Der Japanologe Wilhelm Gundert
Eine kommentierte Chronik
Als junger Missionar mit pietistischer Herkunft reist Wilhelm Gundert 1906 nach Japan, gibt die Mission bald auf und wird zum bedeutendsten Japanologen seiner Zeit. 1936 übernimmt er den Lehrstuhl für Sprache und Kultur Japans an der NS-Universität Hamburg und dient in verschiedenen Funktionen dem nationalsozialistischen Staat. Nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 Entlassung aus dem Staatsdienst ohne Anspruch auf Ruhegeld. Mittellos zieht er mit seiner Familie zu seiner Schwester nach Schorndorf, wo er 1947 von der Spruchkammer als »Mitläufer« eingestuft wird. 1954 lässt er sich in Neu-Ulm, dem bayerischen Teil der Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm nieder. Ein Jahr später wird ihm von der Universität Hamburg die Rechtsstellung eines emeritierten Ordinarius mit Pensionsanspruch zuerkannt. Mit der teilweisen Übersetzung des »Bi-yän-lu«, eines chinesischen Grundlagenwerkes des Zen-Buddhismus aus dem 12. Jahrhundert, schafft er ein Alterswerk, das zu den größten Übersetzungsleistungen in deutscher Sprache gehört. Spätestens in den 1950er Jahren beginnt Gundert seine Rolle in der NS-Diktatur kritisch zu überdenken und sich friendenspolitisch zu engagieren.
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- Artikel-Nr.: SW9783384682246458270
- Artikelnummer SW9783384682246458270
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Autor
Bernd Michael Köhler
- Verlag tredition GmbH
- Veröffentlichung 15.08.2025
- Barrierefreiheit
- ISBN 9783384682246