Probleme der Übersetzung bei Boris Vian anhand ausgewählter Beispiele

Inhaltsangabe:Einleitung: Bei dieser Arbeit handelt es sich zum einen um eine Untersuchung der deutschen Übersetzung von Boris Vians Roman L’Ecume des jours und zum anderen um eine Einleitung in Alfred Jarrys Wissenschaft der Phantasielösungen: der Pataphysik. In der Übersetzungswissenschaft gibt es keine festgelegten Kriterien, nach denen ein übersetzter Text sich untersuchen ließe, deshalb müssen sie für jeden Text individuell erarbeitet werden. Vian, von dessen Werk es in der einschlägigen Sekundärliteratur zumeist heißt, dass es sich in keine der gängigen literarischen oder philosophischen Strömungen seiner... alles anzeigen expand_more

Inhaltsangabe:Einleitung:

Bei dieser Arbeit handelt es sich zum einen um eine Untersuchung der deutschen Übersetzung von Boris Vians Roman L’Ecume des jours und zum anderen um eine Einleitung in Alfred Jarrys Wissenschaft der Phantasielösungen: der Pataphysik.

In der Übersetzungswissenschaft gibt es keine festgelegten Kriterien, nach denen ein übersetzter Text sich untersuchen ließe, deshalb müssen sie für jeden Text individuell erarbeitet werden. Vian, von dessen Werk es in der einschlägigen Sekundärliteratur zumeist heißt, dass es sich in keine der gängigen literarischen oder philosophischen Strömungen seiner Zeit einordnen lasse, war Mitglied des Collège de `Pataphysique, denn dort sah er seine Auffassungen von Sprache und Gesellschaft vertreten. Die Pataphysik ist eine moderne, spielerische Form des Nominalismus. Bezeichnungen sind nur Etiketten, dank derer wir unsere Umwelt strukturieren können. Es entspricht ihnen keine außersprachliche Realität, die Bedeutung von Zeichen existiert nur, weil sich eine Gruppe von Sprechern auf eben diese geeinigt hat. Die Beziehung von Zeichen und außersprachlicher Realität, die Gesetze der Realität, die Gesetze der Sprache, sie alle sind charakterisiert durch ihre Willkürlichkeit. Sprache ist somit ein Lieferant von Illusionen: Sie macht den Menschen glauben, mit ihr lasse sich ein Abbild der Wirklichkeit liefern, in Wahrheit entzieht sie dem Menschen jedoch den Zugang zum natürlichen Chaos.

Vian bedient sich in seinen Romanen ganz bewusst der Sprache als Lieferant von Illusionen, er führt seinen Leser durch Wortfallen in die Irre, die dieser aufgrund seiner sprachlichen beziehungsweise gedanklichen Konventionierung nicht sofort erkennt. Um den Roman verstehen zu können, muss der Leser sein Verhältnis zur Sprache neu überdenken, denn der übliche Verweischarakter von Sprache wird zerstört, wodurch eine unendliche Bedeutungsvielfalt entsteht. Wie aber lässt sich ein Text übersetzen, dessen Sinn nicht festzulegen ist?

Um die Problematik einer solchen Übersetzung zu verdeutlichen, wird hier mit Hilfe der Pataphysik ein Schlüssel zum Verständnis des Romans geliefert. Eine pataphysische Literatur existiert (noch) nicht in dem Sinne, in dem es eine symbolistische, surrealistische, dadaistische oder existentialistische Literatur gibt. Pataphysische Grundprinzipien liefern jedoch die Grundlage für eine ganze Reihe von literarischen Experimenten der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts; Mitglieder des Collège de […]

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