Gehirn&Geist 2/2019 Die Kraft der Gedanken

Wie positive Einstellungen Körper und Geist stärken

Editorial: Neulich ließ mich eine kleine Studie aufmerken: Sport sei nicht gleich Sport, so die Aussage. Wer länger fit bleiben wolle, solle besser auf Ausdauer- statt auf Krafttraining schwören. Denn Ersteres schütze die Telomere in den weißen Blutzellen. Die Länge dieser Endstücke der Chromosomen gilt Medizinern als wichtiges Maß für unser biologisches Alter. Dass Laufen eher gesund hält, als Gewichte zu stemmen, überrascht freilich nicht besonders. Ungleich verblüffender klingt die folgende Nachricht. Wer eine positivere Einstellung zum Altern hat, dessen Zellen weisen ebenfalls oft längere Telomere auf.... alles anzeigen expand_more

Editorial: Neulich ließ mich eine kleine Studie aufmerken: Sport sei nicht gleich Sport, so die Aussage. Wer länger fit bleiben wolle, solle besser auf Ausdauer- statt auf Krafttraining schwören. Denn Ersteres schütze die Telomere in den weißen Blutzellen. Die Länge dieser Endstücke der Chromosomen gilt Medizinern als wichtiges Maß für unser biologisches Alter. Dass Laufen eher gesund hält, als Gewichte zu stemmen, überrascht freilich nicht besonders. Ungleich verblüffender klingt die folgende Nachricht. Wer eine positivere Einstellung zum Altern hat, dessen Zellen weisen ebenfalls oft längere Telomere auf. Könnte es sein, dass unsere körperliche Verfasstheit von unserer Geisteshaltung abhängt? Entlang dieser und zahlreicher ähnlicher Fragen hat sich in den letzten Jahren ein neuer Forschungszweig ausgebildet, den wir Ihnen in diesem Heft vorstellen: die "Mindset"-Wissenschaft. Eine Pionierin auf dem Gebiet ist die Psychologin Alia Crum von der kalifornischen Stanford University. Langjährige Leserinnen und Leser erinnern sich womöglich an einen Geistesblitz, den wir über eine erste Studie von ihr im Heft hatten: "Wer's glaubt, wird schlank" (Gehirn&Geist 4/2007, S. 12). Die Forscherin hatte damals 84 Zimmermädchen in einer Infoveranstaltung aufgeklärt, dass schon 30 Minuten tägliche Bewegung einen gesunden Lebensstil ausmachen. Ein Teil der Probandinnen wurde darüber hinaus auf die sportlichen Facetten des eigenen Jobs aufmerksam gemacht. Das alltägliche Bettenmachen und Putzen sei bereits ein gutes Workout. Vier Wochen später punkteten die Mitarbeiterinnen dieser Teilgruppe mit besseren Fettwerten und niedrigerem Blutdruck. Diese Entdeckung ließ Crum nicht mehr los. Nachfolgende Studien zeichnen ein immer genaueres Bild: Wie wir die Dinge sehen und was wir von ihnen erwarten, hat erhebliche Auswirkungen auf wichtige körperliche Prozesse. Das betrifft so unterschiedliche Lebensbereiche wie Ernährung und Diäten, Fitness, Schlafprobleme und weitere Krankheitsbilder. Unser Titelthema ab S. 12 lege ich Ihnen daher besonders ans Herz. Aber bitte auch das Joggen nicht vergessen!

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