Nachteilsausgleich
Die berufliche Rehabilitation - Zeitschrift zur beruflichen und sozialen Teilhabe - Heft 2-2025
Es ist der Verdienst der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF), das Spannungsfeld zwischen "konkret erbrachter Leistung" und "grundsätzlicher Leistungsfähigkeit" einer Person analysiert zu haben. Dabei wurde heraus-gearbeitet, wie sehr die konkrete Leistung von Umgebungsbedingungen wie behinderungs-bedingten Barrieren oder individuellen Förderfaktoren bestimmt wird. Der im Sozialgesetz verankerte Nachteilsaus-gleich versucht sicherzustellen, dass behinderungsbedingte Barrieren in Prüfungssituationen beseitigt und damit die individuelle Leistungsfähigkeit eines Menschen mit Behinderung treffender bestimmt werden kann. Ganz im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland soll damit verhindert werden, dass das Vorliegen einer Behinderung zu einer Benachteiligung der betroffenen Person in Prüfungssituationen führt.
Im Zentrum dieser Ausgabe stehen aktuelle Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur geübten Praxis und zu Entwicklungsnotwendigkeiten des Nachteilsausgleichs für Menschen mit Behinderung. Ergänzt wird dieser Grundsatzartikel mit Überlegungen, inwieweit der Nachteilsausgleich durch sprachliche Barrierefreiheit sowie abgestimmte digitale Prüfungssituationen ergänzt, eventuell sogar ersetzt werden kann. Dass der Nachteilsausgleich ein Element in der Fachkräftesicherung des Handwerks darstellt, betont der Beitrag.
Die Verzahnte Ausbildung mit Berufsbildungswerken (VAmB) wird nach über zehn Jahren erfolgreichen Einsatzes anschließend bewertet. Über den verstärkten Einsatz dieser besonderen Ausbildungsform erreichen die Berufsbildungswerke vertiefte Erfahrungsmöglichkeiten für ihre Auszubildenden im betrieblichen Alltag und verbesserte Übergänge der Absolventen in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die beiden abschließenden Beiträge schildern die vielversprechenden Ergebnisse zweier Forschungsprojekte zur beruflichen Qualifikation von jungen Menschen mit Taubblindheit / Hörseh-behinderung und aus dem Autismus-Spektrum durch den Einsatz besonderer Konzepte und über assistive Technologien.
Dem früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann wird der Satz zugeschrieben: "Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt." Ganz in diesem Sinn ist der Nachteilsausgleich ein Element in der Verwirklichung einer auf Werten basierenden Gesellschaft in Deutschland.
Prof. Karl-Heinz Eser, geb. 1948, Diplom-Psychologe, 1997-2013 Gesamtleiter des Förderungswerkes St. Nikolaus und Leiter des Berufsbildungswerkes Dürrlauingen, Mitglied des Vorstandes der BAG BBW und des Geschäftsführenden Vorstandes der "Deutschen Vereinigung für Rehabilitation" (DVfR).
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- Artikel-Nr.: SW9783784138190110164
- Artikelnummer SW9783784138190110164
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Mit
Bundesarbeitsgemeinschaft Berufsbildungwerke
- Wasserzeichen ja
- Verlag Lambertus-Verlag
- Seitenzahl 68
- Veröffentlichung 12.06.2025
- ISBN 9783784138190
- Wasserzeichen ja