Lebensformen

Wie wir heute Familie leben, arbeiten und wohnen

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Ich war eine "R", eine sogenannte "Risikoschwangere". Mit 38 Jahren – zumindest aus medizinischer Sicht – nicht mehr im besten Alter, um ein Kind zu bekommen. Die Fachbezeichnung für eine Schwangerschaft nach dem 35. Lebensjahr nimmt wirklich keine Rücksicht darauf, dass man sich eigentlich noch wie 28 fühlt – nur eben ein bisschen weiser. Gnadenlos wird von der "geriatrischen Schwangerschaft" gesprochen. Irgendwie hört sich das eher nach Ende als nach Anfang an, nach Stützstrümpfen und 47/11. Das "R" wurde in den Mutterpass eingetragen. Gut sichtbar auf einer der ersten Seiten. Dort hat es sich breit gemacht und hämisch gefragt:... alles anzeigen expand_more

Ich war eine "R", eine sogenannte "Risikoschwangere". Mit 38 Jahren – zumindest aus medizinischer Sicht – nicht mehr im besten Alter, um ein Kind zu bekommen. Die Fachbezeichnung für eine Schwangerschaft nach dem 35. Lebensjahr nimmt wirklich keine Rücksicht darauf, dass man sich eigentlich noch wie 28 fühlt – nur eben ein bisschen weiser. Gnadenlos wird von der "geriatrischen Schwangerschaft" gesprochen. Irgendwie hört sich das eher nach Ende als nach Anfang an, nach Stützstrümpfen und 47/11. Das "R" wurde in den Mutterpass eingetragen. Gut sichtbar auf einer der ersten Seiten. Dort hat es sich breit gemacht und hämisch gefragt: "Wieso hat es eigentlich so lange gedauert, bis dieses Kind kommen konnte? Und ist es eigentlich fair, Kindern so alte Eltern zuzumuten?



Die Antworten auf all diese Fragen sind kompliziert. Wie so vieles im Leben. Das Kind ist mittlerweile da – trotz des Rs im Mutterpass. Ohnehin hat niemand mehr nach diesem Buchstaben gefragt. Denn sobald man nicht mehr schwanger ist, ist man plötzlich nur noch eine "N". Eine "normale" Mutter, die versucht, sich und ihr Umfeld halbwegs humorvoll durch den Alltag zu navigieren. Die, egal ob nun 28 oder 38, ihre Grenzen neu kennenlernt und täglich verschiebt, die sich manchmal in ihr altes Leben zurücksehnt und ihr neues nicht missen will.



Manchmal scheint der Alltag ohnehin ein wilder Buchstabensalat. Da werden aus Rs wieder Ns, da kämpfen wir mit Hs (Herausforderungen) oder verpassten Cs (Chancen), fragen uns ob wir die richtigen Es (Entscheidungen) getroffen haben. Und all das ist keine Diagnose, sondern der Zustand, den man Leben nennt. Wie es anderen gelingt, sich durch diese Buchstabensammlung zu bewegen davon erzählen die Beiträge in diesem Dossier. Sie zeigen, wie vielfältig Familie heute gelebt, Arbeit gestaltet und Wohnen organisiert wird. Die Geschichten eröffnen neue Perspektiven, regen zum Nachdenken an und machen deutlich, dass es manchmal ein bisschen Abstand braucht, um die Buchstaben, die einem das Leben vor die Füße schmeißt, zu einem neuen Wort, einer neuen Haltung zu formen.



Editorial von Marie Lisa Kehler 3

Wir wollten keine Kinder. War das ein Fehler?4

Mamas unter Druck7

"Das Zeitlose einer Karte ist befreiend" 11

Das Leben ist auch ohne Kinder schön 14

Hauptsache, mit Sahne 19

Getippte Landlust 23

Warum immer mehr Frauen freiwillig Single bleiben 25

Vater, Vater, Kind 29

Jungs müssen pumpen 40

Der Kampf zwischen Tradwives und Corporate Girls 45

Kein Raum für das große Fressen 48

Alt werden in Gemeinschaft 51

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