Advance Care Planning: Instrument der Zukunft?
Seit 2018 besteht in der stationären Altenpflege in Deutschland das rechtlich verankerte Angebot einer gesundheitlichen Vorausplanung, international als Advance Care Planning (ACP) bekannt. Während die Stimmen zu diesem medizinethischen Vorsorgekonzept anfangs ausnahmslos positiv klangen, wird inzwischen immer mehr Kritik daran laut.
Anne Volmering-Dierkes beleuchtet die Ursachen für diesen Umkehrtrend, indem sie Leitende und Beratende zur ACP interviewt. Zentrale Fragen dabei sind:
• Welche Voraussetzungen nutzen und brauchen stationäre Langzeiteinrichtungen, um ACP umzusetzen?
• Welche Schwerpunkte werden dazu in den Einrichtungen gesetzt?
• Wie gelingt ACP und wie wird es bewertet?
• Wie nehmen Heimbewohnende es wahr?
• Welchen Stellenwert hat die finanzielle Vergütung des Beratungsangebotes?
• Welchen Einfluss haben geschichtliche Voraussetzungen
Anne Volmering-Dierkes, Dr., geb. 1964, ist Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin mit über 30-jähriger Erfahrung in der akutpflegerischen Versorgung. Sie arbeitet bei pflegewissenschaftlichen Projekten mit und lehrt in der Fort- und Weiterbildung sowie im hochschulischen Bereich. Sie ist zudem als Sachverständige bei zivil- und strafrechtlichen Fragestellungen tätig.
Danksagung 11
Vorwort 13
Einleitung 17
1 Ausgangslage 23
1.1 Geschichte zu ACP – eine Rekonstruktion des Begriffes aus historischer Sicht 24
1.2 Advance Care Planning (ACP) – Deutungen, Definitionen, Übersetzung, Gegenüberstellungen und kritische Diskussionen 28
1.3 Rechtliche Rahmungen in der Bundesrepublik Deutschland zu Patientenverfügung und ACP 34
1.3.1 Die Patientenverfügung, rechtliche Voraussetzungen und Diskussionen 36
1.3.2 Das Hospiz- und Palliativgesetz 39
1.3.3 Die Weiterbildung zu ACP-Gesprächsberatung 41
1.3.4 Die gesetzliche Vertretung bei Nichteinwilligungsfähigkeit 43
1.4 Diskursanalytische Ergebnisse in Deutschland (2011 bis 2017) 46
1.5 ACP als ein Bestandteil der Prinzipienethik oder Care-Ethik? 53
2 Historische und gesellschaftliche Setzungen
als Hinwendung zum aktuellen Diskurs 59
2.1 Palliative Versorgung, Sterbebegleitung und Orte des Sterbens 60
2.1.1 Die Leibes- und Seelenpflege – "Krankheit als Prüfstein Gottes" 63
2.1.2 Beratung als Teil des "Psychobooms" und "Kind der Moderne" 65
2.1.2.1 Allgemeines zur Beratung 66
2.1.2.2 Problemhistorische Perspektive zu Beratung 67
2.1.2.3 Beratung als Bestandteil der Pflege 69
2.2 Gesellschaftliche Wahrnehmungen von Sterben und Tod 73
2.2.1 Die Technisierung und fragliche Tabuisierung im 20. Jahrhundert – Der Tod als medizinisches Versagen und das Verschwinden der Leichen aus dem Alltag 74
2.2.2 Authentizität – Die heutige Gestaltung von Sterben und Tod 76
2.3 Versorgungsstrukturen und Entwicklung der Altenpflege in Deutschland 77
2.3.1 Entwicklungen der Versorgungstrukturen von alten Menschen vom 19. Jahrhundert bis heute 77
2.3.2 Entwicklungen der Altenpflege in Deutschland 82
2.4 Zwischenresümee 85
3 Semantische Netzwerke – Autonomie, Freiheit, Selbstbestimmung und Menschenwürde 91
3.1 Autonomie 94
3.2 Selbstbestimmung 96
3.3 Menschenwürde 99
3.4 Zwischenresümee 101
4 Nationale und internationale Entwicklungen
zu ACP in Altenpflegeheimen 103
4.1 Prävalenz und Bewertung 103
4.2 ACP für demenziell Erkrankte 110
4.3 Conclusio zum nationalen und internationalen Stand der Forschung 112
5 Methodisches Vorgehen und Fragestellung 115
5.1 Forschungsfragen 117
5.2 Untersuchungsdesign 119
5.3 Datenauswertung 121
5.4 Sampling bzw. Fallauswahl 123
5.5 Rekrutierung der Interviewpartner:innen und Durchführung der Interviews 124
5.6 Die COVID-19-Pandemie, Störfaktor und Brennglas – Reflexion zum Forschungsvorgehen 125
5.7 Limitationen der Untersuchung 129
6 Analyse 131
6.1 Allgemeine und spezielle Voraussetzungen für ACP 132
6.1.1 "Wir haben sicherlich immer mehr oder weniger Beratung im Pflegebereich gemacht. Aber so nebenher." Allgemeine Voraussetzungen in den untersuchten Einrichtungen und Organisationen 132
6.1.2 "Ohne gute palliative Strukturen wird die Umsetzung von Vorsorgeplanung nicht funktionieren." Spezielle Voraussetzungen für ACP 145
6.2 Gestaltung der ACP-Beratung, ACP-Beratung als neue, sinnhafte Aufgabe und die Zusammenarbeit mit dem Pflegeteam 150
6.2.1 "Aber bei uns gibt es ein Formular, was umgesetzt werden muss und das ist die Verfügung für Notfälle." Gestaltung der ACP-Beratung 150
6.2.2 "Aber das wäre doch etwas für Sie." Die neue Aufgabe der ACP-Beratung 152
6.2.3 "Das ist, was ich meine, etwas Sinnvolles zu tun." ACP-Beratung als sinnstiftende Aufgabe 154
6.2.4 "Da hat keiner in der Altenpflege Zeit sich so hinzusetzen." Die Zusammenarbeit von Pflegeteam und ACP-Beratenden 156
6.3 Umsetzung von ACP in unterschiedlichen Versorgungssettings, ACP-Beratung bei Demenzerkrankten, Suggestion und Ablehnung 158
6.3.1 " Und im Pflegeheim ist es dann doch häufig so, da sind die Personen eher zögerlicher." ACP-Gespräche in unterschiedlichen Versorgungssettings 159
6.3.2 "Das heißt nicht, dass der Demenzerkrankte, weil er Demenz hat, nichts mehr kriegt." Das ACP-Gespräch mit Demenzerkrankten 161
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- Artikel-Nr.: SW9783863217273110164
- Artikelnummer SW9783863217273110164
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Autor
Anne Volmering-Dierkes
- Wasserzeichen ja
- Verlag Mabuse-Verlag
- Seitenzahl 263
- Veröffentlichung 07.04.2025
- ISBN 9783863217273
- Wasserzeichen ja