Sachsen - heiter betrachtet

Der fröhliche Reiseführer für alle, die Nachfahren des starken August an Elbe, Pleiße und Mulde sowie die „säggssche Gemiedlichkeed“ aufspüren wollen

Was wissen Sie eigentlich über Sachsen, über berühmte Leute von dort, über sächsische Landschaften und Gewohnheiten? Nach der Lektüre dieses fröhlichen Reiseführers sind Sie so oder so besser informiert und für einen Besuch dort gut vorbereitet. Zu diesem Zweck hat der Autor, ein gebürtiger Sachse, ein kleines sächsisches ABC mit insgesamt 203 Stichworten zusammengestellt, das zu Wissen über Sachsen verhilft. Den Anfang macht natürlich ein starker Sachse, dem zugutekommt, dass sein Vorname in der alphabetischen Reihenfolge ganz weit vorne steht. Es ist: August der Starke (1670 - 1733) Frühreifer... alles anzeigen expand_more

Was wissen Sie eigentlich über Sachsen, über berühmte Leute von dort, über sächsische Landschaften und Gewohnheiten? Nach der Lektüre dieses fröhlichen Reiseführers sind Sie so oder so besser informiert und für einen Besuch dort gut vorbereitet.

Zu diesem Zweck hat der Autor, ein gebürtiger Sachse, ein kleines sächsisches ABC mit insgesamt 203 Stichworten zusammengestellt, das zu Wissen über Sachsen verhilft.

Den Anfang macht natürlich ein starker Sachse, dem zugutekommt, dass sein Vorname in der alphabetischen Reihenfolge ganz weit vorne steht. Es ist:

August der Starke (1670 - 1733)

Frühreifer Barockfürst. Verschwenderischer Freigeist in jeder Beziehung. Etwa zwei Meter hoch, 260 Pfund schwer. Liebte alles Wohlgebaute aus Stein sowie aus Fleisch und Blut, 16-jährig erster Verkehr mit Maria Elisabeth von Brockdorf. Mit 24 Jahren Kurfürst von Sachsen. Ruhte neben seiner Zweckehefrau Eberhardine und schlief mit einer Reihe delikater Damen aller Stände.

Maria Elisabeth von Brockdorf war übrigens eine Hofdame, die von der Mutter des Jünglings erst vom Hofe verwiesen, nach Protest bei seinem Vater aber wieder an den Hof zurückgeholt wurde.

Und hier noch vier weitere Fundstücke aus dem „fröhlichen Reiseführer“.

diggschen

Sächsisch für „Übelnehmen“. Wenn Sachsen zum Beispiel diddschen, also Gebäck oder Bemmen in eine Flüssigkeit tunken, und es sagt ihnen jemand, das gehöre sich nicht, so diggschen sie. Lässt man sie diddschen, diggschen sie nicht.

May, Karl (1842 - 1912)

Liebenswürdiger und fantasiebegnadeter Schriftsteller aus Hohenstein-Ernstthal. Er beschrieb das Leben der Indianerstämme Nordamerikas und der Kurden des Orients gleichermaßen begeisternd, ohne sie je kennengelernt zu haben. Von seinen professionellen Neidern wurde May als Lügner beschimpft, von seinen professoralen Anhängern noch mehr gestraft, weil sie solche Angriffe bierernst widerlegen wollten. Vom Leservolk wird der „Ehrenindianer“ heiß geliebt und verschlungen! May erfand den vermutlich längsten Namen für eine Romanfigur: Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah.

Säggssch

Dialekt der deutschen Sprache, in dem die Bescheidenheit dominiert. Nie ist die Rede von anderen, sondern immer nur von „mir“. Die Selbstkritik: „Mir sinn de Allrgreesdn“, beweist, dass der Sachse auch die Größten anerkennt.

Zwinsch (auch Zwunsch)

Kümmerling, schwächlicher kleiner Kerl, den man nur außerhalb Sachsens findet. Denn: Im Freistaat gibt es weder Zwinsche noch Zwunsche!



August der Starke (1670 - 1733)

Agricola, Georgius (1494 - 1555)

Albert, König von Sachsen (1828 - 1902)

Albrechtsburg

Altenburg

Angelsachsen

Ardenne, Manfred von

Ardeppeln

Arzgebirgler

Arzgebirgsch

Ästimiern

Auerbachs Keller

Auersberg

Augustusburg 1567 - 1572 erbaut

Bach, Johann Sebastian (1685 - 1750)

Bad Brambach

Bad Elster

Barbarine

Bastei

Bautzen

Biedenkopf, Kurt

Blankenhain

Börsenverein

Braunkohle

Breuer, Peter (etwa 1470 bis 12.09.1541)

Brockhaus, Friedrich Arnold (1772 - 1823)

Brücke

Brühl, Graf Heinrich von (1700 - 1763)

Burg Schönfels

Butterbemme

Chemnitz

Christmette

Cohrs, Eberhard

Cosel, Anna Konstanze, Gräfin von (1680-1765)

Crimmitschau

Czorneboh

Delitzsch

Deutsche Bücherei

diggschen

Drachenhöhle

Dresdener Stollen

drinnerummährn

Dunkelwald

Edelroller

Eisenbahnmuseum

Eisenhammer

Elbe

Elterlein, Amalie von (1784 - 1865)

Felsklettern

Fichte, Johann Gottlieb (1762 - 1814)

Fichtelberg

Frauenkirche

Freiberg

Freiberger Bauerhase

Friedrich August III. (1865 - 1932)

Fröhlich, Joseph

Fürstenzug

Gaffeedring’gn

Gellert, Christian Fürchtegott (1715 - 1769)

Gemiedlichkeed

Gläserne Frau

Göltzschtalbrücke

Grünes Gewölbe

Günther, Anton (1876 - 1937)

Hahnemann, Samuel (1755 - 1843)

Händel, Georg Friedrich (1685 - 1759)

Hartenstein

Hartmann, Richard (1809 - 1878)

Hoffmann, Friedrich (1660 - 1742)

Hofmann, Richard (1906-1983)

Hohenhaus

Indianer

Jähn, Siegmund

Kamenz

Kändler, Johann Joachim (1706 - 1775)

Karlemann

Kästner, Erich (1899 - 1974)

Kät

Kleinwelka

Klöppeln

Knappschaft

Königstein

Körner, Theodor (1791 - 1813)

Kötzschenbroda

Kreuzchor

Kurrende

Langer, Max (1897 - 1985)

Leineweber

Leipziger Hauptbahnhof

Leipziger Lerchen

Leipziger Messe

Leipziger Zoo

Lichtenhainer Wasserfall

Lichterfest

Lotter, Hieronymus (1497 - 1572)

Lützen

Marienberg

May, Karl (1842 - 1912)

Meerane

Meißner Porzellan

Moosmann

Moritzburg

Mosen, Julius (1803 - 1867)

Mulde

Nackte Jungfern

Naturtheater Greifensteine

Neuber, Caroline Friederike (1697 - 1760)

Nieselpriem

Oberwiesenthal

Ohser, Erich (1903 - 1944)

Osterreiten

Osterstein

Orgeln

Oybin

Permoser, Balthasar (1651 - 1732)

Pflaumentoffel

Pimpeln

Plauen und Spitze

Pleiße

Pleißenburg

Prinzenraub

Pulsnitz

Pyramiden

Quasseln

Radeberger

Räuchermann

Raue Magd

Rayski, Ferdinand von (1806 - 1890)

Reifendreherei

Reimann, Hans (1889 - 1969)

Richter, Ludwig (1803 - 1884)

Ries, Adam (1492 - 1559)

Rodewisch

Sachsen

Sachsen, die

Sachsendreier

Sachsengänger

Sachsenring

Säggssch

Saure Flecke

Schreber, Daniel Gottlob Moritz (1808 - 1861)



Barbarine

Die Barbarine oder die „Bärbl“ in der Sächsischen Schweiz zu erobern, war bis 1975 nichts Unanständiges. Sie steht langbeinig und felsenfest in der Nähe des Pfaffensteines und wird auch Jungfernstein genannt, was nach den zahlreichen Besteigungen zu bezweifeln ist. Einst soll ein Pfaffendorfer Mädchen namens Barbara statt in die Kirche lieber in die Heidelbeeren gegangen sein. Der Fluch ihrer Mutter ließ sie zu Sandstein erstarren.

Bastei

Weit vorspringender Fels hoch über der Elbe mit fantastischer Aussicht über den Nationalpark und das Kletterparadies Sächsische Schweiz, den Laienkraxler trotz des eisernen Geländers nicht ohne Schwindel betreten. Wie viele Schwindler schon hier standen, ist allerdings nicht bekannt.

Bautzen

Sorbisch: Budysin, Hauptstadt der Oberlausitz am rechten Ufer der Spree. Frühzeitig holten die Bautzener die Spree durch Röhren hoch in einen Turm der Ringmauer und versorgten mit dieser alten Wasserkunst die Stadt. Bei ihnen sprühte das Wasser nicht aus den Leitungen, sondern spreete. Wer in Bautzen weilte, hat auch gute Erinnerungen. Wer in Bautzen „saß“, nur schlechte. Daran waren die Bautzener nicht schuld.

Biedenkopf, Kurt

Ministerpräsident und bester Pfeifenraucher Sachsens. Dementsprechend gespalten sind auch seine Anhänger: Die einen lieben sein Regieren, die anderen seinen Rauch.

Blankenhain

Agrarmuseum in der Nähe von Crimmitschau. Es steht noch alles dort, wo es schon immer stand: Blockhaus, Stallgebäude, Bauernhof, Dorfbäckerei, Brauerei und Dorfschule. Wer sich in die Bänke zwängt, versinkt zurück in eine Zeit, da der Lehrer noch zum Rohrstock oder in die Tasten des Harmoniums griff, wenn er nicht weiter wusste.

Börsenverein

Kein Klub von Mitgliedern mit dicker Marie, sondern in der Nachwende einer mit schwindsüchtigem Säckel: Börsenverein der deutschen Buchhändler. 1825 in Leipzig gegründet. Für Autoren und Verlage aus dem beigetretenen Gebiet nimmt der Verein zum Vertreiben von Büchern diese Aufgabe allzu wörtlich.

Braunkohle

In Böhlen bei Leipzig, dem sächsischen Klondike, wird das „schwarze Gold“ an Ort und Stelle zu Brikett und Energie verarbeitet – und zu stinkendem Qualm. Ohne Braunkohle konnten die Sachsen bisher nicht leben, mit ihr leben sie bald auch nicht mehr.

Breuer, Peter (etwa 1470 bis 12.09.1541)

Spätgotischer Holzschnitzer aus Zwickau. Häufigstes Motiv war die „Marie mit dem Kind“. Breuers Werke strahlen Volkstümlichkeit aus. Umso tragischer die Zerstörung vieler seiner Arbeiten nach der Reformation durch das blindwütige Volk. Er soll den Marienplastiken das Antlitz seiner Frau Barbara gegeben haben. Sie konnte also mit Fug und Recht von sich sagen: „Ich bin eine Frau aus echtem Holz geschnitzt.“

Brockhaus, Friedrich Arnold (1772 - 1823)

Vom Tuch zum Buch. 1805 wurde der Tuchhändler in Amsterdam Buchhändler. Er kaufte das von Löbel und Franke begonnene Konversationslexikon auf und machte es zu einem Volksbuch. 1817/18 errichtete Brockhaus in Leipzig eine Druckerei und verlegte Autoren wie Schopenhauer, Rückert und Voß. Wie gut, dass Brockhaus nicht Meyer hieß. Bleibt die Frage: Weshalb gibt es eigentlich immer nur genau so viel Wissen, wie es in die Lexikabände hineinpasst?

Brücke

Vereinigung von Malern, die es sich zur Aufgabe machten, keine Vorläufer zu malen, sondern selbst Vorläufer zu sein – in dekorativen, farbharmonischen Bildern. Was nicht heißt, dass sie Vorläufiges schufen. 1903 wurde die „Brücke“ in Dresden von Heckel, Kirchner und Schmidt-Rottluff gegründet. Später traten Pechstein, Nolde und Otto Müller der Gruppe bei. 1913 löste sich die farbenfrohe Vereinigung auf. Ab 1914 war Feldgrau in Mode.



Geboren am 28. April 1935 in Meerane.

Nach der Grundschule Besuch der Meeraner Webschule mit dem Abschluss als Wollstoffmacher und arbeitete anschließend in Webereien.

Von 1960 bis 1963 studierte er am Leipziger Literaturinstitut „Johannes R. Becher“. Danach leitete er die Gewerkschaftsbibliothek im VEB „Palla“. Neben der Halbtagstätigkeit widmete er sich seinem schriftstellerischen Schaffen.

Er gründete einen Literaturklub, war künstlerischer Betreuer des Zirkels Schreibender des Kulturbundes des Kreises Glauchau.

Von 1989 bis 1992 war er Redakteur beim „Meeraner Blatt“ und von 1992 bis 1993Referent des sächsischen Landtagsabgeordneten Joachim Schindler (SPD).

Seit 1970 schrieb Eckert als freiberuflicher Schriftsteller zwei Fernsehspiele, ein Theaterstück, zwei Romane, Erzählungen, Feuilletons, Geschichten, Aphorismen, Autobiografien, eine Biografie und Gedichte. Außerdem verfasste er Beiträge für 24 Anthologien sowie Artikel für zahlreiche Zeitungen. Eckerts Erzählweise reicht von humoristischen, ironisch-satirischen, politisch bissigen bis hin zu ernsten Tönen.

Auszeichnungen:

Förderpreis des Institutes für Literatur „J. R. Becher“ Leipzig und des Mitteldeutschen Verlages Halle 1972

Hans-Marchwitza-Preis der Akademie der Künste der DDR 1974

Kurt-Barthel-Preis des Bezirkes Karl-Marx-Stadt 1983

Johannes-R.-Becher-Medaille in Silber und Bronze des Kulturbundes der DDR

Bürgermedaille der Stadt Meerane 2016

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