Sternschnuppen fängt man nicht

Ein Matrose, der auf einem Raketenschnellboot der Volksmarine dient, bekommt einen Abschiedsbrief von seinem Mädchen. Mareike, so heißt das Mädchen, das er liebt, schreibt ihm, dass er sie vergessen solle und dass sie ihren Polterabend mit einem anderen feiern wird. Doch das will sich Brinkmann nicht gefallen lassen. Er bittet um außerplanmäßigen Urlaub und begibt sich auf die lange Reise von der Küste bis zu Mareike und zu diesem Polterabend. Fast verpasst er den Termin, aber dann steht er in dem Saal, wo der Polterabend schon im Gange ist, sieht Mareike und sieht den anderen … Sternschnuppen aber fängt man nicht, heißt es.... alles anzeigen expand_more

Ein Matrose, der auf einem Raketenschnellboot der Volksmarine dient, bekommt einen Abschiedsbrief von seinem Mädchen. Mareike, so heißt das Mädchen, das er liebt, schreibt ihm, dass er sie vergessen solle und dass sie ihren Polterabend mit einem anderen feiern wird.

Doch das will sich Brinkmann nicht gefallen lassen. Er bittet um außerplanmäßigen Urlaub und begibt sich auf die lange Reise von der Küste bis zu Mareike und zu diesem Polterabend. Fast verpasst er den Termin, aber dann steht er in dem Saal, wo der Polterabend schon im Gange ist, sieht Mareike und sieht den anderen …

Sternschnuppen aber fängt man nicht, heißt es.



INHALT:

Das Boot

Mareike

Zehn Meter Ostsee unter der Eisenhaut

Mädchen

Brinkmann

Beutelfahrt

Das Geisterschiff

Der Anker

Das Rätsel Mareike

Schwere See

Mann über Bord

Rügen

Der Brief

Fingerloos

Polterabend

Ankunft



LESEPROBE:

Da war diese Nacht im Winter auf dem Boot, mitten auf der Ostsee. Weniger hatte befohlen: «Anker auf.» Aber der Spill zum Einhieven der Ankerkette fiel aus. Nachdem alles versucht worden war, mussten am Ende die Kräftigsten auf die Back, um den Anker mit den Händen hochzuhieven. Die Maschinen waren gestoppt.

Das Boot schaukelte wild. Auf der Back war es glatt, der Schneeregen machte die Arbeit zum Wagnis.

Weniger sah in Brinkmanns verzerrtes Gesicht. Er zog, zog mit blutenden Händen, immer wieder, als ob ihn die Kräfte nicht verlassen würden.

Aber sie verließen ihn anscheinend auch nicht, er hatte Bärenkräfte.

Sie mussten ihn hochbekommen, den Anker, mit einem pendelnden Anker konnten sie die Fahrt nicht fortsetzen. Er würde sich in der Schiffsschraube verfangen oder im Ruder.

So zogen sie und zogen.

Zentimeter um Zentimeter zogen sie den Anker hinauf.

«Machen Sie eine Pause, Genosse Brinkmann», sagte Weniger wieder, aber der winkte ab, keuchend, mit verschwitztem Haar. Der Schneeregen lief ihm über das Gesicht.

«Es geht noch, Genosse Kapitänleutnant. Ich bin solche Arbeiten gewohnt.»

Stolz schwang in seiner Stimme mit, und man sah, dass er es nicht tat, um einem Vorgesetzten zu gefallen. Schulter an Schulter zog er mit Old Marx. Auf einmal hob Old Marx die rechte Hand, spreizte zwei Finger. Und grinste. Was für eine Mannschaft!

Der keuchende Brinkmann ...

Und wieder zehn Zentimeter!

Fünf!



Das Boot

Mareike

Zehn Meter Ostsee unter der Eisenhaut

Mädchen

Brinkmann

Beutelfahrt

Das Geisterschiff

Der Anker

Das Rätsel Mareike

Schwere See

Mann über Bord

Rügen

Der Brief

Fingerloos

Polterabend

Ankunft



Da war diese Nacht im Winter auf dem Boot, mitten auf der Ostsee. Weniger hatte befohlen: «Anker auf.» Aber der Spill zum Einhieven der Ankerkette fiel aus. Nachdem alles versucht worden war, mussten am Ende die Kräftigsten auf die Back, um den Anker mit den Händen hochzuhieven. Die Maschinen waren gestoppt.

Das Boot schaukelte wild. Auf der Back war es glatt, der Schneeregen machte die Arbeit zum Wagnis.

Weniger sah in Brinkmanns verzerrtes Gesicht. Er zog, zog mit blutenden Händen, immer wieder, als ob ihn die Kräfte nicht verlassen würden.

Aber sie verließen ihn anscheinend auch nicht, er hatte Bärenkräfte.

Sie mussten ihn hochbekommen, den Anker, mit einem pendelnden Anker konnten sie die Fahrt nicht fortsetzen. Er würde sich in der Schiffsschraube verfangen oder im Ruder.

So zogen sie und zogen.

Zentimeter um Zentimeter zogen sie den Anker hinauf.

«Machen Sie eine Pause, Genosse Brinkmann», sagte Weniger wieder, aber der winkte ab, keuchend, mit verschwitztem Haar. Der Schneeregen lief ihm über das Gesicht.

«Es geht noch, Genosse Kapitänleutnant. Ich bin solche Arbeiten gewohnt.»

Stolz schwang in seiner Stimme mit, und man sah, dass er es nicht tat, um einem Vorgesetzten zu gefallen. Schulter an Schulter zog er mit Old Marx. Auf einmal hob Old Marx die rechte Hand, spreizte zwei Finger. Und grinste. Was für eine Mannschaft!

Der keuchende Brinkmann ...

Und wieder zehn Zentimeter!

Fünf!

Das Boot schaukelte stärker. Die Männer auf der Back, die ziehenden keuchenden Männer, Brinkmann, Old Marx, Bodendieck und Fingerloos, rutschten wieder und wieder aus, stürzten, krallten sich fest.

Weiterziehen!

Andere sprangen hinzu. Die Ablösung musste nicht befohlen werden. Jeder, der in den Armen wieder Kraft spürte, wollte ziehen. Knochenhauer zerbiss sich die Lippen, aber spürte es wohl nicht, zog weiter.

Der Schneeregen wurde dichter, das Wasser lief den Männern in den Nacken und am Körper hinunter.

Finster blickte Weniger auf die See.

Der Seegang nahm zu.

Aber der Anker!

Und die Kälte, die mit dem Sturm von Westen heranzog.

Fingerloos musste aufgeben, auch Bodendieck, Knochenhauer. Aber die Kräftigsten, Old Marx und Brinkmann, zogen noch immer, als ob ihre Sehnen aus Draht wären und immer aufs neue belastbar.

Sie zogen mit zusammengepressten Lippen.

Zentimeter um Zentimeter.

Und wieder zog auch Fingerloos, der sich erholt zu haben schien und nun kräftiger wirkte als die anderen. Und sie hievten den Anker hoch, diese drei Männer.



Geboren 1941 in Berlin. Diplom-Wirtschaftsingenieur. War einer der erfolgreichsten Krimiautoren der DDR.

Theodor-Körner-Preis.

Lebt in Leipzig. Schreibt Krimis, Thriller, Kinderbücher. Übersetzung ins Chinesische, Niederländische, Russische, Tschechische und Dänische.

Zwei Krimis erschienen vor der Wende bei S. Fischer. Sein Krimi „Tatort Teufelsauge“ war ab 2006 nach der Übersetzung ins Englische durch Professor Mark Webber Lehrstoff an der Universität Toronto im Kurs „Deutsche Kriminalliteratur“.

Sein Krimi „Der Sog“ wurde 1988 verfilmt und als „Alles umsonst“ nach der Wende mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt, zuletzt 2009.

Im Jahr 2010 erschienen seine besten schwarzhumorigen Kriminalgeschichten „Dunkel ist der Weg der Rache“.

Ab Mai 2012 ist sein fesselnder Norwegen-Krimi „Auf den Schwingen der Hölle“ im Buchhandel, der für Kontroversen sorgt, drastisch, düster, aber auch voller Poesie. Ein Buch mit einem gänzlich unerwarteten und schockierenden Finale.

Nach aufwendigen Recherchen in Tokyo entstand sein Thriller „Man stirbt nicht lautlos in Tokyo“, der zur Buchmesse 2013 in Leipzig als ein Vorzeige-Krimi des fhl Verlages Leipzig erschien.

Teilnahme am 2. Berliner Krimimarathon 2011.

Bibliografie:

Kinderbücher

Flucht über die Anden

Das Glücksschwein und andere Taschengeldgeschichten

Der Kommissar in der Regentonne und andere Detektivgeschichten

Ein Fall für die Feriendetektive

Ein Fall für die Superspürnasen

Elf Kicker im Fußballfieber

Mutgeschichten

Der vertauschte Mittelstürmer und andere Fußballgeschichten

Das Labyrinth in den Klippen

Die Ruine der Raben

Flucht aus Montecastello

Das Labyrinth in den Klippen

Gefährlicher Vollmond

Abenteuerland

Verfolgung durch die grüne Hölle

Schatzsuche auf der Totenkopfinsel

Das Grab des Pharaos

Duell mit dem Tyrannosaurus

Krimis

Der Sog (BRD-Titel: "Ein tödliches Ultimatum")

Tatort Teufelsauge

Die Hölle hat keine Hintertür

Neuntöter

Eine Stadt sucht einen Mörder

Der graue Mann

Der Tod kam in der Mittsommernacht

Satans tötende Faust

Im Höllenfeuer stirbt man langsam

Dunkel ist der Weg der Rache

Auf den Schwingen der Hölle

Sonstiges

Polterabend

Die ungewöhnliche Brautfahrt und andere Geschichten

Das Tal der Hornissen

Die Stunde des Kondors

Die Nacht der Schnee-Eule

Sternschnuppen fängt man nicht

Wo blüht denn blauer Mohn

Geschichten in Schulbüchern verschiedener Länder (Frankreich, Schweden, Norwegen)

Geschichten in christlichen Anthologien (Marienkalender)

Fernsehfilm: Alles umsonst

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