Zapfenstreich

Zapfenstreich – Das fesselnde Finale der epischen Tetralogie "Das Ende der Paraden" von Ford Madox Ford

Im abschließenden Band der großen Tetralogie Das Ende der Paraden liegt Mark Tietjens bewegungslos und sprachlos auf einer überdachten Krankenliege vor Groby Hall, dem altehrwürdigen Familiensitz. Der Schlag traf ihn am Tag des Waffenstillstands, als er erfuhr, dass die Alliierten darauf verzichteten, nach Deutschland einzumarschieren, um den Feind endgültig zu besiegen.

Doch selbst auf dem Krankenbett findet Mark keine Ruhe – die Frau seines Bruders Christopher will den Familiensitz an eine reiche und vulgäre Amerikanerin vermieten, nur um ihn zu ärgern und die Familie zu demütigen. Seit Jahren führt sie einen erbitterten Ehekrieg gegen ihren inzwischen verarmten Mann, der sich in die Arme einer Geliebten geflüchtet hat.

Ford erzählt den Roman aus der Perspektive des gelähmten Bruders, um den herum die Schlachten und Intrigen toben. Mit seinem unverwechselbaren Stil schuf er ein atemberaubendes Werk über einen Ehekrieg, das literarische Maßstäbe setzte. Die gesamte Tetralogie gilt neben Prousts Suche nach der verlorenen Zeit und Joyces Ulysses als Markstein der europäischen Literaturgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts und als wegweisende Auseinandersetzung mit den Zerstörungen des Ersten Weltkriegs – bis in persönliche Verhältnisse hinein.



Ford Madox Ford (1873-1939) wurde als Sohn eines Deutschen und einer Engländerin unter dem Namen Ford Hermann Hueffer geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er auf englischer Seite teilnahm, legte er seinen deutschen Namen ab und lebte in Frankreich und Amerika. Er war mit vielen Künstlern und Schriftstellern wie Joseph Conrad, D. H. Lawrence, Wyndham Lewis, Ezra Pound und Ernest Hemingway befreundet.

Joachim Utz übersetzte u.a. Yeats, Owen, Spender und Tomlinson und wurde in der Presse für seine "hoch sensible, nuancenreiche und vokabelvirtuose" Übertragung der Werke von Ford Madox Ford gelobt.