Rezension: Die Toten von Fleat House

Ein Jahr nach ihrem Tod erscheint nun erstmals ein Krimi aus der Feder von Bestseller-Autorin Lucinda Riley. Kann Lucinda Riley damit auch Krimi-Fans begeistern?

 

Das sagt der Klappentext: 

Cover Lucinda Riley: Die Toten von Fleat House

Lucinda Riley: Die Toten von Fleat House

Erscheinungsdatum: 27.05.2022 - Verlag: Goldmann Verlag - Seitenzahl: 544 - Originaltitel: The Murders at Fleat House

St. Stephen's, ein kleines Internat im idyllischen Norfolk. Eines Tages kommt der 18-jährige Charlie Cavendish in Fleat House, einem der Wohnheime der traditionsreichen Schule, unter mysteriösen Umständen ums Leben. Der Direktor beeilt sich zu erklären, dass es sich um einen tragischen Unfall handelt, aber die Polizei beginnt unter der Leitung von Detective Inspector Jazz Hunter zu ermitteln. Sie versucht, in den verschlossenen Kosmos des Internats vorzudringen, und findet bald heraus, dass Charlie ein machthungriger junger Mann gewesen ist, der seine Mitschüler gequält hat. War sein Tod ein Racheakt? Jazz taucht tief ein in ein Netz von Beziehungen, emotionalen Abhängigkeiten und offenen Rechnungen – und sie erkennt, dass sie weit in die Vergangenheit zurückgehen muss, wenn sie das Rätsel von Fleat House enthüllen will …

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Rezension zu "Die Toten von Fleat House" von Lucinda Riley:

Obwohl Lucinda Riley eigentlich für Bestseller anderer Art bekannt ist, wurde posthum von ihrem Sohn dieser ursprünglich 2006 geschrieben Kriminalroman veröffentlicht. Veränderungen am Original wurden kaum vorgenommen. So erhalten alle Riley-Fans mit diesem Roman neuen Lesestoff. In Deutschland kletterte der Roman so auch kurz nach seiner Veröffentlichung gleich an die Spitze der Bestseller-Liste.

Inwiefern sich der Schreibstil und der Plot von Die Toten von Fleat House mit anderen Romanen von Riley vergleichen lässt und ob der Roman besser oder schlechter ist, kann ich leider nicht vergleichen, da ich bisher keines der Bücher von Riley gelesen habe. Die Geschichte weckte allerdings gleich mein Interesse: Ein Mord an einem englischen Internat, ein wenig ländliche Atmosphäre. All dies könnte einen stimmungsvollen, englischen Krimi ergeben.

So wurde ich auch nicht enttäuscht. Die insgesamt 500 Seiten lesen sich schnell und flüssig. Es gibt keine Längen, vielmehr baut sich durch immer neue Todesopfer eine gewisse Dynamik auf. Zusätzlich dazu gibt es nicht nur Verstrickungen im Internat, die die Ermittlerin Jazz aufdecken muss, sondern auch ihr Privatleben ist Bestandteil der Geschichte: Nach einer missglückten Ehe mit einem anderen Polizisten wollte sie die Polizei eigentlich verlassen und sich nach Norfolk zurückziehen. Ihr ehemaliger Vorgesetzter aber spürt sie dort auf und beauftragt sie mir einer letzten Ermittlung - den Todesfällen am St. Stephen's Internat.

Ein klein wenig zu kurz kommen mir die Beschreibungen des Lebens am Internat selbst. Fast alle Beteiligten - außer natürlich die Toten - bewegen sich hauptsächlich außerhalb des Internats. Von dem Schulleben erfährt man so eher wenig. Das tut der Spannung zwar keinen Abbruch, ich hätte mir nur ein klein wenig mehr Internatsleben gewünscht.

Auch bleibt fast ganz bis zum Schluss unklar, wer der Mörder ist, die Auflösung wirkt trotzdem aber ein wenig unspektakulär. Auch konnte ich das Motiv einer Person, die sich selbst umgebracht hat - aus Spoiler-Gründen soll nicht mehr verraten werden - nur bedingt nachvollziehen.

Die Toten von Fleat House hat mich nicht vollkommen begeistert, aber gut unterhalten. Insgesamt liegt dieser Kriminalroman sicher leicht über dem Durchschnitt, sodass er auf jeden Fall eine Empfehlung wert ist. Ich werde mir nach dieser Lektüre nun noch einmal Rileys Schwestern-Serie genauer ansehen.

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