Kohle, Öl und Krieg

Eine Biographie

Öl braucht Krieg und Krieg braucht Öl, ersatzweise Öl aus heimischer Kohle - das ist die harte Logik der deutschen Expansion im 2. Weltkrieg. Für den jungen Bergingenieur aus der Provinz, Vater der Autorin, bietet der Expansionskurs der DEA (Deutsche Erdöl AG) Arbeit und Aufstieg. Eine Kindheit in Niederschlesien, Gymnasium in den zwanziger Jahren, Bergbaustudium in Clausthal (Harz), ab 1931 Anstellung bei der DEA als Bergingenieur, Tätigkeiten in Thüringen (Borna, Meuselwitz), ab 1937 in der Berliner Firmenzentrale, ab 1942 Technischer Direktor im Elsass (Pechelbronn), Juni 1945 Rückversetzung nach Meuselwitz, 1946 Flucht in den Westen,... alles anzeigen expand_more

Öl braucht Krieg und Krieg braucht Öl, ersatzweise Öl aus heimischer Kohle - das ist die harte Logik der deutschen Expansion im 2. Weltkrieg. Für den jungen Bergingenieur aus der Provinz, Vater der Autorin, bietet der Expansionskurs der DEA (Deutsche Erdöl AG) Arbeit und Aufstieg.



Eine Kindheit in Niederschlesien, Gymnasium in den zwanziger Jahren, Bergbaustudium in Clausthal (Harz), ab 1931 Anstellung bei der DEA als Bergingenieur, Tätigkeiten in Thüringen (Borna, Meuselwitz), ab 1937 in der Berliner Firmenzentrale, ab 1942 Technischer Direktor im Elsass (Pechelbronn), Juni 1945 Rückversetzung nach Meuselwitz, 1946 Flucht in den Westen, Neustart im Ruhrgebiet, Entlassung 1960 - das sind die Stationen eines auf den ersten Blick unspektakulären Lebens.

Eine völlig andere, brisante Dimension bekommt es durch die wachsende Bedeutung des DEA-Konzerns in den dreißiger und vierziger Jahren. Als Treibstofflieferant für den Militärapparat war er im 2. Weltkrieg eingebunden in eines der wichtigsten Kriegsziele, die Eroberung der Ölquellen in Osteuropa und um Baku. 1943 stieg er zum größten Erdölproduzenten im Deutschen Reich auf. Wie alle Industrieunternehmen beschäftigten die DEA-Betriebe von 1941 an Zwangsarbeiter in großer Zahl.

Die Einbindung des konservativen Ingenieurs in diese rasante Entwicklung und seine Abgrenzungsversuche gegen Eingriffe der nationalsozialistischen Politik in die Arbeits-und Sicherheitsbedingungen im Bergbau (die er aber nicht verhindern kann), zeigen sich als persönliches Dilemma, das ihn bis in die Nachkriegszeit verfolgt.



Sehr behutsam nähert sich die Autorin diesem Leben und dieser Zeit, ergänzt die Erzählung mit Briefen, Dokumenten, eigenen Erinnerungen und genau recherchierten Fakten, die deswegen so verblüffend und erschreckend wirken, weil sie mit dieser »privaten« Biographie engstens und ganz selbstverständlich verflochten sind.



Ingrid Krau, 1942 in Berlin geboren, studierte Architektur in Braunschweig und Berlin, arbeitete als Architektin, führte ein Projekt zur Humanisierung des Arbeitslebens durch und war an der Umnutzung von Industrieanlagen im Ruhrgebiet beteiligt, 1985 bis 1990 Mitherausgeberin der »Stadtbauwelt«, 1994 - 2007 Professorin an der TU München (Lehrstuhl für Stadtraum und Stadtentwicklung) und bis 2010 Direktorin in der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. Sie lebt in München.



Alles ist - frühe Kindertage 7

Wietze zuvor 17

Beuthen an der Oder 23

Abschied von Beuthen 32

Das Prekariat 40

La vie en rose 51

Meuselwitz 61

Berlin 72

Im Paradies 88

Die letzten Tage 115

Meuselwitz 2 120

Neuanfang ohne Stunde Null 126

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  • SW215257

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  • Artikelnummer SW215257
  • Autor find_in_page Ingrid Krau
  • Mit find_in_page Gudrun Fröba
  • Autoreninformationen Ingrid Krau, 1942 in Berlin geboren, studierte Architektur in… open_in_new Mehr erfahren
  • Wasserzeichen ja
  • Verlag find_in_page Transit Buchverlag
  • Seitenzahl 160
  • Veröffentlichung 16.06.2015
  • ISBN 9783887473204

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