Ostmitteleuropa nach 1918

geschichte für heute 4/2020

Die Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg führte zu einer historischen Zäsur, die nicht nur die politische Landkarte dieses Teils der Welt veränderte, sondern auch die Flucht und Vertreibung von mehr als einer Million Menschen zur Folge hatte. Im Mittelpunkt stand dabei der am 10. August 1920 unterzeichnete Vertrag von Sèvres, der letzte der fünf Pariser Vorortverträge, die nach der Niederlage des Deutschen Reiches und seiner Verbündeten unterzeichnet worden waren. Der Vertrag von Sèvres sollte nach dem Willen der Siegermächte eine quasi-koloniale Ordnung in den Gebieten umsetzen, die bis dahin dem Osmanischen Reich... alles anzeigen expand_more

Die Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg führte zu einer historischen Zäsur, die nicht nur die politische Landkarte dieses Teils der Welt veränderte, sondern auch die Flucht und Vertreibung von mehr als einer Million Menschen zur Folge hatte. Im Mittelpunkt stand dabei der am 10. August 1920 unterzeichnete Vertrag von Sèvres, der letzte der fünf Pariser Vorortverträge, die nach der Niederlage des Deutschen Reiches und seiner Verbündeten unterzeichnet worden waren. Der Vertrag von Sèvres sollte nach dem Willen der Siegermächte eine quasi-koloniale Ordnung in den Gebieten umsetzen, die bis dahin dem Osmanischen Reich gehörten. Dies beinhaltete die Absicht, das Territorium der heutigen Türkei zu zerlegen und in Einflussbereiche zu unterteilen. Das türkische Volk widersetzte sich jedoch diesem "Todesurteil"; und vier Jahre nach dem Waffenstillstand von Mudros musste die Suche nach Frieden im Orient nahezu von vorne beginnen. Das Ergebnis war der Frieden von Lausanne vom 24. Juli 1923, der der Region eine völlig andere Nachkriegsordnung gab, als es der Vertrag von Sèvres vorgesehen hatte. Während der Vertrag von Sèvres von den Türken als nationale Demütigung wahrgenommen wurde, half der Vertrag von Lausanne ihnen, ihren Wunsch nach nationaler Selbstbestimmung zu verwirklichen.



Roland Banken

Studium der Geschichte, Sozialwissenschaften und Anglistik sowie der Rechtswissenschaft, Promotion im Völkerrecht. Seit 2012 Referent im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz.



Dr. Christian Bunnenberg

Juniorprofessor für Didaktik der Geschichte am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum.



Dr. phil. habil. Stephan Lehnstaedt

Seit 2016 Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien am Touro College Berlin. Er veröffentlichte umfangreich zur deutsch-polnischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere den beiden Weltkriegen, dem Holocaust und dessen Wiedergutmachung. In Polen mehrfach für seinen Beitrag zur deutsch-polnischen Aussöhnung ausgezeichnet, u. a. mit der Anielewicz-Medaille vom Verband der Holocaust-Überlebenden.



Roland Banken

Von Moudros 1918 bis Lausanne 1923. Der beschwerliche Weg zur Beendigung des Ersten Weltkrieges mit der Türkei



Stephan Lehnstaedt

Marschall und Mythos. Józef Piłsudski als Held und Feindbild der polnischen Geschichte 1920 bis 2020



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Berichte aus dem Bundesverband und den Landesverbänden

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