Tatort Teufelsauge

Kriminalroman

Hauptmann Kellermann, der stellvertretende Leiter der Morduntersuchungskommission, weiß sich anfangs keinen Rat. Am „Teufelsauge“, einem abgelegenen dunklen Tümpel im Wald, haben spielende Jungen die Leiche eines siebzehnjährigen Mädchens entdeckt. Routiniert laufen die Ermittlungen an. Zugleich stellt sich heraus, dass das Mädchen als vermisst gemeldet worden war. Trotzdem gestaltet sich die Suche nach dem Täter so kompliziert, wie es sich Hauptmann Kellermann schon am Teufelsauge gedacht hat. Zumal die Obduktion der Toten für die Kriminalisten auch noch eine Überraschung bringt … INHALT: Der Schmerz Der Tatort Der... alles anzeigen expand_more

Hauptmann Kellermann, der stellvertretende Leiter der Morduntersuchungskommission, weiß sich anfangs keinen Rat. Am „Teufelsauge“, einem abgelegenen dunklen Tümpel im Wald, haben spielende Jungen die Leiche eines siebzehnjährigen Mädchens entdeckt. Routiniert laufen die Ermittlungen an. Zugleich stellt sich heraus, dass das Mädchen als vermisst gemeldet worden war.

Trotzdem gestaltet sich die Suche nach dem Täter so kompliziert, wie es sich Hauptmann Kellermann schon am Teufelsauge gedacht hat. Zumal die Obduktion der Toten für die Kriminalisten auch noch eine Überraschung bringt …



INHALT:

Der Schmerz

Der Tatort

Der Vater

Die Tante

Die MUK

Die Nacht

Schaaf

Die Freundin

Der anonyme Anruf

Sechs Verdächtige

Zechendorf und König

Ruprecht

Regen

Angst

Weiße Flecke

Windig

Die Freundin

Die Sintflut

Das scharfe Auge

Der Morgen

Der Bluff



LESEPROBE:

»Du wolltest die Akte Ruprecht?«, fragte Fichtel.

»Danke«, sagte Kellermann.

Ruprecht ...

Kellermann sah die Akte ein, den Stand der Ermittlung.

Ruprecht ...

Der nun geständige Ruprecht ...

Lagerist, Lagerleiter und dann Aufkäufer für Obst und Gemüse und Speisekartoffeln beim Betriebsteil I des volkseigenen Großhandelsbetriebes, dort tätig von Mai bis Oktober, wenn in den Gärten geerntet wird, auch sonnabends, sonntags, wenn die Kleingärtner mit Körben oder Handwagen kommen, um ihre Angebote zu machen.

Ruprecht — Besitzer eines Shiguli, eines grünen, eines Bungalows, eines Kontos in Höhe von fünfzigtausend Mark, einer Wohnung mit einer teuren, sehr teuren Einrichtung. Die Frau besaß sogar einen Nerz.

Der Lebensstandard eines Aufkäufers?

Kellermann las sich fest, las die Vernehmungsprotokolle, las, wie man Reichtum erwarb, immer wieder überrascht, wie einfach es war, wenn die Aufsicht fehlte und die Menschen nicht wachsam waren oder gleichgültig.

Ruprecht ging täglich zur Bank, hob einen Bargeldbetrag ab, damit er die Produkte seiner Kunden sofort bezahlen konnte. In der Hauptsaison waren das zwanzigtausend Mark.



Der Schmerz

Der Tatort

Der Vater

Die Tante

Die MUK

Die Nacht

Schaaf

Die Freundin

Der anonyme Anruf

Sechs Verdächtige

Zechendorf und König

Ruprecht

Regen

Angst

Weiße Flecke

Windig

Die Freundin

Die Sintflut

Das scharfe Auge

Der Morgen

Der Bluff



»Du wolltest die Akte Ruprecht?«, fragte Fichtel.

»Danke«, sagte Kellermann.

Ruprecht ...

Kellermann sah die Akte ein, den Stand der Ermittlung.

Ruprecht ...

Der nun geständige Ruprecht ...

Lagerist, Lagerleiter und dann Aufkäufer für Obst und Gemüse und Speisekartoffeln beim Betriebsteil I des volkseigenen Großhandelsbetriebes, dort tätig von Mai bis Oktober, wenn in den Gärten geerntet wird, auch sonnabends, sonntags, wenn die Kleingärtner mit Körben oder Handwagen kommen, um ihre Angebote zu machen.

Ruprecht — Besitzer eines Shiguli, eines grünen, eines Bungalows, eines Kontos in Höhe von fünfzigtausend Mark, einer Wohnung mit einer teuren, sehr teuren Einrichtung. Die Frau besaß sogar einen Nerz.

Der Lebensstandard eines Aufkäufers?

Kellermann las sich fest, las die Vernehmungsprotokolle, las, wie man Reichtum erwarb, immer wieder überrascht, wie einfach es war, wenn die Aufsicht fehlte und die Menschen nicht wachsam waren oder gleichgültig.

Ruprecht ging täglich zur Bank, hob einen Bargeldbetrag ab, damit er die Produkte seiner Kunden sofort bezahlen konnte. In der Hauptsaison waren das zwanzigtausend Mark. Die Kleingärtner bekamen eine Quittung und zeichneten sie gegen. Was sie brachten, also die Mengen und die Sorten sowie die Beträge, die sie dafür erhielten, vermerkte Ruprecht in seinem Eingangsbuch. Mit Lastkraftwagen gelangten die Körbe, die Stiegen, die Kisten an jedem Abend weiter, in das Lager des Großhandelsbetriebes oder direkt an Großabnehmer, an Küchen, an Kaufhallen, an Gemüsegeschäfte. Ruprecht schrieb, wie es die Vorschrift besagte, einen sogenannten Umlagerungsschein aus, den auch der Fahrer mit seinem Namen versah. Am Lager musste überprüft werden, ob Menge, Sorte und Qualität den Angaben des Umlagerungsscheines entsprachen.

»Hier begann es«, sagte Ruprecht aus.

»Wieso?«, fragte der Vernehmer.

»Ich bemerkte bald, dass Lkw-Fahrer mir Kirschen oder Erdbeeren anboten, die von der Oma stammen sollten oder von Nachbarn. Aber es war anders. Sie waren von den Mengen abgezweigt worden, die die Fahrer bei anderen Aufkäufern schon abgeholt hatten. Die Fahrer gaben das offen zu. Mein Vorgänger habe es auch so gemacht. Ein paar Kilo mehr auf dem Umlagerungsschein notiert — keiner merke das. Das Geld werde geteilt.«

»Erläutern Sie, wie sie es taten«, sagte der Vernehmer.

»Ein Kraftfahrer lud dreißig Körbe Erdbeeren auf, obwohl er genau wusste, dass auf seinem Umlagerungsschein fünfzig standen. Für die fehlenden zwanzig Körbe erfand ich Kunden und unterschrieb deren Namen auf der Quittung. Das Geld konnte ich nun aus der Kasse nehmen.«

Kellermann blätterte weiter in der Akte.

Das Motiv für die Geldgier?

»Es war für mich ein gewisser Nervenkitzel«, las Kellermann, »dieses Spiel mit dem Feuer.«

Und dann kam eine Stelle im Protokoll, wo Kellermann noch aufmerksamer wurde, wo sich alles in ihm zusammenzuziehen schien, als wäre er eine Feder, die bald losschnellen wollte.

»Es gab Frauen«, sagte der Vernehmer, »für die Sie Geld brauchten. War es viel Geld?«

»Ich war sehr großzügig.«

»Sehr großzügig?«, fragte der Vernehmer. »In welcher Form?«

»Ich konnte ihnen jeden Wunsch erfüllen. Ich hatte feste Verhältnisse. Nicht, dass Sie denken ...«

»Sie gaben sich als Direktor aus. Einer jungen Frau haben Sie erzählt, Sie hätten eine Erbschaft gemacht und wollten ein neues Leben beginnen, wenn Sie nach der Scheidung wieder frei wären. Mit ihr.«

»Daran kann ich mich nicht erinnern.«



Geboren 1941 in Berlin. Diplom-Wirtschaftsingenieur. War einer der erfolgreichsten Krimiautoren der DDR.

Theodor-Körner-Preis.

Lebt in Leipzig. Schreibt Krimis, Thriller, Kinderbücher. Übersetzung ins Chinesische, Niederländische, Russische, Tschechische und Dänische.

Zwei Krimis erschienen vor der Wende bei S. Fischer. Sein Krimi „Tatort Teufelsauge“ war ab 2006 nach der Übersetzung ins Englische durch Professor Mark Webber Lehrstoff an der Universität Toronto im Kurs „Deutsche Kriminalliteratur“.

Sein Krimi „Der Sog“ wurde 1988 verfilmt und als „Alles umsonst“ nach der Wende mehrfach im Fernsehen ausgestrahlt, zuletzt 2009.

Im Jahr 2010 erschienen seine besten schwarzhumorigen Kriminalgeschichten „Dunkel ist der Weg der Rache“.

Ab Mai 2012 ist sein fesselnder Norwegen-Krimi „Auf den Schwingen der Hölle“ im Buchhandel, der für Kontroversen sorgt, drastisch, düster, aber auch voller Poesie. Ein Buch mit einem gänzlich unerwarteten und schockierenden Finale.

Nach aufwendigen Recherchen in Tokyo entstand sein Thriller „Man stirbt nicht lautlos in Tokyo“, der zur Buchmesse 2013 in Leipzig als ein Vorzeige-Krimi des fhl Verlages Leipzig erschien.

Teilnahme am 2. Berliner Krimimarathon 2011.

Bibliografie:

Kinderbücher

Flucht über die Anden

Das Glücksschwein und andere Taschengeldgeschichten

Der Kommissar in der Regentonne und andere Detektivgeschichten

Ein Fall für die Feriendetektive

Ein Fall für die Superspürnasen

Elf Kicker im Fußballfieber

Mutgeschichten

Der vertauschte Mittelstürmer und andere Fußballgeschichten

Das Labyrinth in den Klippen

Die Ruine der Raben

Flucht aus Montecastello

Das Labyrinth in den Klippen

Gefährlicher Vollmond

Abenteuerland

Verfolgung durch die grüne Hölle

Schatzsuche auf der Totenkopfinsel

Das Grab des Pharaos

Duell mit dem Tyrannosaurus

Krimis

Der Sog (BRD-Titel: "Ein tödliches Ultimatum")

Tatort Teufelsauge

Die Hölle hat keine Hintertür

Neuntöter

Eine Stadt sucht einen Mörder

Der graue Mann

Der Tod kam in der Mittsommernacht

Satans tötende Faust

Im Höllenfeuer stirbt man langsam

Dunkel ist der Weg der Rache

Auf den Schwingen der Hölle

Sonstiges

Polterabend

Die ungewöhnliche Brautfahrt und andere Geschichten

Das Tal der Hornissen

Die Stunde des Kondors

Die Nacht der Schnee-Eule

Sternschnuppen fängt man nicht

Wo blüht denn blauer Mohn

Geschichten in Schulbüchern verschiedener Länder (Frankreich, Schweden, Norwegen)

Geschichten in christlichen Anthologien (Marienkalender)

Fernsehfilm: Alles umsonst

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