes, wurde aber auf eine Probe der Geduld gestellt.

Erst nach der Vesper fühlte sich der Ältere dazu bereit, seinen Schützling über die aktuellen Umstände in Kenntnis zu setzen. Man wählte daher ein ruhiges Eckchen innerhalb des Klostergartens aus. Auf Geheiß des zuständigen Bischofs ersuchte man die Inquisition um Hilfe in einer Angelegenheit, welche auf den ersten Blick wie die zu Papier gebrachten wirren Gedanken eines senilen Geistlichen klangen. Ob das Interesse am tatsächlichen Gehalt des Anliegens lag oder man Stephan möglichst weit in unsicherem Terrain wähnen wollte, stand im Zenit einer persönlichen Debatte des Betroffenen. Und bei aller Ehrlichkeit erhielt die zweite, unbarmherzigere Variante den Vorzug. Stephan war es müde, Gefechte auszutragen, die im Grunde eine Art von Sinnlosigkeit, die Existenz des gesamten Bereichs betreffend, erschufen. Jede mögliche Hexenjagd oder denkbare Teufelsaustreibung wurde ad absurdum geführt, wenn das Urteil beständig feststand, bevor Tatsachen geprüft oder Opfer und Zeugen gehört waren. Leider entsprach dies der Norm solcher Verfahren. Hinzu kam die sogenannte peinliche Befragung, der Sache nach perfides Foltermartyrium, unter welcher Angeklagte alles gestanden, um weiteren Torturen zu entgehen. Lediglich der Kampf gegen die Ungerechtigkeit hielt den aufrechten Mönch auf dem Posten. Dennoch kam der Auftrag fern der geißelnden Hand hoher Kirchenämter nicht ungelegen.

Um den jungen Mitbruder über alle vorliegenden Fakten vollends in Kenntnis zu setzen, las Stephan den Schrieb eines gewissen Pater Janko laut vor. Diesen richtete er an den Bischofssitz zur Überantwortung an die Inquisition.



„Svatý Jakubus, April 14, anno 1554



Eure geheiligte Exzellenz,



aus einer tiefen Verzweiflung heraus wendet sich eurer armer Diener an die einzig verbliebene Instanz unserer heiligen Kirche, da ich mich den Vorfällen hier vor Ort nicht mehr gewachsen sehe. In dieser dunkelsten Stunde meiner jetzt beinahe sechzig Sommer andauernden Berufung zum Hirten gläubiger Seelen trete ich meinem bislang mächtigsten Gegner gegenüber.

Nachdem mir vor vier Jahren diese Gemeinde am östlichen Rand unseres Wirkungskreises zukam, fiel es mir zunächst schwer, Zugang zu der einfachen Bevölkerung zu erlangen. Gewiss sind alle darin beflissen, die Messe zu Ehren unserer Herren ausnahmslos zu besuchen, dennoch fehlt ein entscheidendes Detail. Wahre Hingabe suchte ich vergebens. Und weder die Androhung des Jüngsten Gerichtes noch versöhnliche Töne änderten dies. Ihre Herzen blieben mir in dieser Zeit stets verschlossen.

Es scheint eine unterschwellige Schwermut auf allem und jedem zu lasten. Diese sehe ich im Wirken einer diabolischen Macht begründet, die versucht, meine brave Gemeinde zu knechten. Für die Anwesenheit des Bösen liegen mir der Rückschlüsse ausreichend vor und ich gebe zu, selbst nicht frei von der Empfängnis dafür zu sein. Möge Gott mir meine Sünden vergeben.

Ist es das Alter, welches mir die Kraft am Widerstand raubt oder eine niedere Verderbtheit, die mich scheitern lässt? Ist es am Ende meine eigene Schwäche, die dem falschen Propheten in die Hände spielt?

Ich befürchte es. Der Herr möge über mich urteilen und richten. Lediglich seiner Gnade kann ich mich in dieser Angelegenheit unterwerfen. Aber genug von mir.

Lasst mich an dieser Stelle versuchen, in Worte zu fassen, was niemand auszusprechen wagt. Bereits als ich mein neues Amt antrat, mein Vorgänger verstarb kurz zuvor in einem gesegneten Alter, spürte ich eine unausgesprochene Furcht. Zwar fand sich dafür nichts Greifbares und dennoch geriet ich unbewusst in die Verstrickungen teuflischen Treibens. Es fand statt, unsichtbar, heimlich und tückisch. Es lockte mit süßen Versprechungen immerwährender Freude und einer nicht von der Hand zu weisenden Sorglosigkeit. Dabei entzog es sich geschickt jedweder direkten Konfrontation. Selbst wenn ich versuchte, das Übel beim Schopfe zu packen, zerfiel es wie Staub in der Hand. Keiner, ganz gleich welchen Intellektes oder Gemütes, schien davor gefeit, sodass mich Angst um unser aller Seelenheil befiel. Aus einer langen Vorbereitung heraus sehe ich die Apokalypse auf uns zuschreiten. Und wo könnte diese besser gedeihen als hier, fernab jeglichen wachsamen Auges.

Während ich diese Zeilen verfasse, erlange ich die Erkenntnis, wie weit abseits diese Gemeinde von den Interessen unserer heiligen Mutter Kirche stehen mag. Und doch gilt es, diese dunklen Mächte an jedem Ort zu bekämpfen. Wenn wir hier versagen, erschaffen wir eine Keimzelle, deren künftige Bekämpfung umso schwerer fallen wird.

Mit jeder Faser meines Körpers hoffe ich auf eure Unterstützung im Feldzug gegen den Antichristen.



In ergebender Demut

Pater Janko“

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