Die Zeitwaage

Erzählungen | Georg-Büchner-Preis 2023

Lutz Seilers preisgekrönte Erzählungen Der Vater, der Angst hat, seine Tochter zu verlieren. Das Kind vor der Schule bei seinem ersten Kuss. Das Palaver des Stotterers, wenn er allein ist. Die Liebe zu einer Schachmeisterin, die plötzlich mehr als vorbei ist. Und immer geht es in diesen Geschichten auch um seltsame Apparaturen und ihr Geräusch: das bestialische Jaulen einer Handsirene, Nacht für Nacht, das leise Knistern eines Geigerzählers unter dem Pullover oder den Ton, den die Zeitwaage macht – eine kleine, unscheinbare Maschine, die in den Gang der Uhren und Schicksale lauscht. All diese Erzählungen, für die Lutz Seiler... alles anzeigen expand_more

Lutz Seilers preisgekrönte Erzählungen



Der Vater, der Angst hat, seine Tochter zu verlieren. Das Kind vor der Schule bei seinem ersten Kuss. Das Palaver des Stotterers, wenn er allein ist. Die Liebe zu einer Schachmeisterin, die plötzlich mehr als vorbei ist. Und immer geht es in diesen Geschichten auch um seltsame Apparaturen und ihr Geräusch: das bestialische Jaulen einer Handsirene, Nacht für Nacht, das leise Knistern eines Geigerzählers unter dem Pullover oder den Ton, den die Zeitwaage macht – eine kleine, unscheinbare Maschine, die in den Gang der Uhren und Schicksale lauscht.



All diese Erzählungen, für die Lutz Seiler mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis (für Turksib) und dem Deutschen Erzählerpreis ausgezeichnet wurde, beschreiben prägende Wendepunkte, das Groteske im Leben und unser häufig vergebliches Ringen um einen anderen Verlauf.





»Diese Prosa scheint von weit her zu kommen, aus einer mythischen Ferne, in der die Gegenstände des täglichen Lebens eine alles überstrahlende Aura besitzen, die schützt vor der Unübersichtlichkeit der Welt. Und doch sind uns die Erfahrungen, die in den geschmeidigen und suggestiven Erzählsätzen des Schriftstellers Lutz Seiler vergegenwärtigt werden, noch bedrängend nah.«



»Wie Seiler hier mit Sprache diese Erinnerungen malt, macht diesen schmalen Erzählband fast zu einem kleinen Wunder.«



»Seilers literarische Technik ... ist ein Drehen und Wenden, die Prüfung jedes Details, bis der Satzbau und die Grammatik so fein poliert werden, dass die Worte aus sich heraus zu leuchten beginnen.«



Lutz Seiler (geboren 1963) wuchs in Ostthüringen auf. Sein Heimatdorf Culmitzsch wurde 1968 für den Uranbergbau geschleift. In Gera schloss er eine Lehre als Baufacharbeiter ab und arbeitete als Zimmermann und Maurer. Während seiner Armeezeit begann er sich für Literatur zu interessieren und selbst zu schreiben. Bis Anfang 1990 studierte er Geschichte und Germanistik an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). 1990 ging Seiler nach Berlin, wo er einige Jahre als Kellner arbeitete. Längere Auslandsaufenthalte in Rom, Los Angeles und Paris. Seit 1997 leitet er das literarische Programm im Peter-Huchel-Haus bei Potsdam. Seiler lebt als freier Schriftsteller mit seiner Frau in Wilhelmshorst und Stockholm.


Von 1993 bis 1998 war Seiler Mitbegründer und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift

moosbrand. Er schrieb zunächst vor allem Gedichte (fünf Gedichtsammlungen sind erschienen) und Essays, später auch Erzählungen und Romane. Für die Erzählung

Turksib wurde Seiler 2007 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für sein Romandebüt

Kruso erhielt er 2014 den Deutschen Buchpreis. Der Roman wurde in 25 Sprachen übersetzt, mehrfach für das Theater adaptiert und von der UFA verfilmt. Sein zweiter Roman

Stern 111 wurde 2020 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Im August 2021 erschien der Gedichtband

schrift für blinde riesen. 2023 wird Lutz Seiler mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. weniger anzeigen expand_less
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  • Artikelnummer SW9783518740200450914
  • Autor find_in_page Lutz Seiler
  • Autoreninformationen Lutz Seiler (geboren 1963) wuchs in Ostthüringen auf. Sein… open_in_new Mehr erfahren
  • Wasserzeichen ja
  • Verlag find_in_page Suhrkamp
  • Seitenzahl 284
  • Veröffentlichung 16.11.2010
  • ISBN 9783518740200

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