Späher der Witbooi-Krieger

Als Pieter Koopgaard seine Herde heim nach Rehoboth treibt, ist die Straße menschenleer. Der Hund wittert unruhig. Sollte ein Leopard in der Nähe sein? Im Westen steht eine dunkle Wolkenmauer. Vielleicht hat sie die Leute vertrieben. Dann erfährt Pieter, dass Deutsche im Dorf sind, dass sie den Boten Hendrik Witboois gefangen haben. Pieter fühlt sich schuldig. Er hat dem Boten gesagt: „Die Schnurrbärte? Die sind weit weg.“ Pieter muss versuchen, den Nama zu befreien. Und wenn es nicht gelingt, wird er an seine Stelle treten. Als Späher der Witbooi-Krieger nimmt er am Kampf der Deutschen gegen die Witbooi in Deutsch-Südwestafrika Ende... alles anzeigen expand_more

Als Pieter Koopgaard seine Herde heim nach Rehoboth treibt, ist die Straße menschenleer. Der Hund wittert unruhig. Sollte ein Leopard in der Nähe sein? Im Westen steht eine dunkle Wolkenmauer. Vielleicht hat sie die Leute vertrieben.

Dann erfährt Pieter, dass Deutsche im Dorf sind, dass sie den Boten Hendrik Witboois gefangen haben. Pieter fühlt sich schuldig. Er hat dem Boten gesagt: „Die Schnurrbärte? Die sind weit weg.“

Pieter muss versuchen, den Nama zu befreien. Und wenn es nicht gelingt, wird er an seine Stelle treten.

Als Späher der Witbooi-Krieger nimmt er am Kampf der Deutschen gegen die Witbooi in Deutsch-Südwestafrika Ende des 19. Jahrhunderts teil, als Bastard von den Deutschen verachtet, als Verräter von den meisten Witbooi bekämpft.



INHALT:

Der dreifache Bastard

Beschützer und Schutzbefohlene

Empfang in Hoornkrans

Ohne Kriegserklärung

Am "letzten Zufluchtsort“

Als Späher in Windhoek

In Swakopmund und Walvisbaai

Im Engpass von Horebis

Pazifizierung

Späher oder ...?

Krieg in der Noukloof

Anfang im Ende



Der dreifache Bastard

Beschützer und Schutzbefohlene

Empfang in Hoornkrans

Ohne Kriegserklärung

Am "letzten Zufluchtsort“

Als Späher in Windhoek

In Swakopmund und Walvisbaai

Im Engpass von Horebis

Pazifizierung

Späher oder ...?

Krieg in der Noukloof

Anfang im Ende



Zwar riss der Major sofort sein Pferd herum und ritt zum letzten Wagen, aber der Baas hatte sich schon wieder gesetzt, und er erhob sich nicht einmal, während er in die Runde wies und offenbar erklärte, das hier sei der beste Platz für die Nacht.

Ohnehin spannen die Tauleiter bereits aus, und das Brüllen, das Blöken und Wiehern schwillt an wie immer zu Beginn einer Rast, und so lässt sich Pieter von dieser Woge gleichsam überrollen, taucht in dem Durcheinander unter, bückt sich nach ein paar Schritten, packt den Splint und zieht.

Und wundert sich, als er den Eisendorn in der Hand hält, erschrickt jetzt erst und lässt den fingerlangen Stachel fallen, tritt darauf und begräbt ihn mit der Sohle im Sand und blickt dabei aus aufgerissenen Augen um sich.

Keiner, der herschaut! Gott sei Dank! Offenbar ahnt niemand, was eben geschehen ist, was der Treiber und Bastard, der Späher Koopgaard vollbracht hat.

Geschafft! denkt er noch, als das Abendbrot bereits verzehrt ist und der Durst gelöscht und die Sonne verschwunden im Westen hinter dem Bergwall; und als endlich die Dunkelheit anbricht, atmet er auf und sagt sich, redet sich erneut ein: Geschafft! Nun kann keiner sehn, dass der Splint fehlt, und es müsste schon mit dem Teufel zugehn, wenn morgen früh ...

Abermals stockt er in Gedanken und beginnt zu grübeln und beschwichtigt sich selbst und versucht, wiederum zu frohlocken, und weiß doch, dass nur ein Anfang gemacht und noch gar nichts vollbracht ist.

Morgen früh muss sich ein Rad lösen, muss die Achse brechen, muss ein Teil der Kolonne allein weiterziehn mit der Hälfte der Bewachung, damit im Engpass von Horebis, kurz vor Tsaobis ...

An dieser Stelle schiebt sich gleichsam eine Wand vor seine Gedanken - heute Abend im Gegensatz zu gestern und zu den Tagen und Abenden zuvor.

Was dann? fragt er sich. Wenn alles klappt, selbst wenn dir bei dem Überfall nichts passiert und vorher nichts - was danach?

So nah die Entscheidung ist, so fern und unwahrscheinlich dunkt ihn plötzlich die Erlösung. Eben war er noch überzeugt, mit dem ersten Schuss im Engpass von Horebis werde er wieder zum Krieger Pieter Koopgaard, frei und offen zum Verbündeten der Witboois; nun zweifelt er selbst daran, bezweifelt, dass irgendetwas morgen glückt.

Und liegt, gehüllt in seine Pferdedecke, schlaflos, lange, und bedrückt, nachdem die Schwüle des Tages, die dumpfe, vom Rauch des schwelenden Feuers beschwerte Luft hier im Talkessel längst verdrängt ist von nächtlicher Kühle, versucht, jenen Abend, den letzten in Hoornkrans, zu beschwören: die Wärme, die Geborgenheit und Marias erregenden, verheißungsvollen Blick, versucht es verzweifelt, vergebens, grübelt noch, als die beiden Doppelposten bereits beginnen, vor Kälte die Stiefel zusammenzuschlagen.

Dieses Klopfen und der Hall ihrer Schritte rings um das Lager und manchmal das Klirren von Metall auf Stein - das alles könnte morgen schon Vergangenheit sein, Erinnerung wie an einen Albtraum, überstanden, vorbei.



Geb. 1939 in Neustadt am Rennsteig. Oberschulbesuch in IImenau; Medizinstudium in Leipzig und Erfurt. 1965/66 Schiffsarzt; Ausbildung zum Hautarzt und Spezialisierung für Betriebsmedizin;

1973 als Arzt in Guinea-Bissau. Wohnt in Erfurt und arbeitet bis zur Stunde in seinem Beruf.

Wissenschaftliche Publikationen und seit 1971 an die 60 Buchtitel in hoher Gesamtauflage.

Einige Preise literarischer Art. Einspänner seit dem Austritt aus diversen Vereinen.

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