Stoffwechselpolitik
Arbeit, Natur und die Zukunft des Planeten | Vom kolonialen Dreieckshandel bis zur Care-Krise
Wenn wir die ökologische Krise verstehen wollen, müssen wir die Arbeitswelt verstehen. Denn es ist die Arbeit, durch die Gesellschaften ihren Stoffwechsel mit der Natur vollziehen. Arbeitspolitik ist daher für Simon Schaupp stets auch Umweltpolitik – oder »Stoffwechselpolitik«. Dabei spielt die Natur selbst eine aktive Rolle: Je weiter ihre Nutzbarmachung vorangetrieben wird, desto drastischer wirkt sie auf die Arbeitswelt zurück.
Wie produktiv diese Perspektive ist, zeigt der Soziologe an einer Vielzahl historischer Beispiele: Ohne Moskitos sind weder Aufstieg noch Niedergang der Plantagenwirtschaft zu verstehen. Die Durchsetzung der Gewerkschaften wurde unter anderem durch die neuen Machthebel möglich, welche die materiellen Eigenschaften der Steinkohle den Beschäftigten an die Hand gaben. Und in frühen Schlachtfabriken setzten streikende Arbeiter die Unternehmer unter Druck, indem sie die eben eingeführten Fließbänder zum Stillstand brachten, so dass sich bald die verwesenden Tierkadaver stauten. Soll die Erderwärmung zumindest verlangsamt werden, setzt dies für Schaupp eine Transformation der Arbeitswelt voraus: Wir müssen die Logik der expansiven Nutzbarmachung überwinden und die Autonomie der Natur ernst nehmen.
»Stoffwechselpolitik führt alle wichtigen Ansätze der gegenwärtigen umweltpolitischen Debatte zusammen und steckt voller interessanter Informationen. ... Diese Lektüre lohnt sich für alle, die über den Zusammenhang von Ökonomie und Ökologie neu nachdenken wollen.«
»Liest sich wie ein spannender Roman.«
»Unverzichtbar.«
»»Stoffwechselpolitik – Arbeit, Natur und die Zukunft des Planeten« … ist ein grosser theoretischer Wurf.«
»Es gibt Analysen unserer vielfach zersplitterten Gegenwart, die einen anders aus der Lektüre herauskommen lassen, als man hineinging. Und damit willkommen zur Lektüre von Simon Schaupps Stoffwechselpolitik ...«
»In Stoffwechselpolitik ... legt [Schaupp] einen überzeugenden Versuch vor, Produktions- und Arbeitspolitik mit Umweltpolitik zu verflechten. ... In so akribischen wie spannenden historischen Analysen arbeitet [er] heraus, wie die Organisationsformen von Natur, Arbeit und Produktion einander beeinflussen ...«
»Schaupps Stärke besteht neben der Anschaulichkeit seiner Ausführungen in einer kompromisslosen, analytischen Schärfe. Die Natur als Akteur ins Spiel zu bringen, sie aber nicht zum einzigen Player zu erklären ... sondern auf die Handlungsmacht der Beschäftigten abzuheben, ermöglicht eine Perspektive auf Umweltpolitik, die nicht in Gegnerschaft zur Arbeitspolitik steht.«
»Schaupp hat ein dichtes, theoretisch ambitioniertes und empirisch reichhaltiges Buch vorgelegt, dessen Lektüre sowohl fesselnd als auch aufschlussreich ist.«
»Schaupps Buch ist ein lesenswerter Beitrag zur Verschränkung von sozialer Frage und Klimapolitik.«
Simon Schaupp, geboren 1988, ist Oberassistent am Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse der Universität Basel. Seine 2021 erschienene Dissertation Technopolitik von unten wurde mehrfach ausgezeichnet. Im Suhrkamp Verlag gab er zuletzt zusammen mit Tanja Carstensen und Sebastian Sevignani den Band Theorien des digitalen Kapitalismus heraus (stw 2415). weniger anzeigen expand_less
Versandkostenfreie Lieferung! (eBook-Download)
Als Sofort-Download verfügbar
- Artikel-Nr.: SW9783518779347450914
- Artikelnummer SW9783518779347450914
-
Autor
Simon Schaupp
- Wasserzeichen ja
- Verlag Suhrkamp Verlag
- Seitenzahl 402
- Veröffentlichung 18.03.2024
- Barrierefreiheit
- Keine Angabe: Keine Informationen zur Barrierefreiheit bereitgestellt
- ISBN 9783518779347