Alma Zombie

Haïti ist ein kleines, armes Land im Westen der Insel Hispaniola.

Am 12. Januar 2010 wurde es zur Bühne der Welt,

Trauerbühne für eine der größten Tragödien der Menschheitsgeschichte.

Innerhalb von Sekunden raffte ein Schreckensbeben 316.000 Menschenleben dahin, verstümmelte zahllose Überlebende und verwandelte

Millionen von Bauwerken in Schutt und Staub.

Unter den Opfern war auch Otto Hegnauer, der auf der Insel sein kleines Paradies für den Lebensabend eingerichtet hatte und jetzt alles verlor. Wie er das Leben behielt und damit neu anfing, erzählt er in diesem Buch.

Über den Autor:

Otto Hegnauer

Schon als Junge war mir die Stadtwüste zu eng, ich suchte außerordentliche Abenteuer. Ich fand sie in Haïti und erzähle sie in diesem Buch weiter für all die, die auch lieber leben als leiden.

20 Jahre lang genoss ich Abenteuer à gogo. Dann, es war am Abend des 12. Januar 2010, war das goldene Zauberland jäh zu Ende. Es rumorte und schüttelte irr, die Mauern schwankten wie Bambusstängel im Wind, Möbel stürzten und Glas splitterte, 316.000 Menschen kamen um - in 13 Sekunden - und ebensoviele verloren die Glieder, Millionen das Haus, auch ich. Ich wohne seither bei Einheimischen, gleich einfach wie sie - jetzt habe ich das gelernt - und schreibe mein Buch. Das ist alles, was ich noch kann.

Es gibt zwei Gefühle, die ich behalten und bei andern erzeugen möchte: das Herzklopfen und das Schmunzeln.

Herzklopfen durch Spannung, denn Herzklopfen zeigt, dass wir noch sind. Auch Schmunzeln hilft leben, Weinen bringt nur den Tod.

Ich durfte sie beide behalten nach dem Goudou-goudou. 316.000 klopft das Herz nicht mehr. Mir klopft es noch. Ich weiß nicht, wie ich das verdient habe. Und ich weiß nicht, wie viele noch schmunzeln können. Ihnen möchte ich helfen.