Seriensationell: Die Southern-Reach-Trilogie

In der Rubrik "Seriensationell" möchten wir Ihnen einige interessante Buchreihen und -serien vorstellen, die uns in ihren Bann gezogen haben.

Jeff VanderMeer wurde 1968 in Pennsylvania geboren. Seine Eltern dienten im Friedenscorps und so verbrachte er seine Kindheit hauptsächlich auf den Fiji Inseln. Später ging er in Florida zur Universität um Journalismus zu studieren und nahm dort an Workshops zum Schreiben teil.

Mit der Southern Reach Trilogie gelang ihm der Durchbruch als Autor, zuvor waren seine Werke eher unter Fans des Genres "New Weird" bekannt. Teil eins der Trilogie wurde unter dem Titel "Annihilation" von Alex Garland verfilmt. Alle drei Romane wurden innerhalb von 8 Monaten veröffentlicht, was maßgeblich zum Erfolg der Folgebände beitrug. 

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Hanna Roths Review zur Southern Reach Trilogie

Es ist schon einige Jahre her, dass die Southern-Reach-Trilogie von Jeff Vandermeer erschien - und dass ich sie gelesen habe. Weil sie mich damals so begeisterte, habe ich sie nun ein zweites Mal gelesen und möchte sie jedem Dystopien-Fan ans Herz legen.

Die Handlung

Area X ist ein entvölkertes Areal neben einer ehemaligen Militärbasis. Es gehen Gerüchte um, dass ein Experiment eine Umweltkatastrophe ausgelöst hat. Seitdem werden immer wieder Expeditionen in das inzwischen verwilderte Gebiet geschickt, um zu erkunden, was geschehen ist.

Als Bob feststellt, dass man nur sein Bewusstsein aus seinem Kopf gepflückt hat und er nun Teil einer Computermatrix ist, durchlebt er viele Emotionen. So hat er sich sein Leben in der Zukunft nun wirklich nicht vorgestellt. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass er jetzt nicht mehr eine unabhängige Person ist, sondern Eigentum von Applied Cybernetics Inc. Als solches soll er nun Sonden ins All schicken, um einen anderen bewohnbaren Planeten zu finden, da die Erde nicht mehr lange bewohnbar sein wird. Ganz schön viel Verantwortung!

Zwölf solcher Expeditionen gab es schon. Einige tauchten nie wieder auf, andere brachten sich selbst um. Da moderne Geräte in Area X nicht funktionieren, konnten keine Fotos, Videos oder andere digitalen Dokumente gesichert werden.

Als die Biologin, wie sie zu ihrem Eigenschutz nur anonym genannt wird, zur dreizehnten Expedition aufbricht, hat sie nur die Informationen über Area X, die ihr die staatliche Institution Southern Reach vorab gegeben hat. Und diese Informationen scheinen nicht vollständig, denn schon bald stößt die Biologin mit ihren Gefährtinnen - einer Anthropologin, einer Psychologin und einer Vermesserin - auf ein merkwürdiges Gebilde, das sich tief in die Erde frisst und auf das sie niemand vorbereitet hat.

Verknüpfung von Handlungssträngen

Der erste Teil der Trilogie, Auslöschung erzählt von der Expedition der Biologin. Die Biologin wird ohne großes Vorwissen in ein mysteriöses, bedrohliches Areal geworfen, in dem sie auf verschiedene Erkundungsgänge geht. Was sie dabei entdeckt, ist für sie nur schwer mit dem Verstand zu begreifen. Jeff Vandermeer schafft es auf beeindruckende Weise, dieses Nichtbegreifen in seinem Roman auszugestalten. Immer wieder geraten wir beim Lesen an die Geheimnisse von Area X, versuchen sie zu entschlüsseln - und scheitern.

Die Southern-Reach-Trilogie hat eine weitere Besonderheit: Während die meisten Serien konstant bleiben, beginnt der zweite Teil Autorität mit einem starken Bruch. Wir erleben die Geschehnisse nun aus der Perspektive von Southern Reach und den Mitarbeitern dieser staatlichen Einrichtung. Auch hier wirkt Area X nicht minder bedrohlich, doch die Geschichte wirkt streckenweise etwas zäh. Zäh vor allem, da beim Lesen das Gefühl aufkommt, die Protagonisten drehen sich im Kreis. Auch dies ist aber von Vandermeer durchaus beabsichtigt. Trotzdem entfaltet der zweite Teil keinesfalls dieselbe erzählerische Dynamik wie sein Vorgänger.

Die Southern-Reach-Trilogie hat eine weitere Besonderheit: Während die meisten Serien konstant bleiben, beginnt der zweite Teil Autorität mit einem starken Bruch. Wir erleben die Geschehnisse nun aus der Perspektive von Southern Reach und den Mitarbeitern dieser staatlichen Einrichtung. Auch hier wirkt Area X nicht minder bedrohlich, doch die Geschichte wirkt streckenweise etwas zäh. Zäh vor allem, da beim Lesen das Gefühl aufkommt, die Protagonisten drehen sich im Kreis. Auch dies ist aber von Vandermeer durchaus beabsichtigt. Trotzdem entfaltet der zweite Teil keinesfalls dieselbe erzählerische Dynamik wie sein Vorgänger.Im dritten Teil Akzeptanz werden alle Handlungsstränge zusammengeführt und es folgt eine Rückkehr in Area X. Wer den dritten Teil beendet, hat knapp 1.000 Seiten hinter sich. Leider beantwortet der dritte Teil aber nur einige der Fragen, die in den vorherigen Teilen aufgeworfen wurden. Auch hier ist wieder der Aspekt an Area X, den das menschliche Gehirn nicht fassen kann, Teil der Erzählung. Und so lässt Vandermeer uns ohne eine befriedigende Lösung zurück.

 

Wer tatsächlich alle drei Teile lesen möchte, sollte dies zuvor wissen, um nicht zu enttäuscht zu sein. Auf jeden Fall gebe ich aber die uneingeschränkte Empfehlung ab, den ersten Teil zu lesen.


Reihenfolge der Southern Reach-Trilogie von Jeff VanderMeer:

  1. Auslöschung
  2. Autorität
  3. Akzeptanz

Alle drei Romane gibt es auch als Sammelband: Akzeptanz

 


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