Der erste, zweite und dritte Johannesbrief

Die meisten Kommentare und Untersuchungen zu den Johannesbriefen sehen sie in der Auseinandersetzung mit einer gnostischen Strömung. Demgegenüber – so wird gesagt – versuche der Autor, seine Adressatengemeinden zur Rechtgläubigkeit zu rufen, während die Gegner als Verführer und Antichristen bezeichnet werden. Der vorliegende Kommentar macht aber deutlich, dass es in den Johannesbriefen nicht um die Frage der Recht- oder Falschgläubigkeit geht. Dem Verfasser geht es um das eine Bekenntnis zu Jesus Christus, dessen Bejahung einen Christen von einem Nichtchristen unterscheidet. Die Gemeinden, die er am Ende des ersten Jahrhunderts im Blick hat,... alles anzeigen expand_more

Die meisten Kommentare und Untersuchungen zu den Johannesbriefen sehen sie in der Auseinandersetzung mit einer gnostischen Strömung. Demgegenüber – so wird gesagt – versuche der Autor, seine Adressatengemeinden zur Rechtgläubigkeit zu rufen, während die Gegner als Verführer und Antichristen bezeichnet werden. Der vorliegende Kommentar macht aber deutlich, dass es in den Johannesbriefen nicht um die Frage der Recht- oder Falschgläubigkeit geht. Dem Verfasser geht es um das eine Bekenntnis zu Jesus Christus, dessen Bejahung einen Christen von einem Nichtchristen unterscheidet. Die Gemeinden, die er am Ende des ersten Jahrhunderts im Blick hat, werden von staatlicher Seite massiv gefährdet und unter Druck genommen. Daraus resultiert eine Abwanderungsbewegung, der sich der Verfasser speziell des ersten Johannesbriefs entgegenstellt. Glaube ist deshalb für ihn nicht eine Satzwahrheit, sondern Ausdruck der ausschließlichen Bindung der eigenen Existenz an Jesus Christus. Das Bekenntnis zu Jesus vermittelt zugleich die Zugehörigkeit zur Bekenntnisgemeinschaft der »Kinder Gottes«. Nur denjenigen, die an diesem Bekenntnis trotz hoher Gefährdung festhalten und gegenüber der christlichen Gemeinde gegenüber solidarisch bleiben (»Bruderliebe« üben), ist das ewige Leben zugesagt. Das Bekenntnis zu Jesus Christus zielt also sowohl auf die Vergewisserung der eigenen Heilsorientierung – der gegenwärtigen Gefährdung zum Trotz – als auch auf die Abgrenzung nach außen. Eine innerchristliche Differenz ist im ersten Johannesbrief nicht im Blick.



Dietrich Rusam ist seit 2004 Lehrkraft und Fachbetreuer für Evangelische Religionslehre am Richard-Wagner-Gymnasium Bayreuth.



Dietrich Rusam bildet Vikar:innen religionspädagogisch aus und begleitet seit 2004 Schüler:innen durch die mündliche und schriftliche Abiturprüfung im Fach Evangelische Religionslehre. Rusam ist Privatdozent für Neues Testament und Lehrbeauftragter für Dogmatik an der Hochschule für Evangelische Kirchenmusik in Bayreuth.

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  • Autor find_in_page Dietrich Rusam
  • Mit find_in_page Walter Klaiber
  • Autoreninformationen Dietrich Rusam ist seit 2004 Lehrkraft und Fachbetreuer für… open_in_new Mehr erfahren
  • Verlag find_in_page Vandenhoeck & Ruprecht
  • Seitenzahl 229
  • Veröffentlichung 04.12.2017
  • Barrierefreiheit
    Aktuell liegen noch keine Informationen vor
  • ISBN 9783788731304

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