Landschaftliches Hochdeutsch
Rekonstruktion der oralen Prestigevarietät im ausgehenden 19. Jahrhundert
Bereits lange vor der Etablierung einer nationalen Standardaussprache haben sich Sprecher in der mündlichen Kommunikation einer Form des Hochdeutschen bedient, wenn sie entweder überregional verstanden werden oder durch ihre Sprachverwendung ein gewisses Prestige erlangen wollten. In der Wissenschaft besteht Konsens, dass dieses landschaftliche Hochdeutsch regional divergent und zudem dialektal geprägt gewesen sein muss. Eine empirische Basis für diese Annahme fehlte bisher jedoch weitgehend. Brigitte Ganswindt rekonstruiert erstmals das landschaftliche Hochdeutsch des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf einer breiten empirischen Grundlage hinsichtlich seiner phonetisch-phonologischen Merkmale. Sie zeigt, dass das landschaftliche Hochdeutsch je nach Region unterschiedlich stark regional bzw. dialektal geprägt war. Mit den Ergebnissen belegt Ganswindt nicht nur, dass die historische Prestigevarietät hinsichtlich ihrer lautlichen Merkmale diatopisch verschieden war, sie zeigt auch Raumstrukturen des landschaftlichen Hochdeutsch auf und zeichnet seine Entwicklung zu den modernen standardnahen Registern nach.
Brigitte Ganswindt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas. Forschungsschwerpunkte: (historische) Variationslinguistik und Varietätenerwerb bei Kindern. weniger anzeigen expand_less
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- Artikel-Nr.: SW9783515116800
- Artikelnummer SW9783515116800
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Autor
Brigitte Ganswindt
- Wasserzeichen ja
- Verlag Franz Steiner Verlag
- Seitenzahl 302
- Veröffentlichung 01.01.2017
- ISBN 9783515116800
- Wasserzeichen ja