Die Liebesfalle

Ein erzgebirgisches Ehebrevier

Karl Sewart hat an die 500 Sprichwörter und witzige Kurztexte zum Thema Liebe und Ehe ersonnen, gesammelt und aufgeschrieben, zehn Kapitel dem erzgebirgischen Leben abgelauschte Eheweisheiten in der ganzen Stimmungsskala von idyllisch, frivol bis schockierend. Die Themen reichen von mehr oder weniger gelungenen Hochzeitsnächten, Liebeslust und -frust in den trauten vier Wänden, Problemen in der Haushaltsführung, der leider nicht seltenen Neigung zum „Auslatschen“ bis zu kuriosen Ratschlägen, den Bund fürs Leben nicht zum Joch werden zu lassen. Die humorigen Texte, überwiegend in der Mundart des mittleren Erzgebirges verfasst, wurden vom... alles anzeigen expand_more

Karl Sewart hat an die 500 Sprichwörter und witzige Kurztexte zum Thema Liebe und Ehe ersonnen, gesammelt und aufgeschrieben, zehn Kapitel dem erzgebirgischen Leben abgelauschte Eheweisheiten in der ganzen Stimmungsskala von idyllisch, frivol bis schockierend. Die Themen reichen von mehr oder weniger gelungenen Hochzeitsnächten, Liebeslust und -frust in den trauten vier Wänden, Problemen in der Haushaltsführung, der leider nicht seltenen Neigung zum „Auslatschen“ bis zu kuriosen Ratschlägen, den Bund fürs Leben nicht zum Joch werden zu lassen. Die humorigen Texte, überwiegend in der Mundart des mittleren Erzgebirges verfasst, wurden vom Autor selbst illustriert.

INHALT:

Hochzeitsgeflüster

Liebeslust, Liebesleiden

In trauter Zweisamkeit

Heiraten kah e geder - Haushalten will gelernt sei

Drhäm is Drhäm

Wenn Mann und Frau sich streiten

Die Ehe - eine Sache der Erfahrung

Klöppel-, Kegel-, Kneipen- un annerer Eheklatsch

Das „Auslatschen“

Quintessenzen

LESEPROBE:

Dr Staubsauger

Die „Brawahtsch“-Gertrud steht wieder mal vor der Haustür und „brawahtscht“ ihren Nachbarn vor, was ihr Walter für ein fleißiger und häuslicher Mann ist.

„Näh, näh“, brawahtscht sie, „näh, näh, ihr Leit, ich kaah’s nicht genunk sogn, wie mir mei Walter in ne Haushalt zer Hand gieht! Härt’r’sch däh nicht! Heit nimmt’r mir wieder emol de ganze Staubsaugerei oh! Horcht när bluß emol drauf! Härt’r’sch däh nicht, wie dr Sauger drinne in dr Stub brumme tut? Näh, näh, när su e fleßiger Maa, wie mei Walter ener is! Näh, näh, hält mr däh dos für möglich, wie genau mei Walter dos Rähnemachen nimmt! Härt’r’sch däh, ihr Leit, dar find’t heit weiß Gott wieder emol gar käh End mit seiner Staubsaugerei! Näh, näh, su en’n fleßigen un rähnling Maa, dan kahst de doch in ne ganzen Dorf zernstrüm noch emol suchen, uhne dass de ne find’st! Näh, näh ...“



Erstes Kapitel: Hochzeitsgeflüster

Nischt efacher als dos ...

A Liebesgeständnis oder Eh’s zen Traffen kimmt

Wos hast de drvu?

Nischt gegn es Gernhobn

De richtige Fraa

De ideale Partie

Dr Stopper-Traudel ihr Rezept

Perspektivisch

Wos willst de däh ...

Dr Preis dr Erkenntnis

Dar wunde Punkt

Haußen un drinne

Hochzigwünsch’

Of wos es aakimmt

Ene gescheiterte Eheberating

Of Nummer Sicher

Trau, schau, wan ...

Vür dr Hochzignacht

Moderne Bräut’

Der Rat der Braut

Die Frage der Braut

Glückliche Nächt’ - glückliche Tog’

Wahrheitsliebe zur Hoch-(bzw. zur Un-)zeit

E räh sprochliches Missverständnis

De ideale Fraa

Ab’nsugut

Heiratsgründ’

Vergabliches Warten

Kopp huch!

Es Beste

Ne Aaschluss verpasst

Glosklare Verhältnisse

Terminfahler

Mokant

Mach dr nischt draus oder Der Trost der Braut

Dos glückliche Paar

Dr bittere Kalch

Doppelter Reifoll

Alte Bräut’

Su e Häffel Ugelick

Aah e Grundsatz

E Mächtigs ausgewischt

Aah e Grund zen Heiraten

Zweites Kapitel: Liebeslust, Liebesleiden

Zuschaue muss rähng

Nischt Gescheites im Fernsehn

„Hallouh ägänn ...“

Wie salten ...

Wie Tog un Nacht

Es Vürhaisel

Die Zeiten vür dr Pill’

Dr Trost

Es Maikel

Abn drüm

Se schämt sich doch esu ...

De Eidechs in dr Sauna

Sei när nich esu schamhaftg, Maa!

E ugleiches Paar

Nischt Neies ze derwarten ...

Nischt Besonneres ...

De Ausnahm’

De Arzenei

Derfahrungsaustausch

Dos schu

Verschnuppt

Es „schiene Flackel“ oder Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

E cooler Maa

Aus mit dare Ziererei

Nicht genunk ...

Nächtliche Ruhestäring

Käh Wunner ...

Weßt de noch ...

Wenn schun ...

Spötzünding

Unötige Angst

Dr Annere oder Gelungenes Make-up

Der Fluch des Wissens (I) oder Mannerneid

Der Fluch des Wissens (II) oder Ümesist gewarnt

Of Promenade oder Wachseinder Neid

E Maa vu seiner Fraa

Kene Hilf’

Aah e Heiratsgrund

Komplett ausgestattet

Positiver Zweifel

Sprichwärtlich

E teires Komplement

Ene gelungene Bestandssicherung

Ene Chance

Kosmetisches Ahgebut oder Männliche Genügsamkät

Ene absolute Ausnahm’

Dr entscheid’nde Fahler

Drittes Kapitel: In trauter Zweisamkeit

Nischt wie Verleimding!

Dunkle Flacken

Dummes Zeig

Entweder oder

Dr gräßte Mahrsack, dan’s gibt

Ene uhdankbare Fraa

Aah e Geständnis

Ene Sach dr Geduld

Ze spöt derkannt

Bluß ihr Maa oder Im Schatten dr Macht

När de holbe Wahrhäät

Dr Fraa ihr Kopp

Käne Sach für ne Kopp

Maa, es schneit!

Endlich ener Mähning

Schach matt

Männliche Identitätsprobleme

Derträglich

Käh grienes Licht

Ene für olle

Annere Qualetäten

De Bedingung oder Vergassen gegn vergassen



Dr Staubsauger

Die „Brawahtsch“-Gertrud steht wieder mal vor der Haustür und „brawahtscht“ ihren Nachbarn vor, was ihr Walter für ein fleißiger und häuslicher Mann ist.

„Näh, näh“, brawahtscht sie, „näh, näh, ihr Leit, ich kaah’s nicht genunk sogn, wie mir mei Walter in ne Haushalt zer Hand gieht! Härt’r’sch däh nicht! Heit nimmt’r mir wieder emol de ganze Staubsaugerei oh! Horcht när bluß emol drauf! Härt’r’sch däh nicht, wie dr Sauger drinne in dr Stub brumme tut? Näh, näh, när su e fleßiger Maa, wie mei Walter ener is! Näh, näh, hält mr däh dos für möglich, wie genau mei Walter dos Rähnemachen nimmt! Härt’r’sch däh, ihr Leit, dar find’t heit weiß Gott wieder emol gar käh End mit seiner Staubsaugerei! Näh, näh, su en’n fleßigen un rähnling Maa, dan kahst de doch in ne ganzen Dorf zernstrüm noch emol suchen, uhne dass de ne find’st! Näh, näh ...“

Die Nachbarn sehen das mit dem fleißigen Walter freilich ein bisschen anders. Die Weinhold Elsbeth etwa, die wohnt von der „Brawahtsch“- Gertrud genau gegenüber, und zwar einen Stock höher, sodass sie in der Gertrud ihre Wohung hineingucken kann. Ja, und da sieht man eben den fleißigen und reinlichen Walter gemütlich auf dem Sofa liegen und vor sich hindösen, so wie der’s für sein Leben gern macht. Den eingeschalteten Staubsauger aber hat er fürsorglich an den Fensterstock gelehnt, damit das Brummen von draußen auch wirklich gut zu hören ist.

Ugeschick, verloss mich nich

„Heit hot’s of dr Baustell fei en’n Ufoll gegabn“, derzöhlt dr Gottscholk-Mäurer nooch Feierobnd seiner Fraa. „Mit’n Gerüst war ewos nich in Ordning, un do sei zwee Arbeiter runnergesterzt. Se sei ober gelei ärztlich versorgt worn, un dr Polier hot’s aah gelei dr Versichering gemald’t, domit se aah ihr Gald kriegn tu.“

„Un du?!“, frögt de Fraa.

„Ich hob Glück gehot. Ich hob mich gerode noch an en’n Bolken festhalten könne.

„Dos nennst du Glück?! Die annern kriegn es Gald, un du giehst für lauter Ugeschick wieder emol leer aus!“



Klääkinnerscheiß is dr beste Ehekitt.



Karl Sewart

Geboren 1933 in Annaberg. Vater Lehrer, Mutter Strumpfwirkerin. Aufgewachsen in Großolbersdorf/Erzgeb. Erste Schreibversuche Lyrik, Prosa. Oberschulbesuch in Zschopau, Abitur 1952.

Studium der Berufspädagogik und Naturwissenschaften in Gotha. Ausbildung zum Kunsterzieher in Erfurt. Lehrertätigkeit in Leuna, Merseburg, Großolbersdorf und Drebach.

Von 1970 bis 1973 Studium am Institut für Literatur "Joh. R. Becher" in Leipzig. Seitdem freiberuflicher Schriftsteller.

Förderpreis des Literaturinstituts und des Mitteldeutschen Verlages Halle 1972.

Auszeichnung mit dem Prädikat "Schönstes Buch des Jahres" 1978.

Literaturpreis des Messgerätewerks Zwönitz 1983.

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