Im Zwischenland

Fünf Geschichten aus dem Seelenleben junger Mädchen

»Im Zwischenland« lautet der programmatische Titel von Lou Andreas- Salomés 1902 erschienenem Novellenband mit »Fünf Geschichten aus dem Seelenleben halbwüchsiger Mädchen«. Wie schon in ihrer Erzählung »Ruth« von 1895, mit der der literarische Durchbruch gelang, gilt ihr Interesse der sensiblen Phase des Übergangs von der Kindheit zum Erwachsenwerden – ein Thema, das in der Zeit um 1900 den Nerv eines breiten Publikums traf. Musja, Ria, Lisa, Mascha, Dascha und Ljubow sind Suchende – ebensowie Törless, Tonio Kröger und andere ihrer männlichen Pendants, die die literarische... alles anzeigen expand_more

»Im Zwischenland« lautet der programmatische Titel von Lou Andreas-

Salomés 1902 erschienenem Novellenband mit »Fünf Geschichten aus

dem Seelenleben halbwüchsiger Mädchen«. Wie schon in ihrer Erzählung

»Ruth« von 1895, mit der der literarische Durchbruch gelang, gilt ihr

Interesse der sensiblen Phase des Übergangs von der Kindheit zum

Erwachsenwerden – ein Thema, das in der Zeit um 1900 den Nerv eines

breiten Publikums traf.

Musja, Ria, Lisa, Mascha, Dascha und Ljubow sind Suchende – ebensowie

Törless, Tonio Kröger und andere ihrer männlichen Pendants, die die

literarische Moderne kennt. Es ist vor allem die weibliche Sicht auf die

Adoleszenz und die unter diesem Blickwinkel erörterten psychologischen,

poetologischen und sprachphilosophischen Fragen, die das zeitgenössische

Publikum faszinierte und die noch heute den einzigartigen Reiz

dieser Texte ausmacht.

Die vorliegende Neuausgabe von »Im Zwischenland« ist die erste seit der

vierten Auflage 1925. Sie lädt zur Wiederentdeckung des Werkes ein, das

den geläufigen Literaturkanon der Moderne mit seinem Sujet und seiner

spezifisch weiblichen Perspektive aufs Interessanteste bereichert.



Das Leben der Lou Andreas-Salome, die am 12. Februar 1861 in

St. Petersburg geboren wurde und am 5. Februar 1937 in Göttingen

verstorben ist, umfasst die Emanzipation vom zaristischen

Rußland mit Hilfe eines scharfen und sich keinerlei Zwängen

beugenden Verstandes, die finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe

der Schriftstellerei und die bereitwillige umfassende Akzeptanz

des psychoanalytischen Prinzips in Bewunderung ihres Gründers.

Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit

den Namen der Weggefährten jener Zeiten – Friedrich Nietzsche,

Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud –, man wird damit

jedoch diesem selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd

gerecht.

Eine ausführliche Lebensbeschreibung von Lou Andreas-Salomé

findet sich in: »Lou Andreas-Salomé. ›Wie ich dich liebe,

Rätselleben‹. Eine Biographie«, von Michaela Wiesner-Bangard

und Ursula Welsch, die als Taschenbuch bei Reclam Leipzig

2002 erschienen ist (2. akt. Aufl. 2008, 3. Aufl. 2017).



Zu Lou Andreas-Salomé 2

Zur Herausgeberin 2

Editorische Notiz 6

Im Zwischenland 7

- Im Zwischenland 9

- Vaters Kind 89

- Eine erste Erfahrung 153

- Die Schwester 215

- Wolga 276

Materialien 341

- Frieda von Bülow: Neue Bücher (1902) 343

- Eduard Platzhoff-Lejeune: Im Zwischenland (1902) 348

- Dr. P. E.: Im Zwischenland (1902) 351

- Anselm Heine: Die Emanzipation des Kindes in der Litteratur (1902/03) 353

- Karl Walcker: Notizen (1903) 357

- Arthur Eloesser: Neue Bücher (1903) 359

- Albert Geiger: Im Zwischenland (1903) 361

- Hermine von Hug-Hellmuth: Vom wahren Wesen der Kinderseele (1914) 365

Verzeichnis der Erstdrucke/Erläuterungen 376

Nachwort 415

Literatur 454

Siglen und Abkürzungen 461

Zeittafel 463

Personenverzeichnis 465

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