Rot und Schwarz

Liebe ist Krieg. Und Julien Sorel ist der beste Soldat.

Er lernt das Neue Testament auswendig, aber glaubt kein Wort davon. Er verführt Frauen, die er anfangs verachtet, nur um ihren Ehemännern eins auszuwischen. Er ist der talentierteste Heuchler der Literaturgeschichte.

"Rot und Schwarz" erzählt die atemberaubende Geschichte eines Parvenüs, der die verlogene Moral der Gesellschaft gegen sie selbst wendet. Julien Sorel spielt das Spiel der Macht perfekt – vom staubigen Provinznest bis in die glanzvollen Salons von Paris. Doch auf dem Gipfel des Erfolgs droht das Kartenhaus einzustürzen.

Ein Roman über Ehrgeiz, Sex und Politik, der so scharf beobachtet ist, dass er auch heute noch wie ein Spiegel unserer eigenen Karriere-Gesellschaft wirkt.



Eigentlicher Name: Marie-Henri Beyle "Ein Roman ist ein Spiegel, der einen großen Weg entlangspaziert."

Stendhal ist das Bindeglied zwischen Romantik und Realismus. Während seine Zeitgenossen oft schwülstige, gefühlsduselige Geschichten schrieben, sezierte Stendhal die menschliche Psyche mit der Kälte eines Chirurgen und der Präzision eines Juristen.

Zu Lebzeiten war Stendhal kaum erfolgreich. Er wusste das und sagte prophetisch voraus, dass man ihn erst um 1880 oder 1935 verstehen würde. Er widmete seine Bücher den "Happy Few" (den wenigen Glücklichen), die seinen Geist teilen. Heute gilt er als einer der Begründer des modernen Romans.