Rezension: Das siebte Mädchen

Chloë ist die Tochter eines Serienmörders. Als Teenager gab sie den entscheidenden Hinweis, der ihren Vater überführte. Obwohl ihr Vater im Gefängnis sitzt, scheint sich die Geschichte 20 Jahre später nun zu wiederholen.

 

Cover Stacy willingham: Das siebte Mädchen

Stacy Willingham: Das siebte Mädchen

Erscheinungsdatum: 01.08.2022 - Verlag: Rowohlt E-Book - Seitenzahl: 448

In Beaux Bridge, im ländlichen Louisiana, passiert eigentlich nichts. Bis im Sommer 1998 sechs Teenager spurlos verschwinden. Mädchen, die die 12-jährige Chloë aus der Schule kennt. Ihre Leichen werden nicht gefunden. Doch im Schlafzimmer von Chloës Eltern findet man eine Schatulle mit Schmuckstücken der Mädchen. Als ihr Vater, ein liebevoller, bis dahin unbescholtener Mann, die Taten gesteht und als Serienmörder verurteilt wird, zerbrechen Chloës Welt und ihre Familie.

Zwanzig Jahre später ist Chloë promovierte Psychologin. Als plötzlich eine ihrer Patientinnen verschwindet, ahnt sie, dass jemand die Taten ihres Vaters imitiert und den 20. Jahrestag der Morde auf seine Weise begehen will. Oder ist der wahre Täter noch immer auf freiem Fuß?

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Rezension zu "Das siebte Mädchen" von Stacy Willingham:

Alles in allem lebt Chloë ein gutes Leben: Als promovierte Psychologin verdient sie genug Geld und ihre Hochzeit mit einem charmanten, eloquenten Mann steht in wenigen Wochen an. Doch hinter der schönen Fassade sieht es anders aus: Chloë hat Angststörungen, ist tablettenabhängig und ihre Mutter lebt nach einem Selbstmordversuch gelähmt im Pflegeheim.

Als eine von Chloës Klientinnen verschwindet, fühlt sie sich an die Mordserie ihres Vaters vor 20 Jahren erinnert. Dieser hatte sechs junge Mädchen ermordet. Nun verschwinden erneut junge Mädchen und Chloë wird auf merkwürdige Weise in diese Morde hineingezogen, indem sie ihre Leichen oder deren Schmuck findet.

Während sich die Geschichte anfangs noch ein wenig Zeit lässt, um sich warm zu laufen, kommt spätestens ab der Hälfte Spannung auf. Je tiefer sich Chloë in die Morde verstrickt, desto undurchsichtiger wird, wer der Mörder sein könnte, da die Autorin viele falsche Fährten legt. Die Auflösung am Ende ist nicht vollkommen vorhersehbar, aber auch nicht vollkommen überraschend.

Etwas irritierend ist, dass aus dem englischen Titel A Flicker in the Dark (übersetzt: Ein Flimmern im Dunkeln) im Deutschen Das siebte Mädchen wurde. Während selbst das deutsche Cover genau dieses Flimmern im Dunkeln zeigt und damit auf einen Mord an einem bestimmten Mädchen anspielt, der für die Geschichte besonders relevant ist, irritiert der Titel Das siebte Mädchen und verleitet beim Lesen, falsche Schlüsse daraus zu ziehen. Denn ein siebtes totes Mädchen gibt es im engeren Sinne nicht.

Fazit: Insgesamt ist Das siebte Mädchen trotzdem ein spannender Thriller mit einigen Wendungen, der sich sehr gut nahezu am Stück lesen lässt.

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