Tschernobylkinder
Die transnationale Geschichte einer nuklearen Katastrophe
Mehr als eine Million Kinder und Jugendliche wurden nach der Katastrophe von Tschernobyl zusammen mit tausenden von Begleitpersonen auf Reisen geschickt, um sich von der Strahlenexposition, zunehmend aber auch vom Alltag in der (post-)sowjetischen Zusammenbruchsgesellschaft zu erholen. Um diese »Tschernobylkinder« bildete sich ein dichtes transnationales Netzwerk von NGOs und Privatpersonen. Es übernahm immer mehr Aufgaben, die der Staat nicht mehr leisten konnte. Das mit der Öffnung der Sowjetunion einsetzende weltweite Engagement trug dazu bei, den atomaren Unfall, der in weiten Teilen der Welt zunächst als »typisch sowjetisch« galt, als transnationale Katastrophe sicht- und wahrnehmbar zu machen, indem es die Realität der Katastrophe in den Alltag hunderttausender Menschen in Europa und Nordamerika holte. Arndt zeigt, wie die »Tschernobylkinder« zugleich zu Zeugen und Repräsentanten eines untergehenden politischen Systems und der Auflösung der bipolaren Weltordnung wurden.
Dr. Melanie Arndt ist Professorin für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
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- Artikel-Nr.: SW9783647352084110164
- Artikelnummer SW9783647352084110164
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Autor
Melanie Arndt
- Mit Christof Mauch, Helmuth Trischler
- Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
- Seitenzahl 499
- Veröffentlichung 11.05.2020
- Barrierefreiheit
- ISBN 9783647352084
- Mit Christof Mauch, Helmuth Trischler