Die Pflege von Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus
Ethische Konflikte der Diakonissen im Katharinenhof Großhennersdorf
Im Nationalsozialismus wurden in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung unbeschreibliche Gräueltaten verübt. Angesichts des zunehmend präsenten Rechtsextremismus in Deutschland sind ein fundiertes historisches Bewusstsein und die Fähigkeit zur emotionalen Auseinandersetzung für professionell Pflegende unverzichtbar. So können sie moralische Sensibilität entwickeln und soziale sowie politische Verantwortung übernehmen.
Vor diesem Hintergrund nimmt Karen Briesen den Katharinenhof in der Diakonie Oberlausitz in den Blick – ein Beispiel für eine Pflege- und Behinderteneinrichtung in der NS-Zeit. Sie spürt den Handlungsspielräumen der Diakonissen im Pflegealltag nach und deckt auf, dass sie mehr Widerstand leisteten, als angenommen. Die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die heutige Pflegepraxis sowie deren Relevanz im Kontext aktueller politischer Entwicklungen diskutiert sie im Anschluss
Karen Briesen, geb. 1969, ist Pflegewissenschaftlerin, Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin sowie Praxisanleiterin. Als Expertin für evidenzbasierte Pflege engagiert sie sich aktiv für die Integration neuer Erkenntnisse in die Ausbildung und das Studium zukünftiger Pflegefachpersonen. Sie fördert den Transfer der Wissenschaft in die Pflegepraxis und setzt sich für die Weiterentwicklung des pflegehistorischen Diskurses ein
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis 7
Vorwort 9
1 Einleitung 13
2 Methodik 17
2.1 Forschungsinteresse 17
2.2 Forschungsstand 18
2.3 Struktur und Aufbau der Arbeit nach der Grounded Theory 20
2.4 Entwicklung der wissenschaftlichen Fragestellung 23
3 Historischer Kontext 25
3.1 Die Gründung der Diakonissen-Mutterhäuser 25
3.2 Die Entwicklung des Kaiserswerther Verbandes und der Diakonie bis 1933 27
4 Die Diakonissen im Katharinenhof in
Großhennersdorf 35
4.1 Die Geschichte des Katharinenhofs bis 1933 35
4.1.1 Die Historie im Überblick 35
4.1.2 Dr. Ewald Meltzer – Die Bedeutung seiner Arbeit im Katharinenhof 36
4.1.3 Veränderungen im Katharinenhof ab 1933 42
4.2 Handlungsspielräume der Diakonissen unter den Bedingungen des NS 44
4.2.1 Zwischen Nächstenliebe, Zwangssterilisation und Euthanasievorbereitung bis 1939 45
4.2.2 Entlassung, Verlegung und Abtransport der Kinder des Katharinenhofs – 1940 56
4.2.3 Erfahrungen der Diakonissen mit den Bessarabien- Deutschen Umsiedlern bis Ende 1941 65
4.2.4 Dezentrale Euthanasie – Das Wirken der Diakonissen in anderen Pflegeanstalten 68
5 Zum Gedenken an die Opfer der Euthanasie 77
6 Ergebnisse 81
6.1 Die Ambivalenz der Diakonissen 81
6.1.1 Konformität und Anpassung an die nationalsozialistischen Bedingungen 81
6.1.2 Widerständiges Verhalten und Handeln der Diakonissen 82
6.2 Zusammenfassung der Ergebnisse 83
6.3 Beantwortung der Forschungsfrage 85
7 Diskussion 87
8 Fazit 93
Literaturverzeichnis 95
Archivalien 105
Anhangsverzeichnis 109
Anhang 110
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- Artikel-Nr.: SW9783863217228110164
- Artikelnummer SW9783863217228110164
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Autor
Karen Briesen
- Wasserzeichen ja
- Verlag Mabuse-Verlag
- Seitenzahl 131
- Veröffentlichung 07.04.2025
- ISBN 9783863217228
- Wasserzeichen ja