Neuroökonomische Studien zum Gefangenendilemma

Ein Überblick

Inhaltsangabe:Einleitung: Das Gefangenendilemma ist die Grundstruktur vieler sozialer Dilemmata. Obwohl schon viel länger bekannt, wurde es erstmals in den fünfziger Jahren von Merrill Flood und Melvin Dresher für die Rand Corporation, welche die Anwendung derartiger Modelle auf Nuklearwaffenstrategien untersuchte, formuliert. Anschließend wurde es von A.W. Tucker formalisiert und in seiner bekanntesten sowie namensgebenden Form als strategische Interaktion zwischen zwei Gefangenen dargestellt. Ähnliche Situationen begegnen uns immer wieder sowohl in unserem Alltag als auch in der Wirtschaft; von der Entscheidung, wählen zu gehen oder in einer... alles anzeigen expand_more

Inhaltsangabe:Einleitung:

Das Gefangenendilemma ist die Grundstruktur vieler sozialer Dilemmata. Obwohl schon viel länger bekannt, wurde es erstmals in den fünfziger Jahren von Merrill Flood und Melvin Dresher für die Rand Corporation, welche die Anwendung derartiger Modelle auf Nuklearwaffenstrategien untersuchte, formuliert. Anschließend wurde es von A.W. Tucker formalisiert und in seiner bekanntesten sowie namensgebenden Form als strategische Interaktion zwischen zwei Gefangenen dargestellt.

Ähnliche Situationen begegnen uns immer wieder sowohl in unserem Alltag als auch in der Wirtschaft; von der Entscheidung, wählen zu gehen oder in einer Wohngemeinschaft aufzuräumen, bis hin zu unternehmerischen Entscheidungen, wie der Festlegung eines Werbebudgets, oder politischen Problemen wie nuklearen Rüstungsrennen, beruhen sie in ihrer Problematik alle auf der Grundstruktur des Gefangenendilemmas.

Trotz des von der klassischen ökonomischen Analyse postulierten Ergebnisses (alle Spieler folgen ihrem Anreiz zu defektieren) beobachtet man in der Realität oft kooperatives Verhalten. Zum Beispiel kooperierten die Versuchspersonen, in einer in dieser Arbeit später noch ausführlich präsentierten Studie, in einem einmaligen Gefangenendilemma in 81% der Fälle, falls sie annahmen, gegen einen menschlichen Interaktionspartner zu spielen. Dies geschieht auch ohne bindende Verträge oder eine sonstige Veränderung der Auszahlungsstruktur. Obwohl die scheinbar dominanten Strategien klar sichtbar sind, finden die beteiligten Spieler manchmal einen Weg, durch Kooperation das für beide zusammen optimale Ergebnis zu erreichen.

Die Neuroökonomik, das Thema dieser Abschlussarbeit, stellt einen relativ neuen interdisziplinären Forschungszweig zwischen der Volkswirtschaftslehre und den kognitiven Neurowissenschaften dar. Dieser untersucht die Mechanismen unseres Gehirns, die unsere ökonomische Entscheidungsfindung steuern und beeinflussen. Sie liefert Erkenntnisse über die Funktionen des menschlichen Gehirns und hat für Ökonomen darüber hinaus das Potential, theoretische Modelle über das menschliche Verhalten zu erweitern. Die klassische ökonomische Theorie behandelt die Ursprünge des menschlichen Verhaltens als ‘black box’ und begnügt sich nicht selten mit abstrakten Modellen, welche die menschliche Entscheidungsfindung auf Märkten zwar oft, aber nicht in jedem Fall, richtig abbildet. Die individuellen Nutzen und die darauf beruhenden Entscheidungen werden als bekundete […]

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